TP-Link oder Asus

TP-Link oder Asus – was ist besser bei WLAN-Mesh-Systemen?

Heute geht es um zwei WLAN-6E-Mesh-Modelle von TP-Link und Asus aus der High-End-Klasse.

In unserem Duell tritt das TP-Link Deco XE200 gegen das Asus Zenwifi Pro ET12 an.

TP-Link hat sich im 6E-Premiumsegment ja lange Zeit zurückgehalten und mit dem Deco XE75 „nur“ ein solides 6E-Mittelklassemodell auf den Markt gebracht.

Mit dem Deco XE200 gibt es nun ein deutlich höherwertiges und auch teureres Modell von TP-Link. Schafft es dieses Modell, den bisherigen „Preis-Leistungs-König“ im oberen 6E-WLAN-Segment, das Asus Zenwifi Pro ET12 zu schlagen?

Das schauen wir uns jetzt an. Wie immer, fangen wir erst mit den technischen Details und der Performaance an, um anschließend über das Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden WLAN-Systeme zu reden.

 

Was sind die Gemeinsamkeiten der WLAN-6E-Mesh-Systeme von TP-Link und Asus?

ASUS vs TP-Link 6E-WLAN Anschlüsse

Beide WLAN-Mesh-Systeme unterstützen die 6 GHz Frequenz, die das „E“ im WLAN-6E-Standard darstellt und den größten Unterschied zwischen WLAN-6 und WLAN-6E ausmacht.

Diese Frequenz soll die beiden im WLAN-6 genutzten Frequenzen (2.4 und 5 GHz) entlasten und dadurch das heimische Netzwerk optimieren.

Der 6E-Standard ist in Deutschland noch kein Must-Have, denn es fehlt ohnehin noch an entsprechend ausgestatteten Endgeräten, die die 6 GHz WLAN-Frequenz unterstützen.

Da der 6E-Standard allerdings auch die beiden WLAN-6-Frequenzen 2.5 und 5 GHz rückwirkend unterstützt, können die betrachteten WLAN-Systeme auch jetzt schon problemlos genutzt werden, nur eben noch nicht im vollständigen 6E-Modus.

Es geht bei diesem Standard allerdings viel mehr um die Zukunftsfähigkeit, denn mit steigenden Datenmengen und Netzwerk-Anforderungen kommt am 6E-WLAN künftig wohl kein Weg vorbei. In Deutschland wird es jedoch wahrscheinlich noch nicht morgen, sondern eher übermorgen der Fall sein. 🙂

Mit den beiden betrachteten AXE11000 Systemen von TP-Link und Asus lassen sich die 6E-WLAN Funktionalitäten mit einer unglaublichen Maximalgeschwindigkeit von 11 Gbit/s nutzen. Das düfte auch noch in einigen Jahren für ausreichende Leistungsreserven im heimischen Netzwerk sorgen.

Beide WLAN-Systeme kommunizieren systemintern über dedizierte Backhauls, die sowohl auf dafür bereitgestellten drahtlosen Kanälen als auch kabelgebunden aufgesetzt werden können.

Beide Geräte unterstützen zudem die Mesh-Technologie, die das Netzwerk als eine Kollaboration von mehreren Access Points (AP) aufsetzt. Die Nutzer werden im heimischen WLAN dann jeweils mit dem bestmöglichen Access Point verbunden und bei Veränderung der Nutzerposition werden die APs entsprechend gewechselt.

Darüber hinaus unterstützen beide Systeme mit WPA, WPA2 und WPA3 die komplette Palette der aktuellen Verschlüsselungsstandards.

Preislich liegen beide Systeme auf einem Niveau, und zwar aktuell um die 800 Euro.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden WLAN-6E-Mesh-Systemen?

Nach den Gemeinsamkeiten sind jetzt die Unterschiede in der Ausstattung und Leistung der beiden Systeme an der Reihe, die wir systematisch durchgehen werden.

TP-Link hat eine höhere Anzahl an Streams und ist flexibler beim Backhaul
Beide Systeme arbeiten im Tri-Band Modus, mit folgender Aufteilung auf einzelne Frequenzbänder:

  • 1.148 Mbit/s auf der 2.4GHz-Frequenz 4×4
  • 4.804 Mbit/s auf der 5GHz-Frequenz 4×4
  • 4.804 Mbit/s auf der 6GHz-Frequenz (WiFi Backhaul)

Bei der 6 GHz-Frequenz kommt das Asus System mit 4×4 MIMO-Streams, während das TP-Link mit 8×8 Streams aufwartet. Damit beläuft sich die Gesamtanzahl an Streams bei Asus auf 12 und bei TP-Link auf 16.

Interessant ist zudem, dass bei beiden Systemen die 6 GHz-Frequenz fürs Backhaul voreingestellt wurde. Während bei Asus diese Festlegung allerdings fix ist, kann man beim TP-Link Router die 6 GHz Frequenz stattdessen auch fürs WLAN umswitchen und fürs WiFi-Backhaul stattdessen bei Bedarf eine andere Frequenz auswählen.

Das Asus-System die 6 GHz-Frequenz sowohl furs Backhaul als auch für Endgeräte mit 6E-WLAN-Support. Wenn es allerdings eines Tages sehr viele von solchen Geräten geben wird, kann es bei Asus auf dieser Frequenz schon mal etwas eng werden. TP-Link ist hingegen mit seiner optionalen Backhaul-Umschaltung auf eine andere Frequenz diesbezüglich deutlich flexibler.

TP-Link hat schnellere Ports
Während die Asus-Einheiten jeweils über einen 2.5 Gbit/s WAN sowie einen 2.5 Gbit/s und zwei 1.0 Gbit/s Ethernet-Ports verfügen, haben die TP-Link Units jeweils einen 10.0 Gbit/s WAN-Port und zwei 1.0 Gbit/s LAN-Ports.

Damit ist das TP-Link Deco XE200 System, übrigens genauso wie das Netgear Orbi RBK963 Set, bereit für die bald kommende Docsis 4.0 Kabeltechnologie und damit etwas zukunftsfähiger als das Asus-System.

TP-Link-Einheiten haben 60% mehr Antennen
Jede TP-Link-Unit hat 16 eingebaute MIMO-fähige Hochleistungsantennen drin. Die Asus-Units haben hingegen nur jeweils 10 Antennen spendiert bekommen.

TP-Link verfügt über etwas schnellere Prozessoren
Jede TP-Link-Unit hat einen 2.2 GHz QuadCore-Prozessor eingebaut bekommen. Im Gegensatz dazu haben die Asus-Einheiten „nur“ einen etwas langsameren 2.0 GHz QuadCore-Prozessor drin.

Beide Systeme haben in der Praxis eine ähnliche Performance gezeigt
Wir bereits auch in den anderen WLAN 6E-Vergleichen ausführlicher erläutert, haben wir in Deutschland noch einige Jahren vor uns, bis wir mit unseren Internet-Geschwindigkeiten die Performance solcher Premium-WLAN-Systeme vollständig ausschöpfen können.

Deshalb müssen wir im Praxiseinsatz neben der allgemeinen Netzwerkstabilität und -abdeckung insbesondere die systeminternen Backhaul-Geschwindigkeiten messen, um die WLAN-Systeme miteinander vergleichen zu können.

Diesbezüglich können wir festhalten, dass die Systeme von TP-Link und Asus performance-technisch absolut auf dem gleichen Niveau liegen. Im Umkehrschluss muss man auch dazu sagen, dass das (deutlich teurere) Netgear Orbi RBK963 Set von allen 6E-WLAN-Systemen, die wir im Einsatz hatten, die bis jetzt beste Performance gezeigt hat.

 

Fazit: welches WLAN-6E-Mesh-System ist denn nun besser – TP-Link oder Asus?

Von der Technik, Ausstattung, Features sowie der gezeigten Performance haben wir es hier mit zwei ausgewachsenen Premium WLAN 6E-Mesh-Systemen zu tun.

Von der Performance und Preis-Leistung nehmen sich die beiden Sets nicht viel. Bei den wichtigsten Parametern liegen sie gleichauf, während in den einzelnen Details mal das eine, mal das andere Systeme die Nase vorn hat.

Basierend auf der Gesamtauswertung unseres Vergleichs, würden wir beide Sets als absolut gleichwertig ansehen und von der Performance her etwas unterhalb des Top-Notch Systems von Netgear positionieren. Von der Preis-Leistung schlagen sie das mehr als doppelt so teure Netgear Orbi RBKE963 hingegen ganz deutlich.

Wir hoffen, dass auch dieser 6E-WLAN-Systemvergleich für Dich nützlich war und freuen uns über Deinen Kommentar!

Und welches WLAN-Mesh-System ist für Dich besser: TP-Link oder Asus?


Welches WLAN-Mesh-System kommt für Dich am ehesten in Frage?

Ergebnisse anschauen


Geräte aus dem Beitrag:


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert