0W30 oder 5W30

Man hört viele Gerüchte über Motoröle und vor allem die komplizierten Bezeichnungen wie 0W-30 und 5W-30 machen es dir sicher schwer, die verschiedenen Arten auseinanderzuhalten.

Da es aber einen großen Unterschied machen kann, welches Öl Du für dein Fahrzeug nutzt, widmen wir uns heute diesem Thema.

Wir wollen einige Fragen zu 5W-30 und 0W-30 beantworten und auf wichtige Faktoren und Unterschiede eingehen. Außerdem erklären wir, worauf es sonst noch in der Praxis mit dem Öl ankommt.

 

Welche Produkte schauen wir uns an?

15%

Das vollsynthetische Mobil 1 ESP 0W-30 Öl soll für eine längere Lebensdauer von Otto- und Dieselmotoren sorgen und wird auch im Formel 1 Bereich eingesetzt. Es schützt laut dem Hersteller unter anderem durch niedrigen Schwefelgehalt und aktive Reinigungszusätze vor Ablagerungen im Motor.

Bei dem Castrol EDGE 5W-30 haben wir ebenfalls ein HC-Öl vorliegen. Es ist uns direkt durch eine Eigenschaft ins Auge gesprungen: Es enthält Fluid Titanium, das die Langlebigkeit des Motors unterstützt. Steigt der Druck im Motor, wird die Struktur des Öls durch das Titanium verändert und noch stärker, sodass Reibung zwischen den Metallen verhindert und der Motor geschont wird.

 

Was sind die Gemeinsamkeiten von 0W-30 und 5W-30 Motorölen?

Die Viskosität liegt oft relativ nah beieinander
Die Angabe „5W“ gibt die dynamische Viskosität an. Es geht darum, bis zu welcher Temperatur das Öl in der Lage ist, der Ölpumpe von selbst zuzufließen.

„5W“ bedeutet übersetzt, dass das Öl noch bis -35 Grad Celsius ausreichend flüssig bleibt. Bei dem anderen Öl, das wir uns heute anschauen, dem 0W-30, liegt die Grenzpumptemperatur bei -40 Grad Celsius.

Für den Verschleißschutz bei hohen Öltemperaturen der sogenannte HTHS-Wert in der Praxis ausschlaggebend. Hierbei handelt es sich um die Angabe der kinetischen Viskosität bei 150 Grad, die unter Schwerbelastung gemessen wird. HTHS ist eine Abkürzung für den Begriff „High Temperature High Shear“.

Die passende Viskosität ist einer der zentralen Entscheidungsgründe für ein bestimmtes Motoröl-Produkt und fließt somit selbstverständlich in die Überlegungen der Hersteller, welches Motoröl für welchen Motor überhaupt zugelassen wird.

Bei der Verwendung eines Öl mit einer zu niedrigen Viskosität kann es vor allem bei hohen Temperaturen innerhalb des Motorblocks zu einer nur unzureichenden Schmierleistung führen. Eine wiederum zu hohe Viskosität kann unter Umständen dazu führen, dass die Fließfähigkeit des Öls zu schwergängig ist, was ebenfalls zu einer nicht optimalen Schmierung führen und nebenbei auch den Spritverbrauch spürbar in die Höhe treiben kann.

Vollsynthetisch vs. teilsynthetisch
Vielleicht hast auch Du schon mal von dem Gerücht gehört, dass alle 0W-30 Öle vollsynthetisch und alle 5W-30 teilsynthetisch sind. Das stimmt jedoch nicht ganz!

Viele von den 5W-30 Ölen sind rein mineralisch, darunter gibt es auch etwas verbesserte mineralische Motoröle, die man als Hydrocrack-Öle bezeichnet. So ist es auch beim Öl von Castrol, das wir uns anschauen. Beim sogenannten Hydrocracking wird ein Mineralöl übrigens gereinigt und aufgewertet.

Von den 5W-40 und 5W-30 Ölen sind nur ganz wenige vollsynthetisch.

Die Bezeichnung 0W-30 besagt, dass das Öl vollsynthetisch ist. Von den 0W-30 Ölen sind die meisten vollsynthetisch.

Man kann also nicht pauschal sagen, welche Klassen voll- und welche teilsynthetisch sind. Die Schmierleistung von Motorölen ist allerdings auch an sich ein wichtiges Thema, bei dem Pauschalaussagen oft einfach fehl am Platz sind.

Parallelverwendung zweier Motoröltypen
Es ist grundsätzlich möglich, die Öle verschiedener Typen miteinander zu mischen. Allerdings ist die Voraussetzung dafür, dass beide Öle für den Motor deines Fahrzeugs freigegeben sind.

Insgesamt wird langfristig aber trotzdem empfohlen, sich auf ein Öl zu beschränken, um dem Motor nicht zu schaden. Diesbezüglich wird eindeutig von etwaigen Experimenten abgeraten, um die Funktionsfähigkeit des Motors nicht unnötig zu beeinträchtigen.

Generelle Haltbarkeit von Motorölen
Wenn Du die Öle verschlossen an einem dunklen und kühlen Ort lagerst, sind sie grundsätzlich bis zu 5 Jahre haltbar. Öffnest Du das Öl allerdings, sollte es innerhalb eines halben Jahres eingesetzt werden.

Das gilt grundsätzlich sowohl für 0W-30 als auch für 5W-30 Motoröle. Allerdings kann man auch anhand optischer Merkmale feststellen, ob das Produkt noch haltbar ist.

Wenn sich beispielsweise die darin enthaltenen Additive in Form von Schaum, Gel oder Flocken sichtbar separieren, könnte das ein deutliches Anzeichen dafür sein, dass die Grundstruktur des Produkts beschädigt wurde und es somit nicht mehr die nominelle Schmierleistung besitzt. In diesem Fall wird von einem Einsatz im Fahrzeug definitiv abgeraten.

Das gleiche gilt bei wahrnehmbaren Veränderungen in der Farbe oder in der Konsistenz des Produkts. In diesem Fall sollte kein Einsatz ohne Rücksprache mit einem Fachmann erfolgen.

 

Was sind die Unterschiede zwischen 0W-30 und 5W-30 Motorölen?

Das Öl von Mobil 1 ist vollsynthetisch
Während es sich bei Castrol um ein HC-Öl handelt, ist das Produkt der Konkurrenz ein vollsynthetisches Öl. Das ist schon mal der ausschlaggebende Unterschied zwischen den beiden Vergleichskandidaten.

Übrigens kann in der Regel selbst ein Motoröl, das durch den Prozess des Hydrocrackings aufgewertet wurde, nicht zu 100% mit der Temperaturstabilität und Leistungsfähigkeit eines vollsynthetischen Öls mithalten.

Der Flammpunkt beim 0W-30 Öl ist höher
Der Flammpunkt sagt aus, ab welcher Temperatur sich genügend entzündbares Gas oberhalb einer Flüssigkeit sammelt. Bei Mobil 1 beträgt er 230 Grad, beim Vergleichsprodukt von Castrol 180 Grad. Das bedeutet, dass das 0W-30 Öl hohen Temperaturen im Motor besser standhält und auch dass grundsätzlich eine geringere Brandgefahr beim Einsatz dieses Produkts besteht.

0W-30 ist besser bei sehr niedrigen Temperaturen
Die Grenzpumptemperatur liegt bei dem 0W-30 bei minus 40 Grad Celsius, während es bei dem anderen Öl nur bis zu minus 35 Grad Celsius sind. Das bedeutet, dass sich das 0W-30 bei sehr kalten Temperaturen noch besser und geschmeidiger im Motor verteilt. Die Nordpol-Expedition kann kommen! 🙂

Unterschiede der kinematischen Viskosität
Um herauszufinden, wie motorschonend ein Öl ist, schaut man sich die kinematische Viskosität bei Temperaturen von 40 und von 100 Grad Celsius an. Bei 40 Grad Celsius liegt die Viskosität beim Motor 1 Öl bei ca. 65 und beim Vergleichsprodukt bei 67. Bei 100 Grad liegen die Werte entsprechend bei 12,2 und 11,7.

Das bedeutet insgesamt, dass das Öl von Mobil 1 fließfähiger ist und weniger stark von den teilweise stark schwankenden Temperaturen im Motor beeinflusst wird. An dieser Stelle also ebenfalls ein Pluspunkt für das 0W-30 Produkt.

Bei Castrol ist Fluid Titanium enthalten
Das im Öl von Castrol enthaltene Titanium kann (neben einigen anderen zum Einsatz kommenden Additiven) grundsätzlich dafür sorgen, dass der Motor auch bei hohem Druck geschont wird. Durch das Titanium wird die Struktur des Öls nämlich dicker und stärker, wodurch Reibung von Metall auf Metall vermieden wird. Daher wird das 5W-30 von Castrol auch als ein sogenanntes Longlife-Produkt bezeichnet.

Hochwertigkeit eines 0W-30 Motoröls verglichen mit 5W-30
Wir haben dir gerade anhand einiger Vergleiche veranschaulicht, dass es große Qualitätsunterschiede innerhalb der Viskositätsbereiche gibt. Somit ist es nicht automatisch gegeben, dass ein 0W-30 immer besser als ein 5W-30 ist.

Auch wenn man zugeben muss, dass der Anteil wirklich erstklassiger Produkte in der 0W-Kategorie am höchsten ist. Kein Wunder, schließlich handelt es sich dabei ja auch die teuerste Motoröl-Klasse.

Neben dem HTHS-Wert sind für die Qualität des Motoröls die darin enthaltenen Additive ausschlaggebend. Diese sind dafür da, um bei noch höheren Temperaturen (die in der Realität bis etwa 250 Grad gehen) einen ausreichenden Verschleißschutz bieten zu können.

Bei den Additiven unterscheidet man in erster Linie zwischen EP (Hochdruck-Additive) und AW (Verschleißschutz-Additive). Deren Anteil geht in den hochwertigen Ölen auf bis zu 30%. Je nachdem, wie leistungsfähig die enthaltenen Additive sind, fällt letztendlich auch die Qualität des Motoröls aus. So ist zumindest die gängige Bewertungspraxis.

Und da wären wir zurück bei der Ausgangsfrage – ein 5W-30 Motoröl kann insgesamt durchaus mehr leistungsfähige Additive enthalten und somit auch hochwertiger sein, als ein 0W-30 Öl. Es kommt also, wie so oft, auf die Details an. 🙂

5W-30 ist günstiger
Das betrachtete 0W-30 Öl von Mobil 1 ist aktuell ca. 15% teurer als das 5W-30 Öl von Castrol. Der Preisaufschlag liegt jedoch durchaus im erwarteten Rahmen.


Aktuelle Bestseller bei 0W-30 Motorölen:

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Castrol EDGE 0W-30 LL Longlife Motoröl, 1L Castrol EDGE 0W-30 LL Longlife Motoröl, 1L Aktuell keine Bewertungen 22,54 EUR 20,86 EUR
2 Shell Helix Ultra Professional AV-L 0W-30 Motorenöl, 5 Litre Shell Helix Ultra Professional AV-L 0W-30 Motorenöl, 5 Litre Aktuell keine Bewertungen 40,70 EUR
3 Mannol 7919 LEGEND EXTRA (API SP/SN Plus) (ACEA C2, C3) 0W-30 Motoröl , 5 L Mannol 7919 LEGEND EXTRA (API SP/SN Plus) (ACEA C2, C3) 0W-30 Motoröl , 5 L Aktuell keine Bewertungen 31,20 EUR 30,10 EUR

 

Fazit: welches Motoröl ist denn nun besser – 0W-30 oder 5W-30?

0W-30 vs 5W-30 Umstieg

Insgesamt hat das OW-30 Öl von Mobil 1 für uns in diesem Vergleich erfolgreicher abgeschnitten, da es in unserem Praxiseinsatz insgesamt mehr Pluspunkte sammeln konnte.

Es hat einen höheren Flammpunkt und eine bessere Grenzpumptemperatur – es eignet sich also für den Einsatz bei besonders kalten Temperaturen. Ein weiteres eindeutiges Qualitätsmerkmal ist für uns zudem, dass dieses Öl im Formel 1 Bereich eingesetzt wird. Auch wenn es jetzt zugegebenermaßen kein allzu entscheidendes Kriterium ist. 🙂

Auch das 5W-30 Öl von Castrol eignet sich für den alltäglichen Gebrauch in Motoren höherer Leistungsklassen. Es sorgt unter anderem durch das zugesetzte Titanium für einen guten Schutz des Motors – auch bei hohem Druck. Außerdem ist es derzeit spürbar günstiger, was für uns natürlich ebenfalls ein Vergleichskriterium ist.

Trotzdem kann das HC-Öl von Castrol in der Qualität nicht ganz mit dem vollsynthetischen Öl von Mobil 1 mithalten. Das war allerdings auch so zu erwarten, jetzt haben wir es allerdings sauber herausgearbeitet, anstatt uns blind auf Gerüchte und Vorurteile zu verlassen. 🙂

Zum Schluss würden wir noch gerne vollständigkeitshalber darauf hinweisen, dass es in der Fahrzeugpraxis eigentlich überhaupt nicht darum geht, welches Öl vermeintlich höherwertiger und besser ist. Es geht vielmehr darum, welches Produkt die Anforderungen und Spezifikationen des Herstellers für das jeweilige Fahrzeugmodell erfüllt. Alleine das ist im Grunde genommen ausschlaggebend.

Natürlich ist es trotzdem beruhigend zu wissen, dass man nach dem ganzen Vergleichen und Auswerten das bestmögliche Motoröl für sein Fahrzeug ausgewählt hat. 🙂

 

– Vorteile 0W-30 –

  • Das Öl hat eine bessere Grenzpumptemperatur (bis zu -40 Grad Celsius vs. bis zu -35 Grad Celsius).
  • Das Mobil 1 Öl hat einen höheren Flammpunkt (230 Grad Celsius vs. 180 Grad Celsius).
  • Das Öl von Mobil 1 ist vollsynthetisch, während es sich beim Vergleichsprodukt um ein HC-Öl handelt.
  • Das Produkt ist grundsätzlich etwas schonender zum Motor.

 

– Vorteile 5W-30 –

  • Das Öl von Castrol enthält Titanium und ist dadurch resistenter bei starkem Druck.
  • 5W-30 ist günstiger (derzeit um etwa 10 %).

Und welches Motoröl ist für Dich besser: 0W-30 oder 5W-30?


Welches Motoröl kommt für Dich am ehesten in Frage?

Ergebnisse anschauen


Produkte aus dem Beitrag:

15%
Mobil 1 ESP 0W-30, 5L
  • Erhaltung der Effizienz des Abgassystems
  • Längere Lebensdauer des Motors dank hervorragendem Temperaturverhalten für schnelle Starts bei kalter Witterung
  • Hohe Leistung in Verbindung mit potenzieller Kraftstoffeinsparung
37%
Castrol EDGE 5W-30 LL Longlife Motoröl, 5L
  • Spezifikationen: ACEA C3
  • Freigaben: BMW Longlife-04 | MB-Freigabe 229.31/ 229.51 | VW 504 00/ 507 00 | Porsche C30
  • Castrol garantiert die uneingeschränkte Eignung für die Verwendung, bei denen die folgenden Spezifikationen gelten: VW 505 00 / 505 01


Fragen unserer Leser

Eignet sich 5W-30 für Rasenmäher?
Das 5W-30 Öl ist eine beliebte Wahl, wenn es um Rasenmäher geht. Benutzt Du den Rasenmäher bei Temperaturen bis zu ca. 35 Grad Celsius, eignet sich das 5W-30 am besten.

Wird der Rasenmäher hingegen in sehr heißen Regionen benutzt, in denen das Thermometer im Sommer über die 35 Grad Celsius steiget, solltest Du eher auf 15W-50 zurückgreifen.

Eignen sich die Öle auch für Dieselmotoren?
Ja, die betrachteten Öle von Castrol und Mobil 1 eignen sich grundsätzlich auch für Dieselmotoren.

Welches Öl ist dünner?
Bei kalten Temperaturen ist das 0W-30 grundsätzlich dünnflüssiger als das 5W-30.

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