Zigbee oder WLAN

WLAN kennt jeder – aber was ist Zigbee? Wusstest Du nicht, dass es eine Alternative zum WLAN gibt? Dann bist Du nicht alleine, denn bei Zigbee handelt es sich um einen neuen Kommunikationsstandard, der noch recht wenig genutzt wird.

Aber genau das ist eine Stärke des neuen Systems. Durch die wenigen Nutzer gibt es stabile Verbindungen und Zigbee eignet sich besonders für Smart Homes sehr gut.

Wir wollten herausfinden, was es mit Zigbee auf sich hat und was die Unterschiede zum klassischen, bekannten WLAN sind. Heute werden wir dir von unseren Erfahrungen berichten und dir erklären, welches System sich besser für die vielfältigen Smart Home Aufgaben eignet.

 

Welche Kommunikationsstandards schauen wir uns an?

#1: WLAN

WLAN vs Zigbee Netzwerk

WLAN kennen wir als den beliebtesten Netzwerkstandard für die Verbindung mit dem Internet.

Der WLAN-Router fungiert dabei oft auch als Access Point und wird optional mit zusätzlichen Repeatern, Mesh Units oder andersartigen Access Points erweitert.

Allgemein kannst Du dir merken: das WLAN ist der beliebteste drahtlose Standard für die Übertragung von großen Datenmengen, denn dafür wurde es auch konzipiert.

Doch all die Beliebtheit nützt nicht viel, wenn das WLAN überlastet ist und nicht mehr so arbeitet, wie es soll. Da kann man dem System keinen Vorwurf machen, immerhin werden immer höhere Anforderungen gestellt. Digitalisierung, Streaming und große Datenmengen sind nur einige Beispiele, warum das WLAN immer mehr Belastung standhalten soll.

Damit das ganze System nicht zusammenbricht, hat man sich gedacht: Lass uns das WLAN weiterentwickeln. Gesagt, getan – aus dem Monoband-Standard wurde das neue WiFi 4, das dir zwei Frequenzen zur Verfügung stellt und schließlich wurde das WiFi-6E mit drei Frequenzbändern entwickelt.

Doch ob Du es glaubst oder nicht – auch dieses ist mittlerweile sehr stark ausgelastet.

Einer der größten Nachteile von WLAN für den Smart Home Bereich ist sein hoher Energieverbrauch und indirekt auch die damit verbundene Wärmeentwicklung. Deshalb konnten sich beispielsweise akkubetriebene Sensoren, die mit dem „Mutterschiff“ ausschließlich per WLAN kommunizieren, bis heute nicht durchsetzen.

Nun ist das 2,4 GHz Band am Ende. Was das bedeutet? Dadurch, dass so viele Menschen das herkömmliche WLAN nutzen und immer mehr darüber läuft und abgerufen wird, ist das Band stark ausgelastet und es ist keine Besserung in Sicht.

Dass das nicht gut gehen kann, ist logisch, oder? Dadurch, dass nun immer mehr Menschen auch ihr Smart Home über das WLAN, das dafür nicht unbedingt ausgelegt ist, steuern wollen, kommt es zu weiteren Auslastungen und somit gibt es immer mehr Störfälle in der Verbindung.

Das ist schon nervig, wenn Du einen entspannten Serien-Abend planst und es zu Unterbrechungen kommt, weil das Internet ausfällt. Aber besonders ungünstig ist es, wenn Du zum Beispiel im Home Office arbeitest und der Erfolg in deiner Arbeit davon abhängig ist, ob Du gerade Internet hast oder nicht.

Und da kommt Zigbee ins Spiel.


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#2: Zigbee

Zigbee vs WLAN Kompatibilität

Die Rettung naht! Zigbee wurde im Gegensatz zum klassischen WLAN speziell für das Smart Home entwickelt und dabei wurde vor allem auf eines geachtet: Effizienz. Ein wichtiges Stichwort, denn so wird es nun auch möglich, deine akkubetriebenen Sensoren über lange Zeiträume hinweg einzusetzen.

Das 2,4 GHz Band wird entlastet, weil die Smart Home Fans auf das neue Zigbee umsteigen und es bei dem neuen Kommunikationsstandard auch möglich ist, das 868 MHz Band zu nutzen. Alle sind glücklich und haben zuverlässiges Internet. So sieht es zumindest in der Theorie aus. Doch wie ist es in Wirklichkeit?

Zigbee bietet zwar mehr Flexibilität, wenn es um die Nutzung des Bands geht, dafür musst Du eines vor der Nutzung wissen. Um Signale zum Beispiel von deinem Smartphone aus entgegenzunehmen und an andere Geräte – zum Beispiel deinen Fernseher – weiterzuleiten, werden sogenannte Gateways benötigt.

Klingt kompliziert? Das bedeutet übersetzt einfach nur, dass Du extra Zigbee-Units nutzen musst, um die Signale weiterzuleiten und gutes Internet zu garantieren. Alles etwas umständlicher als beim zentralisierten WLAN, dafür aber mit besserer Verbindung.

Und es gibt ein weiteres Problem. Zigbee bleibt gerne unter sich, deswegen findest Du in den Geräten oft eigenentwickelte Funktionen und Du kannst Zigbee nur mit Zigbee kombinieren. Das ist ein echter Nachteil bei der Geräte-Kompatibilität.

Kommt dir das bekannt vor? Bei Apple ist es ähnlich. Fans des Herstellers ist das egal, aber einige hält es davon ab, auf die Marke umzusteigen.

Zum Glück sehen die Hersteller ein, dass sich etwas ändern muss und haben den Zigbee-Standard 3.0 entwickelt, den die meisten deiner Geräte unterstützen sollten. Frag am besten beim Hersteller direkt nach, wenn Du unsicher bist!


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Was sind die Unterschiede zwischen Zigbee und WLAN?

WLAN genießt eine deutlich breitere Akzeptanz
„Die guten alten Zeiten.“ Diesen Spruch hast Du mit Sicherheit schon in den unterschiedlichsten Situationen gehört und tatsächlich lässt er sich auch auf den Vergleich von WLAN und dem neuen Zigbee übertragen.

Einige Menschen sind dem neuen Standard gegenüber skeptisch und bleiben lieber beim alten WLAN – obwohl die neue Option einige Vorteile im Smart Home mit sich bringt! Das müssen die Nutzer allerdings erst mal mit eigenen Augen sehen.

Zigbee wird sich also beweisen müssen und tritt dabei gegen einen starken und beliebten Gegner an. Und das WLAN bringt einfach aufgrund der Tatsache, dass es es schon deutlich länger gibt, den großen Vorteil mit sich, dass es viel mehr Geräte gibt, die diesen Standard unterstützen.

Also Zigbee, auf in den Kampf und viel Glück! 🙂

P.S. Für dich zur Info: dass Zigbee bisher noch deutlich seltener genutzt wird als das klassische WLAN, sagt allerdings nichts über dessen Funktionen und Fähigkeiten aus.

Der Zigbee-Standard benötigt deutlich weniger Energie
Im Gegensatz zum WLAN benötigen Zigbee-Geräte weniger Energie, wodurch sich viele Einsatzmöglichkeiten für akkubetriebene Geräte als Sensoren oder andersartige Smart Home Units bieten.

Wir haben Zigbee in unserem Test unter anderem für automatische Türöffner und die Steuerung von Rollos und Lichtsystemen benutzt und waren in allen Bereichen überzeugt von der guten Verbindung und dem geringen Energieverbrauch.

Je nach Gerät, dessen Verbrauch und Nutzung kann eine Batterie bis zu zwei Jahre halten, was in einem Smart Home praktisch ist. Immerhin willst Du ja, dass alles von selbst läuft und Du dich nicht regelmäßig um das Auswechseln von Batterien und ähnliche Aufgaben kümmern musst.

Mehr Speed beim WLAN
Alles muss schneller werden und digitale Geräte müssen einer immer höheren Belastung standhalten – kein Wunder bei all den Dingen wie Netflix, Amazon Prime und Co, die in normalen Haushalten so gut wie täglich genutzt werden.

Wenn Du dann gegebenenfalls noch ein YouTube Video downloaden möchtest, kann das schnell zu viel für die das Internet werden und damit es in solchen Fällen nicht zu Frust bei den Kunden kommst, ist das moderne WLAN mittlerweile auf hohe Übertragungsgeschwindigkeiten ausgelegt. Dadurch sind wir heutzutage bei Geschwindigkeiten jenseits von 1 Gbit/s angekommen.

Eine besondere Voraussetzung gibt es dafür allerdings: du brauchst einen Internetanschluss, der überhaupt für diese hohen Geschwindigkeiten geeignet ist.

Im Gegensatz dazu beherrscht Zigbee mit rund 250 Kbit/s nur einen Bruchteil davon und ist daher primär zur Übertragung von kleineren Datenmengen geeignet.

Zigbee ist sicherer als WLAN
Ist dir mal das Horror-Szenario durch den Kopf gegangen, dass sich jemand in dein WLAN einloggt und deine Daten klaut – und das unbemerkt?

Besonders häufig kommt das zwar nicht vor, da auch das WLAN über gewisse Sicherheitsmaßnahmen verfügt, allerdings geht Zigbee da nochmal einen Schritt weiter.

Unter anderem bietet dir Zigbee Datenintegritätsprüfungs- und Authentifizierungsfunktionen, sowie sichere 128-Bit-Passwörter, durch die deine Daten geschützt werden. Insgesamt gilt die Verbindung über Zigbee als sicherer als die über WLAN. Das kann einen entscheidenden Unterschied machen – auch hier wieder, wenn Du im Home Office arbeitest und sensible Daten über deine Geräte verarbeitet werden.

WLAN hat eine größere Reichweite
Auf dem Papier und abhängig vom Router-Gerät kann WLAN bis zu 300 Meter weit übertragen. Unter realen Bedingungen sinkt dieser Wert allerdings auf rund 50-60 Meter.

Im Gegensatz dazu kann Zigbee, analog zu Bluetooth, nur auf eine Entfernung von etwa 10-15 Metern übertragen werden.

In großen Wohnungen und Häusern hat das einen erheblichen Einfluss auf den Empfang. Stell dir vor, dein Router steht im Wohnzimmer und aufgrund der Größe deines Hauses reicht der Empfang nicht bis ins Schlafzimmer oder in die Küche.

Zigbee-Geräte fungieren meist als Netzwerk-Knotenpunkte
Kannst Du dir etwas unter dem Begriff Mesh-Units vorstellen? Das ist die Bezeichnung für die Geräte im Zigbee-Netzwerk, die die Signale verstärken und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler auftreten, herabsenken.

Du kannst dir die Units also als eine Art Knotenpunkt oder Abwehrmechanismus vorstellen. Du siehst: Zigbee kann eine Menge und erfüllt gleichzeitig mehrere Aufgaben.

Bei WLAN ist das nicht der Fall, denn hier werden dezidierte Verstärker bzw. Repeater benötigt, um die Netzwerk-Abdeckung zu erhöhen. Ausfall einzelner Units kann das Netzwerk somit erheblich stärker beeinträchtigen, als es bei Zigbee der Fall ist.

Um es also noch einmal deutlich zu sagen: die Stabilität des Empfangs und der Verbindung ist bei Zigbee also deutlich höher und sicherer.

Zigbee hat weniger Störpotenzial aufgrund der gemeinsamen Nutzung gleicher Frequenzbänder
Bei WLAN-Netzwerken wird der 2,4 GHz-Band vor allem in Mehrfamilienhäusern aufgrund der gemeinsamen Nutzung üblicherweise „hart umkämpft“.

Bei Zigbee ist das hingegen nicht der Fall – auch deshalb, weil dieser Standard einfach noch nicht so weit verbreitet ist. Hier hat es also einen Vorteil, dass Zigbee noch so neu und unbekannt ist. Du kannst dir das zunutze machen und es genießen, dass bisher noch so wenige Haushalte auf diese Art der Internetverbindung zugreifen.

Zigbee besitzt eine höhere Versions-Kompatibilität
Bei Zigbee sind alle Versionen sowohl rückwärts als auch vorwärts kompatibel. Somit können beispielsweise auch ältere Geräte mit den aktuelleren sowie künftigen Standards arbeiten.

Bei WLAN ist das hingegen nicht der Fall. Man kann zwar WiFi-6/6E-fähige Geräte mit den älteren WLAN-Versionen nutzen, aber andersherum ist es definitiv nicht möglich.

Insgesamt bietet dir Zigbee also mehr Flexibilität und Freiheiten und Du musst gegebenenfalls nicht noch zusätzliches Geld ausgeben, um ein neues Gerät zu kaufen.

 

Fazit: was ist denn nun besser fürs Smart Home – Zigbee oder WLAN?

Wenn es um das Smart Home geht, dann gibt es wohl keine besseren Optionen als Zigbee und WLAN. Wie wir gesehen haben, haben trotzdem beide auch ihre Schwachstellen. Also: wer hat denn nun für uns das Rennen gewonnen?

WLAN wird wohl weiterhin der Vorreiter bei der Übertragung größerer Datenmengen und bei der breiten Geräte-Akzeptanz bleiben. Außerdem ist die Reichweite des klassischen Kommunikationsstandards deutlich größer.

Zigbee fokussiert sich hingegen auf engmaschige, lokale Smart Home Netzwerke und wird in diesem Bereich wohl auch weiterhin seine Stärken ausspielen können. Vor allem durch den niedrigeren Stromverbrauch und die besseren Sicherheitsmaßnahmen hebt sich Zigbee von der Konkurrenz ab.

Der Konkurrenzkampf zwischen WLAN und Zigbee ist noch lange nicht vorbei und Du kannst weiterhin gespannt bleiben, wie er sich entwickelt. Wir sind es auf jeden Fall!

Wir können dir also auf langfristige Sicht für ein gut funktionierendes Smart Home Zigbee empfehlen.

 

– Vorteile Zigbee –

  • Zigbee wurde speziell für Smart Home Funktionen konzipiert.
  • Dieser Funkstandard ist deutlich energieeffizienter und ermöglicht deshalb oft den Einsatz von akkubetriebenen Units bzw. Sensoren.
  • Jede Unit mit Ausnahme von Sensoren kann als ein Mesh-Gateway fungieren, dadurch ist das Netzwerk auch toleranter gegenüber Fehler einzelner Units.
  • Anders als bei WLAN, kommt es in Mehrfamilienhäusern seltener zu Störungen aufgrund der Nutzung des gleichen Frequenzbands durch Nachbargeräte.
  • Zigbee ist problemlos vorwärts- und rückwärtskompatibel.

 

– Vorteile WLAN –

  • Dieser Standard beherrscht deutlich höhere Übertragungsraten (über 1 Gbit/s vs. 250 Kbit/s).
  • Die Reichweite ist um ein Vielfaches größer als bei Zigbee (über 50 m vs. 10-15 m).
  • Über den Router hinaus benötigt man hier keine weiteren Gateway-Punkte, damit das Netzwerk funktioniert.
  • Der Standard ist am stärksten verbreitet, sodass eine Vielzahl von Geräten darüber kommunizieren kann. Die Einstiegshürden sind somit insgesamt geringer als bei Zigbee.

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