Bepanthen oder Panthenol

Endlich ist das langersehnte Tattoo auf deiner Haut verewigt. Damit Du auch lange etwas davon hast und es ordentlich abheilt, braucht es unbedingt die geeignete Pflege. Es gibt spezielle Cremes, die die Haut und das Kunstwerk schützen und dessen Farbe satt bleiben lassen.

Nach dem Abnehmen der Tattoofolie sollte es auch schon mit der Pflege losgehen, damit die Wunde schneller abheilt und sich keine trockenen Krusten bilden.

Doch welche Creme eignet sich dafür? Wir schauen uns zwei Produkte mit den Wirkstoffen Bepanthen und Panthenol an. Welche der beiden ist für die Pflege von Tattoos besser geeignet und bietet gleichzeitig ein attraktiveres Preis-Leistungs-Verhältnis?

 

Welche Produkte schauen wir uns an?

Die Bepanthen Tattoocreme verspricht, die Haut mit ausreichender Feuchtigkeit zu versorgen und sie gesünder aussehen zu lassen. Für eine besonders sanft pflegende Wirkung ist sie zudem frei von Konservierungs-, Duft- und Farbstoffen. Das macht sie ach insgesamt besser verträglich – beispielsweise auch für empfindliche und zu Allergien neigender Haut.

Der Hauptwirkstoff dieser Creme ist Dexpanthenol, auch als Provitamin B5 bekannt. Dieser Wirkstoff unterstützt den natürlichen Regenerationsprozess der Haut und legt sich wie ein atmungsaktiver Schutzfilm auf diese. Die durch das Tätowieren ohnehin gereizte Haut kann dadurch beruhigt und vor Umwelteinflüssen geschützt werden. Auf die in durchgeführten Studien nachgewiesenen Eigenschaften dieses Wirkstoffs gehen wir gleich ausführlicher ein.

Die Creme macht die Haut tatsächlich schön weich und geschmeidig. Sie wurde zudem laut Herstellerangaben speziell auf tätowierter Haut dermatologisch getestet.

Das Produkt ist für die tägliche Verwendung geeignet und kann der Haut dabei helfen, sich von innen heraus selbst zu regenerieren. Auch wird die natürliche Hautbarriere bei regelmäßiger Anwendung nachhaltig gestärkt.

Allerdings eignet sich die Creme von Bepanthen erfahrungsgemäß nicht ganz so gut für frisch gestochene Tattoos. Die Konsistenz ist nämlich etwas zäh, wodurch Schmerzen beim Verreiben entstehen können. Auch bei einer Schorfbildung ist die Bepanthen-Creme nicht unbedingt empfehlenswert. Das bestätigen auch einige im Netz befindliche Erfahrungsberichte.

Wir haben die Creme entsprechend dieser Empfehlungen also etwa 5 Tage nach der Sitzung beim Tattoo-Artist verwendet und empfanden das Hautgefühl insgesamt als sehr angenehm und Spannungsgefühle konnten gut reduziert werden. Der Juckreiz, dem wir nur schwer widerstehen konnten, wurde so spürbar gelindert.

Die Haut sah nach der Anwendung auch deutlich geschmeidiger aus und fühlte sich auch genauso an. Die Creme fettet nicht, sondern bleibt nach dem Einziehen als eine dünne Schutzschicht bestehen.

Wir können uns darüber hinaus gut vorstellen, dass die tattoo-bedingt irritierte Haut sich dadurch auch schneller erholen kann.

Auch die PegaPanthenol Tattoopflege schützt und pflegt Tattoos und das auch schon kurz nach dem Stechen bzw. Abnehmen der Folie.

Neben Panthenol findet sich in der Zutatenliste noch Lanolin, auch als Wollwachs bekannt. Durch die hohe Dichte dieses Inhaltsstoffs ist die Creme dickflüssiger, aber lässt sich dennoch sanft auftragen und gleichmäßig verteilen.

Bienenwachs kommt auch zum Einsatz und sorgt für eine hohe Elastizität der Haut, was insbesondere bei großflächigen Tattoos an viel bewegten Körperstellen immens wichtig ist.

Die Creme sollte mehrmals täglich dünn aufgetragen werden, so verbleibt ein Schutzfilm auf der Haut. Dieser ist angenehm und stört uns im Alltag nicht. Doch sollte Kontakt mit empfindlichen Textilien vermieden werden, da eine Fleckenbildung nicht ausgeschlossen ist.

Trotz der etwas dickeren Formulierung zieht die Creme schnell ein und hinterlässt ein entspanntes Gefühl auf der Haut.

 

Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Produkte?

Ähnliche Wirkstoffbasis

Die beiden Wirkstoffe Panthenol und Dexpanthenol werden oft als Synonyme verwendet, auch wenn sie genau genommen nicht ganz identisch sind.

Wenn ein Hautpflegeprodukt Panthenol enthält, handelt es sich dabei in der Regel um eine Mischung aus D- und L-Panthenol (also einer linksdrehenden und einer rechtsdrehenden Form des Wirkstoffs) zu gleichen Anteilen. Beide Varianten sollen angabegemäß hydratisierende Eigenschaften mit sich bringen, allerdings soll nur Dexpanthenol je nach Konzentration auch wirklich biologisch aktiv sein, sprich von den Hautzellen aufgenommen werden können.

Deshalb kommt Dexpanthenol interessanterweise insbesondere Medizinprodukt zum Einsatz, während Panthenol vor allem in den Kosmetikprodukten eine breite Anwendung findet.

Dexpanthenol wird nach der Aufnahme durch die Haut zu Pantothensäure (Vitamin B5) umgewandelt, deren Vorstufe er de facto darstellt. Die Pantothensäure kann die gesunde Funktionalität der Zellwände unterstützen und so die Lipidsynthese in der Zellmembran stimulieren.

Die dadurch instandgehaltene natürliche Hautbarriere spielt eine zentrale Rolle bei der Feuchtigkeitsregulierung, weil sie die Haut vor übermäßigem Wasserverlust und der damit verbundenen Austrocknung schützt. Aber auch Bakterien, mechanische Beschädigung, UV-Strahlung und auch Allergene werden durch diese Schutzbarriere von den tiefer liegenden Hautschichten ferngehalten.

Da diese Hautbarriere durch etwaige Wunden, frisch gestochene Tattoos oder anderweitige Beschädigungen oft gestört wird, setzt Dexpanthenol genau an dieser Stelle an und schützt sie, solange sich die Hautstrukturen auf die natürliche Art und Weise regenerieren.

Die Regeneration der oberen Hautschichten erfolgt bekanntermaßen dadurch, dass vermehrt Bindegewebs- und Epidermiszellen produziert werden. Genau diese Aktivität wird von Dexpanthenol nachweislich simuliert, denn dieser Wirkstoff fördert die Zellteilung sowie die Migration der neuen Zellen in das beschädigte Gewebe. Dies wurde durch entsprechend durchgeführte Studien bestätigt.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Wirkstoffen?

PegaPanthenol eignet sich auch für frische Tattoos
Die Panthenol-Creme konnten wir unmittelbar nach Entfernen der Tattoofolie verwenden, bei Bepanthen mussten wir hingegen fünf Tage warten.

Diese Wartezeit bei Bepanthen war mitunter sehr unangenehm, da die Haut anfing zu spannen und wir einen wirklich starken Juckreiz verspürten.

Anwendung bei Bepanthen meist nur einmal täglich
Die Formulierung von Bepanthen sorgte für einen starken Schutzfilm auf der Haut, der fast den ganzen Tag lang hielt. Das Hautgefühl war auch spät am Abend noch so angenehm, dass wir nur hin und wieder mal eine neue Schicht Creme auftragen mussten.

Bei PegaPanthenol ließ die angenehme Wirkung hingegen wesentlich schneller nach, sodass wir den Tag über verteilt durchaus bis zu fünfmal Creme haben nachlegen müssen.

Weniger Wasser in der Formulierung von PegaPanthenol
Wasser ist ein beliebter Füllstoff bei Kosmetika, denn es ist günstig und streckt die Masse. Über die Menge einer Zutat in einem Produkt gibt die Position in der Zutatenliste Aufschluss.

Bei Bepanthen finden wir Wasser bereits an erster Stelle, bei PegaPanthenol erst an dritter Stelle, nach Petrolatum (Vaseline) und Lanolin (Wollwachs).

Bessere Verträglichkeit im Praxistest bei Bepanthen
Bei Tattoos im Bereich des Gesichts (bei Mischhaut) zeigte sich die Bepanthen-Creme in unserem Praxiseinsatz etwas verträglicher.

Im Direktvergleich bei der Nutzung beider Cremes stellten wir fest, dass sich bei PegaPanthenol leichte Pickelchen bildeten, die noch zu einer zusätzlichen Reizung der ohnehin strapazierten Haut führten.

PegaPanthenol lässt sich besser verteilen
Bei frisch gestochenen Tattoos bekanntermaßen sollte jegliche Reibung vermieden werden. Darunter fällt natürlich auch die Reibung, die beim Verteilen von Pflegecremes entsteht.

PegaPanthenol ließ sich trotz der dickeren Konsistenz vergleichsweise leicht verteilen und sorgte für ein schmerzfreies Auftragen. Bei Bepanthen war es hingegen teilweise etwas schmerzhaft und auch insgesamt schwieriger, das Produkt gleichmäßig zu verteilen. Dieser Punkt geht also an PegaPanthenol.

PegaPanthenol enthält weniger Alkohole
Viele Menschen verzichten erfahrungsgemäß auf Alkohole in Kosmetika, mal aus reiner Überzeugung, mal aus Gründen der Verträglichkeit.

Cetyl Alkohol, Stearyl Alkohol, Lanolin Alkohol finden sich in der Creme von Bayer, zudem enthalten auch Ozokerite einen kleinen Teil Alkohol. Das ist schon eine ordentliche Menge, die wir so bei PegaPanthenol nicht finden.

Dort finden wir dafür allerdings unter anderem Cetyl Alkohol und eine kleine Menge Propylene Glycol.

Solltest Du unter Allergien leiden oder eine insgesamt empfindliche Haut haben, dann teste beide Cremes idealerweise zunächst an einer unauffälligen Stelle mit einer ganz kleinen Menge des Produkts.

PegaPanthenol ist günstiger
Der Preisunterschied zwischen beiden Cremes ist beachtlich, gerade wenn Du dir ein großes Tattoo hast stechen lassen und viel Creme brauchst, gibt es aus unserer Sicht einen spürbaren Unterschied.

Solltest Du dich für PegaPanthenol entscheiden, sparst Du aktuell knapp die Hälfte, verglichen mit dem Konkurrenzprodukt. Das ist zwar bekanntlich nur eine Momentaufnahme, trotzdem wollten wir den Preisunterschied bei unserem Vergleich nicht unerwähnt lassen.

Wir haben übrigens auch eine Creme entdeckt, die sowohl Bepanthen als auch Panthenol enthält. Die Bepanthol Tattoo Pomada besitzt ebenfalls eine gute Wirksamkeit und hilft der Haut bei der Regeneration nach dem Tätowieren. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Es reicht vollkommen aus, die Creme zweimal täglich zu verwenden, was sie sehr ergiebig macht.

 

Fazit: welche Tattoo-Pflegecreme ist denn nun besser – Bepanthen oder Panthenol?

Beide Produkte wurden im Test relativ gut vertragen, nur gab es bei PegaPanthenol bei der Anwendung im Gesicht kleine Pickelchen, die aber auch recht schnell wieder verschwanden.

Bepanthen eignet sich aus unseren Erfahrungen nicht ganz so gut zur Pflege von ganz frischen Tattoos und sollte idealerweise erst nach mindestens fünf Tagen verwendet werden. Dann aber überzeugt es durch seine Ausdauer und gute Haltbarkeit auf der Haut.

PegaPanthenol enthält weniger Alkohole und vor allem weniger Wasser. Es kommen also vergleichsweise mehr hochwertige Inhaltsstoffe zum Einsatz, die die strapazierte Haut nachhaltig pflegen und schützen können. Und zudem auch nicht ganz unwichtig: es ließ sich spürbar besser verteilen und kostet darüber hinaus derzeit rund die Hälfte weniger als Bepanthen.

 

– Vorteile Bepanthen –

  • Einmalige Anwendung täglich meist ausreichend
  • Etwas bessere Verträglichkeit im Praxiseinsatz

 

– Vorteile Panthenol –

  • Auch für sehr frische Tattoos geeignet
  • Enthält spürbar weniger Wasser in der Formel
  • Enthält weniger Alkohole
  • Lässt sich etwas leichter verteilen
  • Ist derzeit etwa um die Hälfte günstiger

Und welche Tattoocreme ist für Dich besser: Bepanthen oder Panthenol?


Welches Tattoopflege-Produkt kommt für Dich am ehesten in Frage?

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Hautpflege-Produkte aus dem Beitrag:


Fragen unserer Leser

Habt ihr eine Empfehlung für ein mildes Duschgel nach dem Tätowieren?
Generell solltest Du auf eine sehr milde, pH-neutrale Formulierung achten und klassische Seifen unbedingt vermeiden.

Unser persönlicher Tipp ist das Duschgel von TattooMed, das milde Zuckertenside enthält und zusätzlich noch eine ordentliche Menge Panthenol. 🙂

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Ich leide unter sehr starkem Juckreiz nach meiner Tätowierung. Hilft PegaPanthenol da gut?
Bei uns wurde der Juckreiz bei Bepanthen besser gelindert als bei PegaPanthenol. Das ist aber natürlich nicht repräsentativ. Ein Geheimtipp ist aber die Plantago Creme auf Basis von Spitzwegerich, die Du zusätzlich zur Tattoopflege nutzen kannst.

Wie sieht es mit einer veganen Alternative aus?
Beide Cremes sind durch das enthaltene Bienenwachs leider nicht vegan, wie Du ja schon weißt. 🙂

Dir würden wir dann die Believa Vegan Creme empfehlen, da sie ziemlich hochwertige Inhaltsstoffe enthält, wie Aloe Vera, Arganöl, Traubenkernöl und Tigergras.

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Wie sieht es mit Tattoopflege im Sommer aus?
Tolle Frage, die unserer Meinung nach zu selten gestellt wird. 🙂

Grundsätzlich ist Sonnenschutz immens wichtig, doch bei der Pflege von Tattoos wird das Thema leider oft übergangen oder ganz ausgelassen.

UV-Strahlung greift die Farbpigmente an, was dazu führen kann, dass Tätowierungen frühzeitig „altern“ und somit vorschnell verblassen.

Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, Sonneneinstrahlung so gut es geht zu vermeiden. Später sollte dann eine Pflegecreme mit LSF (idealerweise 50) oder eine tattoo-geeignete Sonnencreme verwendet werden.

Zu nennen ist beispielsweise diese hier, ebenfalls von Believa:



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