Siemens oder Bosch

Smarte Glühbirnen, Heizungsthermostate und Schlösser sind mittlerweile in zahlreichen Haushalten zu finden. Wusstest Du aber, dass es auch schon intelligente Geschirrspüler gibt?

Ob sie wirklich über nützliche Funktionen verfügen, oder nur unnötig aufgebläht sind, finden wir jetzt gemeinsam heraus. Wir haben uns dafür zwei clevere Geräte für den Direktvergleich herausgesucht.

Es tritt die iQ500 von Siemens gegen ein Modell aus der Serie 6 von Bosch an. Gibt es merkliche Unterschiede zwischen beiden Modelle, obwohl sie, wie nur wenige wissen, aus der gleichen Herstellerfamilie stammen? Das schauen wir uns jetzt mal im Detail an.

 

Welche Geräte schauen wir uns an?

Nachdem 2015 alle Firmenanteile von Siemens an Bosch übergingen, zieht sich Siemens langsam aus dem Bereich der Haushaltsgeräte zurück. Jede noch so lange Reise hat nun mal ein Ende. 🙂

Die Siemens iQ500 Einbauspülmaschine ist also de facto eins der letzten Modelle und für den Abschied ein deutliches Statement. In unseren Augen spielt sie dank ihrer smarten Konnektivität und der Zeolith-Trockenfunktion übrigens in der oberen Liga der Produktpalette.

Der beleuchtete Innenraum ist trotz der äußeren Standarddimension von 60cm weiträumig und übersichtlich. Die Flex-Comfort-Körbe lassen sich flexibel einstellen, so dass kleine Teller oder aber auch große Töpfe sicher stehen.

Für hochwertige Gläser steht mit der GlassZone noch ein gesonderter Bereich zur Verfügung, der mittels sechs integrierter Düsen eine sanfte aber ausreichend starke Reinigung gewährleistet.

Fürs Trocknen ist die sogenannte Zeolith-Funktion verantwortlich, die laut Hersteller 20% weniger Energie verbraucht als herkömmliche Trockensysteme und uns auch bei Kunststoff überzeugen konnte. Diese Angabe zur Energieersparnis konnten wir in der Praxis allerdings leider nicht nachmessen.

Im Alltagstest waren wir mit der Spülmaschine und der Programmauswahl, die aus 8 verschiedenen Modi besteht, sehr zufrieden. Das Einräumen des Geschirrs war schnell erledigt und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen.

Eine stark verschmutzte Pfanne legten wir in die Intensive Zone, die ihrem Namen alle Ehre machte und auch eingebrannte Essensreste zuverlässig entfernte. Hier gibt es von uns also einen Pluspunkt für die Gründlichkeit der Reinigung.

Die Betriebslautstärke von 42dB empfanden wir insgesamt als angenehm, wem das aber noch zu laut sein sollte, kann durch die Nacht-Funktion noch ein paar Dezibel einsparen.

Auch die App-Anbindung lief rund und so konnten wir von unterwegs die Spülmaschine so einstellen, dass wir sie direkt nach der Heimkehr ausräumen konnten. Sehr praktisch, die smarte Konnektivität hat also durchaus ihre Vorteile. 🙂

Darüber hinaus gibt es noch weitere praktische Features, wie das Erstellen von Szenarien, die beispielsweise die Spülmaschine automatisch ein- oder ausschalten, wenn Du das Haus verlässt.

Hinzu kommt noch die Ferndiagnose, die zu Siemens eine Verbindung herstellt und etwaige Fehler sofort übermittelt. Diese Funktion haben wir in der Praxis jedoch nicht ausprobieren können, da es bei uns in diesem Zeitraum erwartungsgemäß keine Fehler gab.

Praktisch ist auch die Anzeige, die per Licht die restliche Laufzeit auf den Boden projiziert. Das haben jedoch durchaus auch ältere Geräte an Bord.

Das Modell der Serie 6 S aus dem Hause Bosch bietet ebenfalls einige Merkmale aus dem Premiumbereich. Neben der praktischen App-Konnektivität bietet die Maschine auch ein modernes TimeLight, das dich immer über den aktuellen Programmstatus informiert.

Sie ist ausgestattet mit Max-Flex-Körben, die sich individuell dem Geschirr anpassen lassen, einer PerfectDry-Funktion, die analog zum Siemens-Modell ebenfalls mit der Zeolith-Funktion zuverlässig trocknet und auch eine Extra-Clean-Zone für sehr schmutzige Gedecke ist an Bord.

Die Maschine ließ sich in unserem Praxiseinsatz nicht zuletzt wegen der relativ gleichmäßigen Innenraumbeleuchtung gut beladen und die Programmauswahl erscheint uns durch die logischen Bezeichnungen simpel.

Es stehen insgesamt acht Programme zur Auswahl, wobei eines davon individuell auf deine Bedürfnisse zugeschnitten werden kann. So kannst Du die Laufzeit, Temperatur und Wasserstärke separat einstellen. Mit dem Spülergebnis waren wir zufrieden und selbst Plastikgeschirr kam trocken und fleckenfrei aus der Maschine.

In Sachen Lautstärke empfanden wir auch dieses Modell mit ebenfalls 42dB als angenehm. Der Energieverbrauch ist mit etwa 237 Kilowattstunden ähnlich wie beim Gerät von Siemens.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Modellen?

Siemens vs Bosch was sind die Unterschiede

Flexiblere Körbe bei Siemens
Auf “Tetris” in der Spülmaschine hat man doch einfach keine Lust. Gut ist, wenn die Hersteller da mitdenken und die Körbe möglichst flexibel angepasst werden können.

Genau das hat Siemens beim iQ500 geschafft und so lassen sich bei diesem Gerät selbst sperrige Töpfe und Pfannen schnell und sicher einräumen.

Zwar sind die einzelnen Elemente auch bei Bosch einstellbar, aber ganz so flexibel wie beim Konkurrenzmodell ist es leider nicht.

Die Extra-CleanZone bei Bosch konnte uns überzeugen
Wir haben komplett aufs Vorspülen per Hand verzichtet, um einen möglichst realitäts- und alltagsnahen Eindruck der beiden Vergleichsmodelle zu bekommen.

Wir haben jeweils einen Topf mit angebrannten Essensresten und einen Teller mit alter Tomatensauce in die speziellen Bereiche der Maschinen geräumt und sie ihre Arbeit machen lassen.

Nach etwa 2,5 Stunden bei 70 Grad konnten wir dann die Ergebnisse begutachten und das von der Bosch-Maschine fiel sichtbar besser aus. Von Speiseresten keine Spur mehr.

Siemens hat in dieser Testkategorie hingegen vergleichsweise den Kürzeren gezogen, zwar entfernte die iQ500 die Tomatenflecken zuverlässig, aber beim Topf war dann Schluss. Eine Handreinigung war dann doch noch von Nöten. Dieser Pluspunkt geht also an das Modell von Bosch.

Intelligenter Dosier-Assistent bei Siemens
Spülmaschinentabs machen uns durch ihr Handling das Leben merklich einfacher, aber im Inneren der Maschine wartet erst ihre wirkliche Aufgabe. Sie dürfen sich nämlich vor allem nicht zu früh auflösen, daher arbeiten die Hersteller immer weiter an moderneren Folien und Rezepturen.

Das alleine reicht aber nicht, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen und so setzt Siemens auf eine zusätzliche Funktion, die den Tab zu einem genau berechneten Zeitpunkt in das Dosierkörbchen fallen lässt. Von dort aus wird der Reiniger sukzessive in die Maschine gelassen und durch einen fokussierten Wasserstrahl wird zudem sichergestellt, dass sich keine Tabreste auf dem Maschineninhalt verteilen.

Leise Reinigung dank Silence Plus bei Bosch
Knapp 60dB haben alte Spülmaschinen produziert, was in etwa einem Rasenmäher in 10 Metern Entfernung entspricht. Diese Zeiten sind vorbei und nur sehr günstige Modelle kommen heutzutage noch auf Werte um die 50dB. Der Rest ist zum Glück deutlich leiser unterwegs.

Unsere beiden Testgeräte liegen in etwa bei 42dB, die auch bei Gesprächen nicht stören. Mittels Nacht-Programm bei Siemens oder dem Silence Plus Programms bei Bosch konnten wir die Lautstärke zudem nochmal ein bisschen drücken.

Je nach Beladung lagen wir dann bei der Serie 6 sogar nur noch bei 40dB. Das ist schon sehr beachtenswert und der Unterschied ist in der Praxis wirklich deutlich zu hören. Das kann sich übrigens auch in der Relation zu vergleichbaren Geräten gleicher Leistungsklasse durchaus sehen lassen.

Hochwertige Edelstahloptik bei Siemens
Falls Du deine Spülmaschine nicht mit einer passenden Küchenfront versehen möchtest, dann ist folgender Punkt nicht unerheblich. Das Gerät von Bosch wirkt nämlich wie ein klassisches Weißgerät und sieht dadurch ziemlich gewöhnlich aus. Steht dann die Maschine von Siemens in Edelstahloptik daneben, liegen zwischen den beiden optische Welten. Uns gefällt dieses zeitlose Design der iQ500 definitiv viel besser. 🙂

Bosch bietet eine etwas größere Auswahl an Smart-Funktionen
Eine der Funktionen ist die Silence on Demand-Funktion, die sich als besonders praktisch erwiesen hat. Bei Aktivierung stoppt der Spülvorgang sofort und wird erst dann fortgesetzt, wenn Du es möchtest. Das Ganze läuft erfahrungsgemäß ohne irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Sauberkeit des Endergebnisses ab.

Sollte also ein spontaner (Video-)Anruf reinkommen, der deine gesamte Konzentration erfordert, lenkt dich zumindest die Geräuschkulisse in der Küche nicht ab. 🙂


Aktuelle Bestseller bei smarten Geschirrspülern:


 

Fazit: welcher Geschirrspüler ist denn nun besser – Siemens oder Bosch?

Siemens vs Bosch was ist benutzerfreundlicher

Aus unserer ausgiebigen Praxisphase nehmen wir in erster Linie mit, dass wir es mit zwei Oberklasse-Geräten von zwei großen Namen zu tun hatten. Und bei Siemens kommt ohnehin hinzu, dass sich dieser Hersteller langsam aber sicher aus dem Segment der Haushaltsgeräte zurückzieht, was uns also die Möglichkeit gegeben hat, eines der letzten Modelle ausgiebig im Einsatz gehabt zu haben.

Dass es ein knappes Duell werden würde, ist an sich nicht ganz überraschend und so haben wir heute keinen klaren Favoriten ermitteln können. Bei der Wahl sollte also berücksichtigt werden, was Du so in deinen Küchenschränken hast und wie deine Nutzungsvorlieben sind.

Wenn Du viele sperrige Geschirrteile, wie große Bräter oder Töpfe hast, dann passt die Siemens iQ500 mit ihren flexibleren Körben eher zu dir. Der intelligente Dosier-Assistent sorgt für optimale Ergebnisse und tabfreies Geschirr. Durch die moderne Edelstahloptik passt die Maschine in jede Küche und wirkt dabei dezent hochwertig.

Optisch kann die Bosch Serie 6 in unseren Augen zwar nicht ganz mithalten, doch bei besonders verschmutztem Geschirr konnte die spezielle Extra-CleanZone dafür ihre volle Kraft zeigen.

Die Silence Plus Funktion drückt die Betriebslautstärke erfahrungsgemäß deutlich herunter und die etwas größere Auswahl Smart-Funktionen rundet das Nutzererlebnis der Bosch-Maschine ab. Das machte den Leistungsvergleich beider Geräte am Ende unserer Praxisphase doch relativ ausgeglichen.

Preislich ist eine Ersparnis von aktuell immerhin rund 15% zugunsten des Bosch-Modells drin, auch wenn wir die Preis-Leistung von beiden Modellen als insgesamt ausgewogen erachten. Dafür, dass es eine langjährige Investition ist, sollte man möglicherweise eher darauf schauen, dass einem die Ausstattungsmerkmale und Features passen, anstatt die 10-20% Preisersparnis zum ausschlaggebenden Kriterium zu machen.

Es empfiehlt sich zudem, bei den Geschirrspülern immer wieder mal auf die angebotenen Auslaufmodelle zu schauen, denn dort lässt sich bei vergleichbarer Leistung oft deutliche Preisschnäppchen machen.

 

– Vorteile Siemens iQ500 –

  • Körbe flexibler einstellbar
  • Intelligenter Dosier-Assistent
  • Hochwertige Edelstahloptik

 

– Vorteile Bosch Serie 6 –

  • Die Extra-CleanZone konnte bei starken Verschmutzungen überzeugen
  • Die Silence Plus Funktion sorgt für noch weniger Geräuschentwicklung
  • Etwas größere Auswahl an Smart-Funktionen
  • Aktuell ca. 15% günstiger in der Anschaffung

Und welcher smarte Geschirrspüler ist für Dich besser: Siemens oder Bosch?


Welcher Geschirrspüler kommt für Dich am ehesten in Frage?

Ergebnisse anschauen


Geräte aus dem Beitrag:


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert