Das Mahlwerk spielt bei einem Kaffeevollautomaten oft die entscheidende Rolle, denn es bestimmt, wie gut die Kaffeebohnen für die Extraktion der kostbaren Substanz vorbereitet werden. Deshalb spielt die Qualität des Mahlwerks letztendlich auch die ausschlaggebende Rolle bei dem Geschmack des Kaffees.
Die Mahlwerke in Kaffeevollautomaten bestehen grundsätzlich entweder aus Edelstahl oder aus Keramik. Es wird schon seit gefühlten Ewigkeiten immer wieder diskutiert, welches der beiden Mahlwerk-Materialien leiser, hochwertiger und vor allem auch besser vom Preis-Leistungs-Verhältnis her ist.
Mit dieser Frage beschäftigen wir uns heute recht ausführlich und räumen nebenbei mit einigen Gerüchten auf, die sich darauf beziehen. Unter anderem mit der Aussage, dass das Mahlwerk-Material überhaupt keine Rolle für den Kaffeegeschmack spielt. Und einigen anderen „fachlichen“ Statements, die so nicht immer 100%-ig zutreffen. 🙂
Ein Hinweis noch: wir schauen auf die Qualität der Mahlwerke ausschließlich als Komponente in Kaffeevollautomaten an, nicht in elektrischen Kaffeemühlen. Sie sind zwar grundsätzlich ziemlich ähnlich gebaut, allerdings eben nicht zu 100% identisch. Das nur noch einmal vorab zur Klarstellung.
Worauf kommt es beim Mahlwerk wirklich an?
Das in einem Kaffeevollautomaten eingebaute Mahlwerk schafft die Voraussetzungen dafür, dass der Kaffee möglichst leise zubereitet wird und am Ende auch gut schmeckt.
Wenn wir das noch etwas ausführlicher betrachten, können wir daraus einige wichtige Punkte ableiten, die bei einem guten Mahlwerk erfüllt sein müssen. So sollten die Kaffeebohnen idealerweise gleichmäßig und homogen gemahlen werden. Außerdem sollten sie fein und präzise in dem jeweils gewünschten Mahlgrad zerkleinert werden. Und sie sollten natürlich auch möglichst leise gemahlen werden.
Bei dem Mahlvorgang sollte möglichst wenig Hitze entstehen, um den Kaffeegeschmack nicht zu verfälschen und die Mahlwerk-Scheiben sich nicht vorzeitig abnutzen zu lassen. Das Mahlwerk sollte zudem möglichst wenig von seinem Material an die Bohnen beim Mahlvorgang abgeben, um ebenfalls den Kaffeegeschmack nicht zu beeinflussen.
Nicht zuletzt ist natürlich auch auf die finanzielle Perspektive geachtet werden. Demnach sollte das Mahlwerk – als ein wichtiger Bestandteil des Kaffeevollautomaten – ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen, vor allem also nicht überteuert sein.
Natürlich ist es grundsätzlich schwer zu sagen, wie das Mahlwerk aus der Preis-Leistungs-Perspektive einzustufen ist, schließlich befindet es sich in einem Kaffeevollautomaten und man kennt nur den Preis des gesamten Geräts.
Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass die höherpreisigen Geräte nicht unbedingt automatisch ein besseres Mahlwerk haben müssen. Es kommt vielmehr auf das Preis-Leistungs-Niveau des jeweiligen Herstellers an, das in diesem Fall die ausschlaggebende Relevanz haben kann.
Und jetzt gehen wir nacheinander auf die ausgewählten Punkte aus dieser Kriterienliste ein, um dadurch besser verstehen zu können, welches der beiden Mahlwerktypen mehr davon erfüllt und damit auch insgesamt mehr Pluspunkte im Vergleich einsammeln kann.
In welchem Mahlwerk-Typ entsteht weniger Hitze?
Wenn man Edelstahlplatten aneinander reibt, entsteht grundsätzlich viel mehr Hitze als bei zwei Keramikscheiben. Wir denken, das ist soweit nachvollziehbar.
Das gleiche Prinzip gilt eigentlich auch fürs Mahlwerk in einem Kaffeevollautomaten: ein Keramikmahlwerk bleibt im Regelfall deutlich kühler im Betrieb als ein Stahlmahlwerk. Und hält nebenbei gesagt auch höheren Belastungen stand, also in diesem Fall einer intensiveren Inanspruchnahme, beispielsweise durch Zubereitung vieler Kaffeegetränke unmittelbar hintereinander.
Keramik isoliert zudem auch viel besser Hitze als Stahl. Man muss sich nur eine Tasse aus Edelstahl und einem Keramikbecher vorstellen. Gießt man in beide kochendes Wasser ein, kann man den Keramikbecher in der Regel trotzdem gut anfassen. Die Edelstahl-Tasse hingegen eher nicht. Es kommt dabei zwar auch noch auf die Dicke der Tassenwände an, aber trotzdem ist Keramik in dieser Hinsicht tendenziell besser.
Weniger Hitze entsteht durch eine geringere Reibung. Gleichzeitig bedeutet weniger Reibung, dass insgesamt weniger Energie für den Mahlvorgang aufgewendet werden muss. Physik lässt an dieser Stelle grüßen. 🙂
Als Schlussfolgerung kann man an dieser Stelle also festhalten, dass ein Keramikmahlwerk nicht nur deutlich kühler bleibt, sondern ist unter ansonsten gleichen Bedingungen meist auch stromsparender ist als ein vergleichbares Stahlmahlwerk.
Welches Mahlwerk ist leiser?
Keramikmahlwerke werden durchaus für ihre geringe Lautstärken geschätzt. Auch das kommt daher, dass bei Keramik im Mahlbetrieb weniger Reibung entsteht.
Darüber hinaus ist es allerdings meistens auch so, dass Keramikmahlwerke in höherpreisigen Kaffeevollautomaten verbaut werden. Und solche Geräte besitzen in der Regel auch höherwertige Gehäuse, die über eine bessere Verarbeitung sowie Schallisolierung verfügen.
Deshalb sind die meisten Keramikmahlwerke leiser als vergleichbare Mahlwerke aus Stahl.
Das heißt übrigens nicht, dass auch Kaffeevollautomaten mit Keramikmahlwerken durchweg leiser sind, verglichen mit solchen aus Stahl. Die Geräusche kommen bei einem solchen Gerät nämlich nicht nur vom Mahlwerk, sondern beispielsweise auch von der Pumpe. Deshalb müsste man sich im Grunde genommen auch weitere Komponenten eines Kaffeevollautomaten anschauen, um herauszufinden, worauf seine Betriebslautstärke zurückzuführen ist.
Und wenn man die Komponenten in Summe betrachtet, entdeckt man früher oder später durchaus auch Ausnahmen aus der Regel „Keramik ist leiser als Stahl“. So ist beispielsweise das Premiumgerät Jura S8 relativ leise, obwohl es über ein Stahlmahlwerk verfügt. Die Ausnahmen bestätigen also manchmal die Regel. 🙂
Welches Mahlwerk beeinflusst den Kaffeegeschmack weniger?
Keramik ist grundsätzlich feiner von der Oberflächenstruktur her und ist zudem auch für eine höhere chemische Beständigkeit bekannt, verglichen mit dem Edelstahl.
Das bedeutet, dass ein solches Mahlwerk im Betriebsvorgang wenig bis keine Keramik-Moleküle an die Kaffeebohnen abgibt und somit den Kaffeegeschmack nicht oder nur sehr geringfügig verfälscht.
Wenn wir im Umkehrschluss sagen, dass ein Stahlmahlwerk den Kaffeegeschmack wesentlich beeinflusst, stimmt es allerdings auch nicht ganz. Man würde den geschmacklichen Unterschied wohl kaum bemerken, zumindest wenn wir von höherwertigen Kaffeevollautomaten mit Stahlmahlwerken ausgehen.
Die feine und geschlossene Struktur des Keramikmahlwerks birgt zudem einen weiteren Vorteil. Aufgrund seiner höheren chemischen Beständigkeit bleiben Kaffeeöle und Fette nämlich weniger daran haften und werden schneller entfernt. Das heißt, ein Keramikmahlwerk lässt sich grundsätzlich auch einfacher reinigen als sein Konkurrent aus Stahl.
Regelmäßig reinigen muss man beide Arten von Mahlwerken übrigens trotzdem, und zwar ganz unabhängig vom verbauten Material. 🙂
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Welcher Mahlwerk-Typ ist langlebiger?
Keramik besitzt, wie gesagt, eine feinere Struktur und eine deutlich höhere Materialdichte als Edelstahl. Sie ist zudem grundsätzlich leichter und härter als Stahl. Kratzfest ist sie auch noch und besitzt außerdem meist eine spiegelglatte Oberfläche.
Bei einem Keramikmahlwerk gibt es deshalb kaum bis gar keinen ordentlichen Verschleiß, sprich Materialabtrag.
Aber einen außerordentlichen Verschleiß gibt es bei Keramik trotzdem, und zwar aufgrund ihrer Brüchigkeit.
Es kann also zu Schäden an einem Keramikmahlwerk kommen, wenn sich Fremdkörper wie beispielsweise Steine in den Kaffeebohnen befinden. Treffen sie mit Schwung auf das Mahlwerk, können sie durchaus kleine Teilchen davon absplittern lassen.
Und falls sich diese Mikrosplitter und Mikrorisse häufen, kann es irgendwann dazu kommen, dass das Keramikmahlwerk seine Stabilität verliert und der Kaffeevollautomat dadurch kaputtgeht.
Ein Mahlwerk aus Stahl ist hingegen nicht so brüchig und deshalb auch nicht so anfällig beispielsweise gegenüber von Fremdkörpern in den Kaffeebohnen, dafür hat er jedoch meist einen höheren regelmäßigen Verschleiß im Betrieb.
Das heißt mit anderen Worten, dass ein Stahlmahlwerk sich generell langsam abschleift, während ein Keramikmahlwerk tendenziell eher plötzlich absplittert. Die Gefahr von plötzlichen, signifikanten Beschädigungen, die kostspielige Reparaturen nach sich ziehen können, dürfte bei einem Keramikmahlwerk also grundsätzlich etwas größer sein.
Welches Mahlwerk ist im Schnitt günstiger?
Es gibt eine Tendenz, dass Keramikmahlwerke in höherwertigen Kaffeevollautomaten im Einsatz kommen. Genauer gesagt, ist das eine Marketing-Aussage der Hersteller, weil das Material des Mahlwerks nicht unbedingt automatisch über den Preis des Gerätes entscheidet.
Es ist allerdings wirklich so, dass ein Keramikmahlwerk in der Regel eine Scheibenform hat und aufgrund eines bestimmten Durchmessers der Scheiben mehr Platzbedarf im Gerät hat. Ein Stahlmahlwerk besitzt hingegen in den meisten Fällen eine Kegelform und braucht dadurch auch nicht so viel Platz.
Das heißt, Geräte mit Keramikmahlwerken sind tendenziell größer als die mit Stahlmahlwerken. Und bei größeren Kaffeevollautomaten nutzen die Hersteller oft den für ein Keramikmahlwerk bereitgestellten Platz, um zusätzliche Features einzubauen, die die Geräte teurer machen.
Wir haben also de-facto auch hier wieder einen Marketing-Effekt, der dazu führt, dass die meisten Konsumenten Keramikmahlwerke mit anspruchsvolleren und höherwertigen Kaffeevollautomaten verbinden. Was ja auch in vielen Fällen stimmt. 🙂
Fazit: was ist denn nun besser – Stahl- oder Keramikmahlwerk?
Es kommt grundsätzlich weniger auf das Material des Mahlwerks, sondern vielmehr auf dessen Integration in das Gerät und das Zusammenspiel zwischen dem Mahlwerk und den anderen technischen Komponenten und Bauteilen des Kaffeevollautomaten.
Alleine die Tatsache, dass in dem Gerät ein Keramikmahlwerk verbaut wurde, sind weder ein Garant für seine Hochwertigkeit, noch dafür, dass er leise im Betrieb ist. Geschweige denn dafür, dass er einen besseren Kaffee produziert.
Es kommt also vielmehr auf die Gesamtbetrachtung eines Kaffeevollautomaten und nicht auf die Bewertung seiner einzelnen Bestandteile. Das gleiche gilt natürlich auch für die Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses sowie den diesbezüglichen Vergleich von verschiedenen Geräten.
– Vorteile Stahlmahlwerk –
- Wird in der Regel in günstigeren Geräten verbaut.
- Splittert nicht und reduziert somit das Risiko, dass ein Kaffeevollautomat plötzlich und unerwartet kaputtgeht.
- Braucht weniger Platz im Gerät und ermöglicht somit kompaktere Abmessungen des Kaffeevollautomaten.
– Vorteile Keramikmahlwerk –
- Bleibt kühler im Betrieb und ist meistens auch etwas stromsparender, da weniger Reibung beim Mahlen erzeugt wird und dadurch weniger Energie verbraucht wird.
- Seine höhere chemische Beständigkeit reduziert das Risiko, dass der Kaffeegeschmack aufgrund von abgegebenen Molekülen verfälscht wird.
- Lässt sich meistens etwas einfacher reinigen, da Kaffeereste weniger stark daran haften.
Und welches Mahlwerk ist für Dich besser: aus Stahl oder Keramik?
Aktuelle Bestseller bei Kaffeevollautomaten:
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