Baumwolle oder Modal

Baumwolle oder Modal – welcher Stoff ist besser?

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Daher schauen wir bei vielen Produkten mittlerweile etwas genauer hin – so auch bei der Kleidung und anderen Textilien. Aber natürlich ist das nicht das einzige Kriterium, wenn wir uns für ein T-Shirt oder neue Bettwäsche entscheiden. Schließlich soll es ja auch bequem und gemütlich sein, nicht kratzen und möglichst atmungsaktiv sein.

Gibt es ein Material, das Tragekomfort und Umweltfreundlichkeit miteinander verbinden kann? Wenn wir uns auf dem Textil-Markt umschauen, finden wir natürlich den Klassiker: Baumwolle. Sie ist vielseitig einsetzbar und reichlich vorhanden. Andererseits gibt es auch innovative Alternativen, wie zum Beispiel Modal, welches oft mit Baumwolle verglichen wird.

Was ist Modal und ist es die bessere Wahl gegenüber Baumwolle? Darauf wollen wir in diesem Artikel einmal genauer eingehen und beide Textilien in relevanten Aspekten miteinander vergleichen.

 

Welche Textilien schauen wir uns an?

Baumwolle vs Modal atmungsaktiv

Baumwolle kennen wir alle und jeder hat es irgendwo im Haus, sei es Unterwäsche, Bettlaken oder die Lieblings-Jeans. Ihre Beliebtheit ist nicht unbegründet: sie ist bequem, atmungsaktiv und strapazierfähig.

Baumwolle ist ein Naturstoff und kann vollständig biologisch abgebaut werden und die Verarbeitung ist relativ einfach. Je nach Verwendung kann sie fest oder locker gewebt werden und ist dadurch so vielseitig einsetzbar.

Modal vs Baumwolle vielseitig

Auf der anderen Seite haben wir Modal, welches aus Buchenfasern hergestellt wird. Das ist zwar auch ein Naturprodukt, aber für die Herstellung von Modalfasern werden verschiedene Chemikalien benötigt, sodass es am Ende doch eher ein halbsynthetisches Material ist.

Modal ist ein sehr weiches Textil und fühlt sich ein bisschen wie Seide an. Es besitzt viele nützliche Eigenschaften, zum Beispiel ist es elastisch, pflegeleicht und fusselt nicht. Es wird auch oft mit anderen Textilarten gemischt, was seine Eigenschaften noch weiter optimieren kann.

Stellvertretend für beide Materialen haben wir uns bei diesem Vergleich für Unterwäsche entschieden, für die sich sowohl Baumwolle als auch Modal perfekt eignen, da sie sehr angenehm zur Haut sind. Sie haben viel gemeinsam, aber es gibt auch einige Unterschiede, auf die wir jetzt etwas genauer eingehen wollen.

 

Was sind die Unterschiede zwischen Baumwolle und Modal?

Modal vs Baumwolle Stoffmuster

Punkt #1: Nachhaltigkeit

Wir hatten das Thema Nachhaltigkeit schon erwähnt, also vergleichen wir das gleich mal als Erstes. Natürlich spricht hier einiges gegen Modal, und zwar aufgrund seiner chemischen Verarbeitung. Dabei entstehen nämlich Abfallprodukte, die potenziell gefährlich werden können, wenn sie ins Wassersystem gelangen.

Aber auch Baumwolle fordert ihren Tribut: die Herstellung und Verarbeitung sind an sich zwar umweltfreundlicher als die von Modal, für den Baumwoll-Anbau werden allerdings Unmengen von Wasser benötigt.

Außerdem werden auf den Plantagen auch reichlich Düngemittel und Pestizide verwendet. Wenn man dann noch bedenkt, in welchen Mengen Baumwolle angebaut und verarbeitet wird (wesentlich mehr als Modalfasern), kommt man zu dem Schluss, dass sie nicht unbedingt besser für unsere Umwelt ist.

Wenn es also um Nachhaltigkeit geht, sollte man daher in beiden Fällen auf den richtigen Hersteller achten – einen, der zum Beispiel auf biologischen Anbau und Recycling-Lösungen Wert legt, wie in den oben verlinkten Produktbeispielen.

Punkt #2: Atmungsaktivität

Eine weitere wichtige Eigenschaft, besonders wenn es um Unterwäsche geht, ist die Atmungsaktivität. Hier spielt sowohl bei Modal als auch bei Baumwolle die Verarbeitung eine Rolle:

  • Beide Textilien können sowohl locker als auch fest gewebt werden und sind dadurch mehr oder weniger atmungsaktiv.
  • Allerdings schneiden synthetische Fasern, wozu Modal ja irgendwie auch zählt, prinzipiell etwas schlechter ab als reine Baumwolle.

Dieser Vorteil wirkt sich allerdings wiederum negativ auf die Haltbarkeit aus, bei der Modal die Nase vorn hat. Durch die feine Webung ist es nämlich insgesamt langlebiger und fusselt weniger. Außerdem verblassen die Farben nicht so leicht wie bei Baumwolle.

Aber auch dieses Thema muss man etwas differenziert betrachten. Die Herstellung und Verwendung von Baumwolle ist sehr komplex und vielfältig. Nehmen wir zum Beispiel die Baumwoll-Jeans: sie wird bei richtiger Pflege wahrscheinlich länger halten als eine Modal-Bluse. Bei der Unterwäsche, die wir hier vergleichen, kann man allerdings davon ausgehen, dass man von Modalgewebe länger etwas hat.

Punkt #3: Feuchtigkeitsregulierung

Für die Sportler unter uns ist zudem auch die Feuchtigkeitsregulierung von großer Bedeutung:

  • Beide Textilien sind sehr saugfähig.
  • Das halbsynthetische Modal überrascht hier aber mit sehr interessanten Eigenschaften: zum einen kann es bis zu 50% mehr Wasser als Baumwolle aufnehmen. Zum anderen kann es aber, bei einer bestimmten Form der Verarbeitung, sogar feuchtigkeitsableitend sein.
  • Daher eignet sich Modal prima für Sportbekleidung, da es die Feuchtigkeit abtransportiert und den Körper kühl hält, während Baumwolle bei intensiver sportlicher Aktivität irgendwann am Körper festklebt.

Der chemische Herstellungsprozess von Modal macht es zu einem sehr weichen Stoff, der sich seidig und gut anfühlt. Auch Baumwolle ist weich, allerdings wird es erst mit der Zeit und einigen Wäschen so richtig gemütlich und bequem, was dann aber auch bedeutet, dass sich das Material schon etwas abnutzt. Somit fühlt sich Modal länger gut an.

 

Punkt #4: Preis-Leistungs-Verhältnis

Zum Schluss schauen wir uns noch den Preis an, denn der ist, wie bei den meisten Vergleichen, ja nicht ganz uninteressant:

  • Wir haben festgestellt, dass Modal viele gute Eigenschaften hat, die aber eben auch ihren Preis haben. Es ist in der Herstellung und Verarbeitung teurer als Baumwolle und gilt daher eher als Luxus.
  • Baumwolle wird viel häufiger verwendet und ist in allen Preiskategorien zu finden und somit für jedes Budget geeignet.
  • Legt man allerdings wert auch Bio-Qualität, dann nimmt sich der Preis nicht viel. Das sieht man bei unserem Unterwäsche-Beispiel, bei dem sowohl der Modal- als auch der Baumwoll-Slip ungefähr 6 Euro kostet, dafür aber eben auch eine entsprechende Qualität aufbringt.

 

Fazit: was ist denn nun besser – Baumwolle oder Modal?

Ist Modal also besser als Baumwolle? Das kann man nicht so pauschal sagen. Beide Textilien haben viele gute Eigenschaften, die durch unterschiedliche Verarbeitung mehr oder weniger zu Geltung kommen.

Es kommt darauf auch immer darauf an, worauf man am meisten Wert legt und worum es geht. Bei der Unterwäsche könnte man es daher wahrscheinlich auf Bequemlichkeit (Baumwolle) oder Eleganz (Modal) herunterbrechen:

  • Willst Du einen gemütlichen Pullover für zu Hause, dann bist Du womöglich mit Baumwolle besser beraten.
  • Möchtest Du dir ein hübsches neues Abendkleid kaufen, das lange hält, dann solltest Du vielleicht eher nach Modal Ausschau halten.

Daher kann es durchaus sein, dass man sich bei dem einen Produkt für Modal, bei dem anderen für Baumwolle entscheidet. Und das ist auch okay. In jedem Fall sollte man sich aber für einen nachhaltigeren Hersteller entscheiden – im Sinne unseres Planeten. 🙂

 

– Vorteile Baumwolle –

  • Höhere Atmungsaktivität
  • Günstig und vielfältig einsetzbar
  • Vollständig biologisch abbaubar

 

– Vorteile Modal –

  • Sehr beständig, ohne Farbverlust und Fusseln
  • Bessere Feuchtigkeitsregulierung
  • Weich und angenehm zu tragen

Und welcher Stoff ist für Dich besser: Baumwolle oder Modal?


Welcher Stoff kommt für Dich bei der Unterwäsche am ehesten in Frage?

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