Was bringt es, für seinen Internetzugang viel Geld auszugeben, wenn man die Leistung nicht voll ausschöpfen kann? Vielen Nutzern geht es so, doch das müssen sie nicht einfach so hinnehmen.
Denn nicht nur der richtige Anbieter und eine schnelle Leitung sind verantwortlich für die tatsächliche Leistung, sondern auch ein geeigneter Router hat einen riesigen Einfluss auf die Gesamtperformance.
Dass es nicht immer eine Fritz!Box sein muss, beweist die Deutsche Telekom mit ihren modernen und leistungsstarken Speedport-Routern. Wir haben in unserem heutigen Beitrag deshalb die Gelegenheit genutzt und uns den Smart 4 und den Pro Plus für einen ausführlichen und praxisnahen Vergleich herausgesucht.
Wir schauen dabei, wie immer, auf die Ausstattung, Performance und Kompatibilität der beiden Geräte.
Hier erfährst Du, welches dieser beiden Telekom-Modelle dir mehr Internet bieten kann und zu welchem Preis.
Welche Produkte schauen wir uns an?
Schnelle Datenübertragungsraten von bis zu 6.000Mbit/s, zwei Bänder, der Wi-Fi 6 Standard und Mesh-Technologie machen den Speedport Smart 4 zu einer hochwertigen und zuverlässigen Lösung für die drahtlose Vernetzung in deinem Zuhause.
Der Speedport Smart 4 befindet sich eigentlich im gleichen Marktsegment wie die vielfach gelobte Fritzbox 7590 AX, deshalb musste Telekom einiges an Ausstattung dazupacken, um den Router konkurrenzfähig zu machen.
Der Smart 4 ist deshalb genau genommen etwas mehr als nur ein WLAN-Router, denn in ihm steckt ein VDSL2-Modem mit Supervectoring-Features sowie praktischerweise auch eine DECT-Basisstation für tragbare Geräte. Dadurch punktet das Gerät vor in erster Linie bei denjenigen, die beispielsweise die Magenta-IP-TV Funktionalität nutzen wollen oder auch das gute alte Festnetz brauchen.
Mehrere kabellose, aber auch ältere, kabelgebundene Geräte und Telefone können mit diesem Gerät erfahrungsgemäß parallel ohne Einbußen laufen.
Darüber hinaus gibt es bei dem Modell neben drei sich an Bord befindlichen 1-Gigabit-LAN-Schnittstellen auch eine schnellere 2,5 GBit/s. Dieser schnellere Anschluss eignet sich beispielsweise prima, um eine Netzwerkfestplatte einzubinden.
Die üblichen Sicherheitsfunktionen, wie Verschlüsselung und Kindersicherung, runden das Gesamtpaket dieses Routers ab.
Die Reichweite ist von Hause aus schon erfahrungsweise relativ hoch, doch kann diese noch erweitert werden, wenn Du das Netzwerk auf bis zu fünf Mesh-Units ausweitest (beispielsweise mit Hilfe von passenden, separat erhältlichen Speed Home Mesh Satelliten). Retro-Spielekonsolen ohne WLAN müssen somit nicht im Schrank verstauben, sondern können über den LAN-Anschluss wiederbelebt werden. 🙂
Auch der Speedport Pro Plus, der mitunter auch als “Super-Router” bezeichnet wird, bietet neben WiFi 6-Kompatibilität und Mesh noch ein LTE-Modul und gehört somit zur aktuellen Oberklasse der Telekom-Router. Durch seine Ausstattung wird er als ebenfalls als direkter Konkurrent der FritzBox-Spitzenmodelle gehandelt. Er gilt dabei übrigens als das direkte Nachfolgermodell des bereits etwas in die Jahre gekommenen Speedport Hybrid Routers.
Auch dieses Gerät wurde vom Hersteller mit einer Fülle an Funktionen ausgestattet. Er unterstützt beispielsweise, analog zum Speedport Smart 4, alle MagentaZuhause-Tarife der Telekom über DSL und VDSL samt Supervectoring. Zudem eignet er sich aufgrund seiner hybriden Eigenschaften auch für Magenta-Hybrid Tarife und sogar für Glasfaser-Einbindung, wobei im letzteren Fall erfahrungsgemäß noch ein separates Fiber-Modem erforderlich wäre.
Dazu gesellen sich noch deutlich höhere Maximalgeschwindigkeiten von angabegemäß bis zu 9.700 Mbit/s, mehr Kapazitäten und eine verbesserte Leistung für eine Reihe von Endgeräten.
Sollte es doch mal zu Verbindungsabbrüchen kommen, springt das LTE-Modul ein und sichert dir so weiterhin Konnektivität über das Mobilfunknetz, wofür Du allerdings eine separate SIM-Karte samt Hybrid-Datenvertrag brauchst.
Hierbei ist es allerdings wichtig zu wissen, dass der Speedport Pro Plus ohne einen Hybrid-Tarif nicht als LTE-Router betrieben werden kann. Also ein herkömmlicher Datentarif reicht in diesem Fall (noch) nicht, sondern es muss ein Hybrid-Tarif von Magenta abgeschlossen werden, um die 4G-Funktionalität mit DSL oder VDSL kombinieren zu können.
Der Router ist wirklich eine Wucht und fällt schon erfahrungsgemäß stärker im Wohnambiente auf, als die meisten Vergleichsmodelle. Um die Hybrid-Funktionalität einwandfrei nutzen zu können, braucht man bekanntermaßen einen guten LTE-Empfang und dafür sollte das Gerät idealerweise in der Nähe eines Fenster platziert werden. Allerdings nicht in der Sonne, da sich der Router sonst schneller aufheizt und seine Lüfter hörbar lauter werden.
Zudem ist das massive Gehäuse erfahrungsgemäß ziemlich empfindlich für Fingerabdrücke, was das Handling in einigen Fällen nochmals etwas erschweren kann.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden WLAN-Routern?
Der Speedport Pro Plus ist leistungsfähiger
Der Pro Plus bietet nicht nur höhere Maximal-Geschwindigkeiten, sondern auch generell eine verbesserte Leistung und stabilere Performance mit bis zu 9.700 MBit/s, davon bis zu 1.100 Mbit/s auf der 2,4 GHz-Frequenz (über 4×4 MU-MIMO) und bis zu 8.600 Mbit/s auf der 5 GHz-Frequenz (über 8×8 MU-MIMO).
Der Smart 4 hingegen erreicht „nur“ bis zu 6.000 MBit/s, davon 1.200 Mbit/s auf 2,4 GHz und 4.800 Mbit/s auf 5 GHz. Du kannst also bei beiden Modellen unterschiedlichen Geräten jeweilige Frequenzbänder zuweisen, damit es zu keinen Interferenzen untereinander kommt.
Solltest Du aber ein durchschnittlicher User sein, der nicht unbedingt große Datenmengen hin und her schickt, reicht möglicherweise auch der Smart 4 für dich aus.
Geringerer Stromverbrauch beim Smart 4
Für gewöhnlich laufen Router Tag und Nacht, daher ist ein Blick auf den Stromverbrauch, insbesondere im Standby-Modus, wichtig. Der Smart 4 kommt im Ruhezustand durchschnittlich auf überschaubare 8 Watt, während es beim Pro Plus 18,2 Watt sind. Das übertrifft sogar den Verbrauch des Smart 4 während er arbeitet, denn selbst da liegt er nur bei höchstens 15,5 Watt.
Der Speedport Pro Plus bietet erweiterte Telefonie-Funktionen
Die Ausstattung des Geräts umfasst Anschlüsse für bis zu vier analoge Telefone, ISDN-Geräte und DECT-Basisstationen. Diese Funktionen sind beim Smart 4 nicht verfügbar, aber auch nur dann wirklich ein Kriterium, falls das alles auch wirklich gebraucht wird, wie beispielsweise bei einem großen Heimnetzwerk, oder im Büro.
Das Pro Plus Modell unterstützt LTE
Mit der LTE-Funktion bietet der Speedport Pro Plus die Möglichkeit für eine hybride Lösung und sorgt dadurch auch bei zwischenzeitlicher Unterbrechung der Verbindung für stabiles Internet. Voraussetzung dafür ist aber natürlich eine SIM-Karte mit einem entsprechenden Vertrag. Die Geschwindigkeit liegt da hardware-seitig bei maximal 300 Mbit/s und das ist als Überbrückung doch recht ordentlich.
Die LTE-Verbindungen erfolgen dabei nach Cat 6 mit zweifacher Carrier Aggregation auf den Frequenzen 700, 800, 900, 1.500, 1.800 sowie 2.600 MHz.
Durch die Hybrid LTE Option ist es mit dem Speedport Pro Plus übrigens auch möglich, bereits vor Bereitstellung des Festnetz-Anschlusses surfen und telefonieren zu können. Dabei handelt es sich jedoch für gewöhnlich nur um einige wenige Tage.
Der Smart 4 verfügt hingegen nicht über diese Funktion. Somit geht dieser Punkt also eindeutig an den Pro Plus.
Pro Plus lag in unserem Speedtest vorne
Natürlich lesen sich die Specs von Internetprovidern und Routern immer sehr gut, doch was kommt davon wirklich zu Hause an?
Wir haben beide Router dem Speedtest der Telekom unterzogen und können den Herstellerangaben nur beipflichten. Die Geschwindigkeiten bei beiden Geräten lagen im angepriesenen Rahmen und auch die Ping-Zeit konnte insgesamt überzeugen.
Entsprechend der Features lag der Pro Plus erwartungsgemäß dann auch im Endergebnis vorne und punktete mit einer spürbar schnelleren Datenübertragungsrate.
Smart 4 reicht bei analoger Telefonie aus
Die Funktionen des Pro Plus in Sachen Telefonie bieten wirklich einige Vorteile, die natürlich auch ihren Preis haben. In den meisten Fällen, beispielsweise in einem Singlehaushalt oder einem Haushalt ohne ISDN, sind sie aber oftmals überflüssig.
Solltest Du also noch analog telefonieren, oder sogar gar kein Festnetz-Telefon mehr nutzen, könnte dir der günstigere Smart 4 Router völlig ausreichen.
Der Smart 4 ist deutlich einfacher bei der Aufstellung
Der Speedport Smart 4 ist deutlich kompakter und sieht insgesamt auch spürbar moderner aus. Er dürfte deshalb ziemlich problemlos in die meisten modernen Wohnumgebungen hineinpassen.
Der Pro Plus ist im Vergleich dazu sehr voluminös und schwer. Mit seinem matten Plastik und seiner Wuchtigkeit sieht er manchmal aus wie ein Schlachtschiff der Dunklen Seite. 🙂
Die Tatsache, dass er bei Hybrid-Nutzung für einen optimalen LTE-Empfang idealerweise am Fenster platziert werden sollte, erschwert die Aufstellung, denn im Sonnenlicht wird er relativ schnell warum und seine Lüfter springen an. Dann sieht er nämlich nicht nur aus, sondern hört sich auch an wie eine fliegende Festung des Sith-Imperiums. 🙂
Ach ja, empfindlich für Fingerabdrücke ist er auch. Auch das erleichtert nicht unbedingt sein Handling. Diesbezüglich kam uns der kleinere Smart 4 wirklich wie ein Selbstläufer vor.
Der Smart 4 ist deutlich günstiger
Der Speedport Smart 4 ist aktuell rund 60% günstiger als das Konkurrenzmodell.
Aktuelle Bestseller bei Wi-Fi 6 Routern:
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
---|---|---|---|---|---|
1 | TP-Link Archer AX53 Wi-Fi 6 WLAN Router (2402 Mbit/s 5 GHz, 574 Mbit/s 2,4 GHz, 4 × Gigabit... | 99,90 EUR 66,87 EUR | Ansehen | ||
2 | AVM FRITZ!Box 7530 AX WI-FI 6 Router (DSL/VDSL,1.800 MBit/s (5GHz)&600 MBit/s (2,4 GHz),bis zu 300... | 6.414 Bewertungen | 199,00 EUR 152,58 EUR | Ansehen | |
3 | TP-Link Archer AX55 Wi-Fi 6 WLAN Router, 2402 Mbit/s 5 GHz, 574 Mbit/s 2,4 GHz, 4 × Gigabit... | 119,90 EUR 74,62 EUR | Ansehen |
Fazit: welcher Speedport ist denn nun besser – Smart 4 ode Smart Plus?
Wir halten fest – beide Modelle sind gut ausgestattet und haben in den meisten Standardsituationen mehr als genug Leistungsreserven für eine stabile Netzabdeckung. Als vollwertige Konkurrenz zu den aktuellen Fritzbox-Geräten können wir definitiv angesehen werden.
Der Smart 4 ist eine etwas kostengünstigere Option mit einem ähnlichen Funktionsumfang und nur recht kleinen Abstrichen bei Leistung und Geschwindigkeit. In den meisten Fällen wird damit die Aufstellung eines zuverlässigen WLAN-Netzwerks auch in größeren Wohnungen oder Häusern möglich sein und für alltägliches Surfen völlig ausreichen.
Für jemanden, der jedoch noch etwas mehr Leistung benötigt, könnte der Pro Plus mit mehr Speed, erweiterten Telefonie-Funktionen und Hybrid-LTE-Option vielleicht noch besser passen.
Beim Preis-Leistungs-Verhältnis sehen wir den Speedport Smart 4 etwas weiter vorne, da sich der Aufpreis für das größere Modell in den meisten Fällen wohl nicht rechnen dürfte.
– Vorteile Speedport Smart 4 –
- Der WLAN-Router verfügt über solide grundlegende Funktionen für den alltäglichen Gebrauch.
- Der Stromverbrauch liegt im Schnitt unter der Hälfte, im Vergleich zum Konkurrenzmodell.
- Ausreichend für analoge Telefonie oder bei Verzicht auf Festnetztelefonie.
- Das Gerät ist aktuell etwa 60% günstiger in der Anschaffung.
– Vorteile Speedport Pro Plus –
- Der Router ist spürbar leistungsstärker und schafft höhere Geschwindigkeiten mit bis zu 9.700 MBit/s (vs. 6.000 MBit/s). Das Modell lag auch in unserem Speedtest deutlich vorne.
- Er verfügt über erweiterte Telefonie-Funktionen mit Anschlüssen für analoge Telefone, ISDN-Geräte und DECT-Basisstationen.
- Das Gerät bietet mehr Anschlussmöglichkeiten mit Gigabit-Ethernet-Ports und USB-Anschlüssen.
- Das optionale LTE-Modul ermöglicht hybride Lösungen und kann bei Bedarf die Stabilität der Verbindung aufrechterhalten.
Und welcher Speedport-Router ist für Dich besser: Smart 4 oder Smart Plus?
Produkte aus dem Beitrag:
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
---|---|---|---|---|
Deutsche Telekom Telekom Router Speedport Smart 4 | Wi-Fi 6 bis zu 6000 Mbit/s | WLAN-Mesh- &... | 189,99 EUR 118,44 EUR | Ansehen | ||
Telekom Speedport Pro Plus, WiFi6-kompatibler Hybrid Router mit LTE-Modul I Gigabit WLAN bis 9.700... | 399,99 EUR 319,99 EUR | Ansehen |
Fragen unserer Leser
Ich habe eine Fritz!Box 7590 und bin grundsätzlich zufrieden mit der Leistung. Einziges Manko bei mir ist wirklich die Leitung, da ich doch schon sehr abgelegen wohne. Beim Onlinegaming kommt es häufiger zu Abbrüchen, was inzwischen schon sehr nervt.
Könnte sich ein Umstieg für mich lohnen und Besserung versprechen?
Falls das Mobilfunknetz bei dir ordentlich funktioniert, könntest Du von der LTE-Funktion des Speedport Pro Plus profitieren. Der Umstieg von WLAN auf LTE klappt blitzschnell und nahtlos, so dass Abbrüche in der Form nicht mehr zu erwarten sind.
Alternativ dazu kannst Du es auch mit einem LTE-Stick versuchen, dieser hier von Huawei ist mit der Fritz!Box kompatibel und er konnte uns auch in Sachen Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit überzeugen.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
---|---|---|---|---|
HUAWEI E8372H-320 White LTE | 74,99 EUR | Ansehen |
Denk aber auch daran, dass Du für beide Optionen eine SIM-Karte brauchst.
Sind die beiden Router für einen Glasfaseranschluss geeignet?
Nein, von Hause aus sind sie nicht glasfasergeeignet und Du müsstest sie zusätzlich mit einem passenden Modem ausstatten. Alternativ dazu bietet die Telekom aber auch mit dem Speedport Smart 4 Plus einen kompatiblen Router an.
Ich habe schon den Speedport Pro Plus und bin eigentlich ziemlich zufrieden damit. Nur würde ich gerne die Firewall ausschalten, aber habe bis es bis jetzt noch nicht geschafft. Wisst ihr da mehr?
Die Firewall lässt sich beim Speedport Pro Plus leider nicht deaktivieren.
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen dem Smart 4 Typ A und Typ B?
Prinzipiell nicht, es handelt sich dabei lediglich um zwei verschiedene Hersteller, technisch sind die beiden Geräte identisch.