Schwalbe oder Continental

Der unplattbare Reifen oder der perfekte Grip? Heute vergleichen wir zwei der beliebtesten Fahrradreifen-Hersteller und schauen auf die beiden Top-Dauerläufer-Modelle der Marken Continental und Schwalbe.

Um dir gute eine Einschätzung geben zu können, welcher Fahrradreifen bessere Eigenschaften und ein attraktiveres Preis-Leistungs-Verhältnis hat, testen wir die beiden Modelle jetzt in verschiedenen Disziplinen.

 

Welche Reifenmodelle schauen wir uns an?

Bei dem Continental Contact Plus handelt es sich um gängigen Drahtreifen, der vor allem durch seine Pannensicherheit aus der Menge hervorsticht.

Die Schnitt- und Stichfestigkeit kommt durch das flexible Kautschuk zustande, das bei der Produktion verwendet wird. Du kannst also mit deinem Fahrrad oder E-Bike losfahren, ohne dir Sorgen über eine Panne machen zu müssen. Der Reifen ist ECE-R75-zertifiziert und eignet sich daher für E-Bike Modelle bis 50 km/h.

Durch das Profil und das besonders elastische Material entsteht ein geringer Rollwiderstand und Du kannst mit wenig Mühe noch schneller unterwegs sein. In unserem Test haben wir uns den Reifen in der schmalen Größe angeschaut, in der er nur 740g wiegt.

Daneben ist uns die Gummibeschichtung des Reifens im Test positiv aufgefallen, da sie für eine bessere Haftung – auch auf rutschigen und nassen Untergründen – sorgt.

Der Marathon Plus Reifen von Schwalbe gilt aufgrund seiner dicken Spezialkautschukschicht als unplattbar – das Modell ist das einzige auf dem Markt, das das von sich behaupten darf. Außerdem haben wir bemerkt, dass der Drahtreifen besonders leise beim Fahren ist.

Da der Rollwiderstand bei vielen schnittsicheren Reifen leidet, hat Schwalbe hier mit der patentierten, 5 mm starken SmartGuard Einlage vorgesorgt.

Positiv aufgefallen ist uns außerdem bei dem Modell, bei dem übrigens ein Reifen 870g wiegt, dass die Montage recht unkompliziert ist. Das sollten also auch Menschen mit wenig Erfahrung im Montieren ohne Probleme hinbekommen!

Das Reifenmodell von Schwalbe kannst Du übrigens ebenfalls mit E-Bikes bis 50 km/h kombinieren.

Ein wichtiges Extra, über das beide Reifen verfügen, sind seitliche Reflexstreifen. Diese sorgen im Straßenverkehr für mehr Sichtbarkeit. Sie sind zudem beide mit dem Label “E50” gekennzeichnet und somit auch für S-Pedelecs zugelassen.

Außerdem tragen beide Hersteller ihren Teil zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz bei. Die Reifenmodelle bestehen teilweise aus recycelten Materialien, um weniger Ressourcen zu verbrauchen.

Darüber hinaus wurde Continental als erster Hersteller für nachhaltige Reifen ausgezeichnet – vor kurzem brachte das Unternehmen einen Reifen auf den Markt, der zu 65% aus nachwachsenden und ISCC PLUS Massenbilanz-zertifizierten Materialien produziert wird.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Modellen?

Der Schwalbe-Reifen ist pannensicherer
Der Reifen von Schwalbe zeichnet sich durch eine 5 mm starke SmartGuard-Sicherheitseinlage aus Spezialkautschuk und entspricht damit in Sachen Pannensicherheit dem Protection Level 7.

Im Gegensatz dazu hat der Schwalbe Marathon (ohne Plus) übrigens nur eine 3 mm starke Einlage, die nur dem Protection Level 5 entspricht. Der Marathon Plus Reifen darf sich aufgrund seiner dicken Pannenschutz-Schicht als einziges Reifenmodell überhaupt sogar mit dem Begriff „unplattbar“ schmücken.

Darüber hinaus verfügt der Schwalbe Reifen über eine spezielle Gummibeschichtung an den Seitenwänden, die Rissbildungen minimiert und somit vom Hersteller als eine „Anti-Aging-Technologie“ bezeichnet wird.

Auch der Reifen der Konkurrenz gilt als pannensicher, zumal er mit verstärkten Flanken sowie dreilagig vulkanisierten Laufflächen ausgestattet ist. Allerdings ist der Schwalbe-Reifen trotzdem in eine höhere Pannensicherheits-Klasse einzustufen als das Modell von Conti.

Der Conti Contact Plus ist leichter und agiler
Wir haben beide Reifen in der „schmalen“ Größe 32/622 betrachtet. In dieser Gewichtsklasse ist der Schwalbe mit seinen 870g rund 130g schwerer als das Vergleichs-Modell. Das sind immerhin 17% Gewichtsunterschied.

Das höhere Gewicht wirkt sich auch auf die Agilität des Reifens aus. Das haben wir auch auf den Testfahrten bemerkt, denn der Schwalbe Reifen hat sich in einigen Situationen etwas träge gezeigt, während wir den Conti als flexibler und agiler empfunden haben.

Der Continental Contact Plus hat eine bessere Haftung
Vor allem bei Nässe hat der Conti Reifen einen besseren Grip gezeigt. Das hätten wir so nicht erwartet, weil seine Gummimischung generell als etwas härter gilt, verglichen mit Schwalbe.

Wie auch immer – das Hinterrad bricht auch bei einer Vollbremsung nicht mehr seitlich aus, was bei Schwalbe öfter mal der Fall ist. Auch in den Kurven hat man bei Conti ein sichereres Gefühl.

Das gleiche gilt auch auf glatten Steinplatten, wobei man darauf ohnehin etwas vorsichtiger in den Kurven sein sollte. Bei gelegentlichen Offroad-Fahrten hat der Conti ebenfalls mehr Gripsicherheit gezeigt als der Schwalbe.

Der Conti Contact hat einen geringeren Rollwiderstand
Bei diesem Punkt entfaltet die härtere Gummimischung des Conti-Reifens ihre Rolleigenschaften, sodass sich der Reifen widerstandsfreier bewegen lässt als es bei Schwalbe der Fall ist.

Der Unterschied im Rollwiderstand fühlt sich bei einem Tourenrad ungefähr so, als ob man mit dem Conti-Reifen eine bis zwei Gangstufen nach unten gewinnt.

Die Karkasse ist bei Schwalbe besser
Der Reifen von Schwalbe verfügt über einen EPI-Wert von 67 – bei der Konkurrenz ist es EPI 60. Die Karkasse bei Schwalbe ist also feiner gewebt, was für ein noch robusteres und pannensichereres Produkt steht.

Der Schwalbe Marathon Plus ist leiser beim Rollen
Die härtere Gummimischung des Conti-Reifens macht ihn etwas lauter „im Betriebsmodus“. Nach unserer Beobachtung werden die Laufgeräusche lauter, je glatter die Untergrund-Beschaffenheit ist.

Der Schwalbe Marathon ist hingegen deutlich leiser beim Rollen, was sicherlich auch mit seinem etwas glatteren Lamellenmuster zusammenhängt.

Der Continental Contact nutzt sich langsamer ab
Auch hier kommt die härtere Gummimischung von Conti zum Tragen. Der Reifen hat bei gleichen Bedingungen geschätzt eine um etwa 30% längere Nutzungsdauer als das Konkurrenzprodukt von Schwalbe.

Hinzu kommt noch, dass sich der Schwalbe-Reifen mit der Zeit unregelmäßiger abnutzt und somit grundsätzlich eher zu einem unrunden Lauf neigt als der Conti Contact.

Der Marathon Plus ist robuster gebaut
Manche Reifen können durch einen dauerhaft zu geringen Luftdruck beschädigt werden. Der Reifen von Schwalbe ist durch die Anti-Aging Seitenwand allerdings gut geschützt und entwickelt nicht so schnell Risse, wie es bei dem von Continental der Fall wäre.

Der Marathon Plus ist zudem auch mit einem geringen Luftdruck von nur 3,5 bar noch nutzbar, während das Vergleichsprodukt mindestens mit 4 bar gefüllt sein sollte.

Der Schwalbe-Reifen ist etwas einfacher zu montieren
Je dicker die verstärkten Seitenwände sind, desto schwerer ist die Montage des Reifens. Den Unterschied merkt man beispielsweise sehr deutlich bei Conti Contact vs. Conti Contact Plus, denn der letztere lässt sich deutlich schwerer draufziehen.

Auch der Marathon Plus springt bei weitem nicht von alleine auf die Felge, doch die Montage dieses Reifenmodells hat sich etwas einfacher gestaltet als beim Continental-Reifen. Ein Pluspunkt für Schwalbe.

Der Contact Plus ist günstiger
Wenn es um den Preis geht, hat der Contact Plus die Nase vorn. Im direkten Vergleich mit dem Reifen von Schwalbe musst Du ca. 20% weniger zahlen.

 

Fazit: welcher Reifen denn nun besser – Schwalbe oder Continental?

Wir haben jetzt die beiden Reifen in unterschiedlichen Disziplinen verglichen und dabei festgestellt, dass der Conti Contact Plus deutlich mehr Vorteile aufzeigt als der Schwalbe Marathon Plus.

Zwar ist die Pannensicherheit bei Schwalbe noch etwas höher, es werden leisere Laufgeräusche erzeugt und die Montage ist etwas leichter. Trotzdem überwiegen unserer Meinung nach die Vorteile, die der Continental Contact Plus bietet: eine bessere Agilität und Haftung, ein geringerer Rollwiderstand und vor allem die längere Lebensdauer.

Bedenkt man daneben, dass der Conti-Reifen derzeit spürbar günstiger ist, liegt er beim Preis-Leistungs-Verhältnis in unseren Augen doch etwas über dem Konkurrenzprodukt von Schwalbe.

 

– Vorteile Conti Contact Plus –

  • Der Reifen hat ein geringeres Gewicht und eine bessere Agilität.
  • Dir wird eine bessere Haftung geboten – vor allem bei Nässe.
  • Das Modell von Continental hat einen geringeren Rollwiderstand.
  • Der Contact Plus hat eine längere Lebensdauer als der Marathon Plus.
  • Das Produkt ist etwas günstiger (derzeit ca. 20% Preisunterschied).

 

– Vorteile Schwalbe Marathon Plus –

  • Das Produkt von Schwalbe bietet eine höhere Pannensicherheit.
  • Die Karkasse ist feiner gewebt (EPI 67 vs. EPI 60).
  • Der Marathon Plus erzeugt geringere Laufgeräusche.
  • Es gibt eine Anti-Aging Seitenwand, die vor Rissen bei zu geringem Luftdruck schützt.
  • Der Reifen lässt sich etwas einfacher montieren als das Vergleichsprodukt.

Und welcher Fahrradreifen ist für Dich besser: Conti oder Schwalbe?


Welcher Fahrradreifen kommt für Dich am ehesten in Frage?

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