Zucker – er ist Freund und Feind zugleich. Herrlich süß, macht er jeden Kuchen zum absoluten Genuss und ist als Kohlehydrat unerlässlich für eine gesunde Ernährung. Doch leider neigen viele von uns dazu, es mit dem Zucker zu übertreiben. So wird er schnell zum Gesundheitsrisiko und kann zu Gewichtszunahme und zu Krankheiten wie Diabetes führen.
Süß und lecker geht mittlerweile zum Glück aber auch ohne den klassischen Industriezucker, denn es gibt zahlreiche, synthetisch hergestellte Süßstoffe aber auch viele natürliche Alternativen, die weniger Kalorien und eine höhere Süßkraft haben.
Zwei beliebte Vertreter sind Honig und Agavendicksaft. Wir haben beide die letzten Wochen über in unsere Ernährung integriert und wollen dir heute verraten, ob Honig oder Agavendicksaft die bessere Alternative zu herkömmlichem Zucker ist.
Welche Produkte schauen wir uns an?
Die Herkunft und Herstellung von Honig sind im Allgemeinen bekannt und schon Kinder lernen in der Schule den Prozess kennen. Einen wichtigen Anteil daran haben hier die Bienen, die Blütennektar sammeln und im Bienenstock zu Honig verarbeiten, den der Imker dann extrahiert.
Wenn Du im Supermarkt schon mal vor dem großen Honigregal standest, weißt Du bestimmt, wie groß die Auswahl ist und wie unterschiedlich Honig aussehen kann. Die Unterschiede in Geschmack, Farbe und Konsistenz lassen sich ganz einfach erklären und sind abhängig von dem gesammelten Blütennektar und dem Verhältnis von Fruktose und Glucose.
Der Waldhonig aus unserem Beispiel ist eher dickflüssiger und sehr dunkel, der klassische Honig, den wir uns wahrscheinlich alle beim Stichwort „Honig“ vorstellen, ist der helle und cremige Blütenhonig.
Den Begriff Agavendicksaft hast Du mit Sicherheit schon gehört, doch was genau ist die Agave eigentlich? Ganz einfach – es handelt sich hier um eine Pflanze, die in Mexico angepflanzt wird und so ist das Land auch der Hauptproduktionsort des Agavendicksaftes.
Der süße Saft der Pflanze wird gefiltert, erhitzt und eingedickt. Fruktose bildet dabei mit fast 70% den Hauptbestandteil des Agavendicksafts.
Du glaubst, es geht nicht süßer als Zucker? Dann kennst Du Agavendicksaft noch nicht, denn diese 70% Fruktose machen ihn sogar noch um einiges süßer als herkömmlichen Zucker.
Der dickflüssige Saft kann, genau wie Honig, eine ganz unterschiedliche Färbung haben, von fast farblos bis zu einem dunklen Gelbton, wie im Produktbeispiel. Je dunkler der Saft ist, desto mehr hat es einen karamellartigen Geschmack.
Sowohl Honig als auch Agavendicksaft sind natürliche und gesündere Alternativen zu herkömmlichem Zucker. Preislich unterscheiden sich die Produkte kaum, obwohl die Preisspanne natürlich in beiden Fällen, je nach Qualität, sehr groß ist.
Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Substanzen?
Vor- und Nachteile beim Backen
Sowohl Honig als auch Agavendicksaft kannst Du gut beim Backen als Alternative zum Zucker einsetzen. Wir haben mit beiden gute Erfahrungen gemacht, allerdings musst Du auf ein paar Dinge achten.
Beide Lebensmittel können die Konsistenz des Teigs verändern – dadurch, dass sie im Gegensatz zum Zucker eher flüssig sind, kann der Teig schnell zu flüssig werden. Es kann also gegebenenfalls nötig sein, dass Du zusätzliches Mehl oder Eier hinzufügst. Hier ist etwas Experimentieren gefragt!
Beim Honig solltest Du außerdem darauf achten, dass er zur schnelleren Bräunung des Teiges führen und dadurch die Backzeit verkürzen kann. In diesem Fall solltest Du also lieber einmal zu viel als zu wenig zum Ofen laufen und prüfen, ob dein Kuchen oder deine Kekse schon fertig sind.
Was sind die Unterschiede zwischen diesen beiden Substanzen?
Unterschiede im Geschmack
Honig sind in Sachen Geschmack kaum Grenzen gesetzt. Je nachdem, wo die Bienen ihren Nektar sammeln und wo man lebt, gibt es unzählige Sorten, die durch Zusätze von Kräutern und Früchten noch erweitert werden können.
Warum nicht mal den Honig des lokalen Imkers ausprobieren und entdecken, wie der so schmeckt? 🙂
Und noch ein Tipp: Zu Weihnachten gibt es sogar Adventskalender, in denen Du jeden Tag einen Honig zum Probieren in verschiedenen Geschmacksrichtungen findest. Wenn Du ein Freund davon bist, neue Lebensmittel auszuprobieren, stellt der Honig eine große Welt dar, die Du entdecken kannst.
Agavendicksaft hingegen schmeckt nur mehr oder weniger karamellig und hier gibt es keine Auswahl an Geschmacksrichtungen und Sorten.
Bei unserem konkreten Vergleich der zwei Produkte hat uns der Waldhonig von Alnatura besser geschmeckt und auch die Konsistenz gefällt uns besser. Der Agavendicksaft ist sehr flüssig und “verschwindet” fast im Brötchen, wenn Du ihn zum Beispiel als Aufstrich verwenden willst.
Der Honig schmeckt unserer Meinung nach natürlicher und frischer – aber das ist ganz klar alles Geschmackssache!
Unterschiedliche Herkunft
Wie schon erwähnt, wird Agavendicksaft in Südamerika produziert, wo er auf riesigen Monokultur-Plantagen angebaut, verarbeitet und anschließend nach Europa transportiert wird.
Deswegen sollte man der Umwelt zuliebe auf jeden Fall, wie im Produktbeispiel oben, auf biologisch kontrollierten Anbau achten.
Doch auch bei Bio-Qualität des Agavendicksafts ist der Honig beim Thema Nachhaltigkeit nicht zu schlagen, denn er „entsteht“ in heimischen Wiesen und Wäldern, was nicht nur kurze Transportwege und ein gutes, ökologisches Gewissen bedeutet, sondern auch eine riesige Vielfalt an Geschmacksnuancen.
Einstufung als vegan
Die Arbeit der Bienen bedeutet aber auch, dass Honig im Gegensatz zu Agavendicksaft nicht als veganes Lebensmittel zählt. Abgesehen davon ist Agavendicksaft sehr allergenarm und eignet sich bestens für die Zubereitung von Lebensmitteln für Personen, deren Allergien man nicht kennt.
Da man bei Honig nie ganz genau sagen kann, welche Blüten er beinhaltet, birgt er in dieser Hinsicht ein größeres Risiko.
Allerdings hat man festgestellt, dass Honig, der Spuren verschiedenster Pollen enthalten kann, durchaus zur Bekämpfung von Allergien geeignet ist. Was im ersten Moment wie ein Widerspruch klingt, macht eigentlich Sinn: durch die Aufnahme dieser Kleinstmengen kann das Immunsystem gegen Allergene stärken und Symptome lindern.
Welchen Honig Du gegebenenfalls verträgst und welchen nicht, lässt sich vor dem Verzehr nur schwer beantworten. Wenn Du unter stark und vielfältig ausgeprägten Unverträglichkeiten leidest, solltest Du immer erst einen kleinen Löffel des gewählten Honigs probieren und abwarten, ob sich bei dir Reaktionen zeigen.
Unterschiede in der gesundheitlichen Wirkung
Überhaupt hat Honig viele gesundheitliche Vorteile und wird zum Beispiel auch gern gegen Husten und Halsschmerzen eingenommen. Nicht umsonst ist er in vielen Hustenbonbons enthalten und wer hat nicht schon mal bei einer Erkältung zu einer Tasse Milch mit Honig gegriffen?
Insgesamt soll Honig den Körper und die Abwehrkräfte stärken können und eine antientzündliche Wirkung haben. Er alleine reicht natürlich nicht als Medizinprodukt aus, allerdings ist es schon ein großer Vorteil, wenn die gewählte Zuckeralternative nicht nur keine negativen Auswirkungen auf deinen Körper hat, sondern ihn ganz im Gegenteil stärkt.
Agavendicksaft hat keine nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteile, außer den, das geringe Mengen ausreichen, um ein Rezept zu süßen. Denn Agavendicksaft ist süß, wirklich süß.
Agavendicksaft gegebenenfalls bei Joghurt und kalten Speisen besser
Wenn Du vor allem kalte Speisen wie zum Beispiel Joghurt oder Milchshakes mit dem Agavendicksaft oder dem Honig süßen möchtest, kann das beim Honig je nach Sorte etwas schwierig sein.
Sorten, die fest sind, lassen sich nämlich nicht so einfach untermischen und werden vor allem bei niedrigen Temperaturen – wie beim Shake oder im Joghurt – noch fester. Hier ist es einfacher, den flüssigen Agavendicksaft unterzumischen.
Bei unseren beiden Produkten war das beim Waldhonig von Alnatura allerdings kein Problem, denn er ist von Natur aus eine recht flüssige Sorte.
Agavendicksaft lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen
Ein Punkt, der den Haushaltszucker besonders schlecht dastehen lässt, ist der schnelle Anstieg des Blutzuckerspiegels. Vielleicht kennst Du das auch – Du isst etwas mit hohem Zuckergehalt und bekommst dadurch nur noch mehr Heißhunger.
Das liegt daran, dass der Körper vermehrt Insulin ausschüttet, um den vielen Zucker abzubauen und dadurch kannst Du in das sogenannte Zuckertief fallen. Da das ein Zustand ist, der sich weder gut anfühlt noch gesund ist, haben wir uns gefragt, ob Agavendicksaft oder Honig den Blutzuckerspiegel schneller ansteigen lässt.
Und tatsächlich schneidet hier der Agavendicksaft besser ab. Wenn Du dich für diesen entscheidest, kannst Du also Heißhunger und Unwohlsein nach dem Verzehr vorbeugen. Dieser Punkt ist vor allem dann wichtig, wenn Du zum Beispiel Diabetes hast oder hormon- und stressbedingt ohnehin schon unter Heißhunger leidest.
Honig bei herzhaften Speisen besser
Herzhafte Speisen müssen nicht unbedingt gesüßt werden, allerdings gibt es verschiedene Rezepte für zum Beispiel Soßen, die Honig enthalten. Daneben werden auch Fleisch und Fisch gerne mit Honig mariniert.
Hier wird lieber Honig als Agavendicksaft verwendet, da der Honig je nach Sorte noch eine besondere würzige oder herbe Note mit sich bringen kann. Der Waldhonig aus unserem Vergleich eignet sich zum Beispiel super für herzhafte Rezepte, da er einen vergleichsweise kräftigen und würzigen Geschmack hat, die besser zu herzhaften Gerichten passt als die karamellartige Süße des Agavendicksaftes.
Fazit: was ist denn nun besser – Honig oder Agavendicksaft?
Abschließend kommen wir auf unsere Frage vom Anfang zurück: ist jetzt Honig oder Agavendicksaft die bessere Alternative zum Zucker? Wir können dir nach unseren Erfahrungen sagen, dass es auf deinen Lifestyle und deine Vorlieben ankommt.
Der Honig ist die bessere Alternative, wenn Du in der Küche beim Backen und Kochen gerne experimentierst und verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobierst.
Daneben bringt der Honig nicht nur eine natürliche Süße mit sich, sondern kann auch bei Erkältungen und Infekten eingesetzt werden, da er einen positiven Einfluss auf das Immunsystem haben kann. Hinzu kommt, dass er nachhaltiger ist und Du durch den Kauf lokale Imker unterstützen kannst.
Auf der anderen Seite bringt der Agavendicksaft einen leckeren karamellartigen Geschmack mit sich, der sich besonders gut in süßen Speisen macht. Außerdem ist er vegan und wird von Menschen mit Unverträglichkeiten gegebenenfalls besser vertragen als Honig.
Wie bei allem gilt auch hier: probieren geht über studieren. Teste beide Alternativen gerne selbst und entscheide für dich, welche in Zukunft den Zucker in deiner Ernährung ersetzen soll.
– Vorteile Honig –
- Vielfältige Geschmacksnuancen
- Regionale Herstellung
- Viele gesundheitliche Vorteile
– Vorteile Agavendicksaft –
- Veganes Lebensmittel
- Grundsätzlich allergenarm
- Hohe Süßkraft
Und welcher Zuckerersatz ist für Dich besser: Honig oder Agavendicksaft?
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