Bosch oder Yamaha

Wir vergleichen heute die beiden beliebtesten Antriebshersteller bei E-Bikes, nämlich Bosch und Yamaha. Wir wollen herausfinden, wessen E-Bike-Motoren kraftvoller, drehfreudiger und besser vom Handling her sind.

Dabei schauen wir uns zuerst, welche Modelle in den verschiedenen Leistungsklassen gegeneinander antreten und gehen danach auf unsere eigenen Erfahrungen mit Bosch- und Yamaha-Motoren ein.

 

Welche Antriebsmodelle stehen sich gegenüber?

Bosch vs Yamaha E-Bike Performance

Die Produktlinie von Bosch fängt mit dem Active Line Motor an, der mit einem maximalen Drehmoment von 40 Nm für flinkere Stadtfahrten und flaches Gelände ausgelegt wurde. In dieser Leistungsklasse bietet Yamaha kein direktes Konkurrenzmodell.

Der Bosch Active Line Plus wurde mit 50 Nm Drehmoment für City e-Bikes, aber auch Einstiegs-Trekkingmodelle konzipiert. Hier bietet Yamaha den PW-CE Antrieb, der kompakt ist und dennoch mit 50 Nm / 250 Watt einiges auf dem Kasten hat. Mit diesen Leistungsdaten findet man übrigens auch Motoren für E-Scooter-Einstiegsmodelle.

Die Bosch Performance Line (Cruise) kommt leistungsmäßig mit 65 Nm schon mit einer moderaten Geländetauglichkeit. Demgegenüber stehen bei Yamaha der PW-TE Antrieb mit 60 Nm sowie der PW-S2 Antrieb mit 75 Nm; beide liegen bei 250 Watt. Der PW-S2 ist übrigens der Nachfolger von dem vielgelobten PW-ST Antrieb. Alle drei Motoren zeichnen sich durch hohe Vielseitigkeit aus und können auf unterschiedlichen Terrains eingesetzt werden.

Die Bosch Performance Line CX liefert sich mit 85 Nm ein heißes Duell mit dem Yamaha PW-X3 Antrieb, der ebenfalls über 85 Nm Drehmoment verfügt. Die beiden Antriebe befinden sich am oberen Ende der Leistungspalette und werden aufgrund ihrer Steigungsfähigkeit und Geländetauglichkeit vor allem bei höherwertigen E-Mountainbikes eingesetzt.

 

Unsere Erfahrungen mit den E-Bike Motoren beider Hersteller

Bosch oder Yamaha eMTB wie sind die Erfahrungen

Natürlich muss jeder selbst seine Erfahrungen mit den E-Bike-Motoren machen. Die nachfolgenden Eindrücke entstammen eine Serie von Probefahrten mit unterschiedlichen MTB-Modellen, überwiegend von Haibike und Cube.

Dementsprechend fokussieren sich unsere gewonnenen Erfahrungen auf die leistungsstärkeren Antriebe von Bosch und Yamaha, sprich Bosch Performance Line und Performance Line CX sowie Yamaha PW-S2 und PW-X3.

Yamaha ist besser im unteren Drehzahlbereich

  • Als allererstes fällt auf, dass sich Yamaha deutlich stärker im unteren Drehzahlbereich zeigt, während obenrum Bosch seine Vorteile am besten ausspielt.
  • Yamaha ist da ähnlich zum TSI-Motor des VW Konzerns – leicht, zieht bei niedrigen Drehzahlen richtig ab, schwächelt dafür jedoch ab und zu im oberen Leistungsbereich.

Bosch ist besser bei höheren Trittfrequenzen

Andersherum kann man sagen, dass ein Bosch Performance CX vor allem bei höheren Trittfrequenzen am meisten Spaß macht. Mit den hohen Frequenzen meinen wir die alles ab 80 Umdrehungen pro Minute.

Hier arbeitet der zum Beispiel der Motor der Cargo Line zuverlässig mit und unterstützt dich darin, auch auf schwierigen Strecken noch schneller und einfacher voranzukommen.

Bei Yamaha hingegen haben wir bemerkt, dass der Motor im hohen Trittzahlenbereich nicht mehr kontinuierlich und ausreichend mitarbeitet und hier deutlich mehr deiner eigenen Trittkraft benötigt wird.

Yamaha ist besser, wenn man aus eigener Muskelkraft fährt

  • Wir wissen nicht, woran das liegt, aber die Bosch-Motoren scheinen etwas schwerfälliger zu sein, wenn man wirklich rein aus eigener Muskelkraft fahren möchte.
  • Es scheint mehr Widerstände in den Bosch Motoren drin zu geben, die den Antrieb dazu bringen, schwerer zu laufen.
  • Uns ist schon klar, dass das jetzt nicht der primäre Einsatzzweck eines E-Bikes ist, aber wenn es doch aus irgendeinem Grund dazu kommen sollte, wäre ein Yamaha-Motor um einiges leichter zu bewegen.

Bosch hat eine intelligentere Leistungssteuerung

  • Aus unserer Erfahrung her sind die Bosch-Motoren besser, was die automatische Leistungsregelung angeht. Die Antriebe von Bosch erkennen viel genauer, wie man in dem Moment tritt und welche Unterstützung man dementsprechend braucht.
  • Yamaha hat diesbezüglich zwar stark aufgeholt, doch sie sind immer noch nicht ganz da, wo Bosch sich leistungsmäßig befindet.
  • Und wir dürfen nicht vergessen: eine bessere automatische Leistungssteuerung erhöht die Antriebseffizienz und schont den Akku. Beides sind wichtige Punkte beim E-Bike fahren. 🙂

Bosch bietet mehr Modi beim Fahren
Die Motoren beider Marken bieten dir verschiedene Modi, die das Fahren auf deinem Fahrrad einfacher machen. Die Modi kannst Du an deine Strecke und die individuellen Gegebenheiten anpassen.

Zwar ist es abhängig von jedem einzelnen Modell, welche Modi Du hast, allerdings ist uns aufgefallen, dass Du da bei Bosch insgesamt etwas mehr Auswahl hast. Hier wird dir bei einigen Motoren zum Beispiel der Tour-, der Sport- und der Turbo-Modus geboten.

Während Du beim Tour-Modus eine kontinuierliche leichte Unterstützung erhältst, arbeitet der Motor beim Turbo-Modus kräftig mit und erleichtert dir das Fahren bei starkem Anstieg oder Gegenwind. Dieser Modus wird dir zum Beispiel bei der Performance Line CX geboten, die sich für das Fahren in den Bergen eignet.

Bei der Ausstattung der Yamaha-Motoren hast Du hingegen etwas weniger Auswahl – hier findest Du meist nur den üblichen Standard- sowie den Hoch-Modus.

Yamaha hat zwei Eco-Modi
Beide Anbieter geben dir durch den Eco-Modus die Möglichkeit, beim Fahren Energie zu sparen.

Yamaha geht dabei einen Schritt weiter als die Konkurrenz und stellt dir zwei Modi zur Verfügung: Eco und Eco+. Das finden wir sehr hilfreich, wenn Du lange Strecken zurücklegen möchtest und gegebenenfalls unterwegs bemerkst, dass dein Akku nicht mehr lange reicht. Mit Eco+ kannst Du ungefähr 30% mehr Strecke zurücklegen als mit dem Eco-Modus.

Bosch-Motoren sind etwas besser verarbeitet

  • Von den verbauten Materialien her scheinen die Bosch-Motoren etwas stabiler zu sein. Vor allem bei Mountainbikes ist es wichtig, dass bei einem ungewollt harten Aufsetzer die Plastikabdeckung des Motors einiges aushält.
  • Da hat sich bei uns auf etwas anspruchsvolleren Testfahrten und auch aus den Gesprächen mit Gleichgesinnten der subjektive Eindruck gebildet, dass Yamaha-Motoren rein vom verbauten Material her etwas anfälliger für Rissbildung der unteren Motorabdeckung sind.

Die Motoren von Bosch sind leiser
Laute Motorengeräusche können ein echter Störfaktor beim Fahren sein, finden wir. Vor allem, wenn Du dir schöne Strecken aussuchst und die Natur genießen willst.

In unseren Praxiseinsätzen ist uns aufgefallen, dass die Motoren von Bosch insgesamt leiser sind. Vor allem, wenn es bergauf geht, geben die Modelle von Yamaha manchmal quietschende Geräusche von sich.

Das haben wir vor allem beim direkten Vergleich der Active Line von Bosch und der PWseries TE-Motor gemerkt, die sich beide für den täglichen Gebrauch in der Stadt eignen. Der Motor von Bosch gab auch bei hohen Trittzahlenfrequenzen kaum Geräusche von sich, während bei der Konkurrenz ein zwar leises, aber kontinuierliches Schleifen zu hören war.

Eine Ausnahme stellt da nur der PWseries CE-Motor dar, der von Yamaha deshalb auch nicht ohne Stolz als der leiseste Motor in der eigenen Produktion bezeichnet wird.

Yamaha-Motoren sind spürbar günstiger

  • Es ist nun mal so, dass Yamaha wohl erst dabei ist, Marktanteile in Europa zu gewinnen. Möglicherweise deshalb sind die Preise für Yamaha-Motoren niedriger als bei Bosch.
  • Für den gleichen Preis kann man also bei Yamaha einen höherwertigen Motor beziehungsweise ein besser ausgestattetes E-Bike kaufen.

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Fazit: welche E-Bike Motoren sind denn nun besser – Bosch oder Yamaha?

Hardtail Auslaufmodelle

Insgesamt können wir festhalten, dass beim Preis-Leistungs-Verhältnis beide Motorhersteller ungefähr auf einem Niveau liegen: Die Bosch-Antriebe sind meist zwar teurer, dafür sind sie aber effizienter und auch etwas besser verarbeitet. Außerdem bringen sie eine angenehmere Geräuschkulisse mit sich und bieten dir insgesamt mehr Auswahl bei den Fahr-Modi.

Ansonsten ist natürlich derjenige Motor besser, mit dem Du dich am wohlsten fühlst. Bist Du auf der Suche nach einem robusten Antrieb, der auch turbulenten Strecken mit dem Mountainbike standhält, schaue dich lieber bei Bosch um.

Reicht dir hingegen auch ein etwas einfacherer Motor und dir ist vor allem der Preis wichtig, können die Yamaha entsprechend punkten.

Allgemein lautet unsere Devise aber: Am besten selber draufsetzen und ausprobieren! 🙂

Zum Schluss können wir dir noch sagen: Du darfst gespannt sein, wie der Konkurrenzkampf zwischen Bosch und Yamaha weitergeht. Und vergiss dabei nicht: Konkurrenz läuft meistens zugunsten der Verbraucher.

 

– Vorteile Bosch –

  • Bei höheren Trittfrequenzen schneiden die Modelle von Bosch in der Regel besser ab.
  • Die Aggregate verfügen über eine intelligente Leistungssteuerung.
  • Durch die bedarfsgerechte Leistungssteuerung kannst Du Akku sparen.
  • Hier werden dir grundsätzlich mehr verschiedene Fahr-Modi geboten.
  • Die Motoren von Bosch sind besser verarbeitet und dadurch insgesamt etwas robuster.
  • Die Motorengeräusche sind durchweg vergleichsweise leiser.

 

– Vorteile Yamaha –

  • Die Motoren von Yamaha sind im unteren Drehzahlbereich besser als die Konkurrenz.
  • Der Antrieb ist generell etwas leichter, was sich vor allem beim Fahren aus eigener Muskelkraft als praktisch erweist.
  • Durch den Eco+ Modus kannst Du besonders viel Energie sparen und längere Strecken zurücklegen.
  • Die Motoren von Yamaha sind grundsätzlich etwas günstiger, wenn man sich die gleichen Leistungsklassen gegenüberstellt.

Und welche E-Bike-Motoren sind für Dich besser: Bosch oder Yamaha?


Welcher E-Bike-Motor kommt für Dich am ehesten in Frage?

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