Devolo Magic oder Fritz Powerline

Powerline ist ja schon lange kein Geheimtipp mehr. Vor allem wenn die Wohnsituation etwas komplexer ist, kann ein Powerline-Set sinnvoll sein. Dabei werden Daten mit Hilfe von Steckdosenadaptern über das hauseigene Stromnetz übertragen, wodurch auch entlegene Räume mit stabiler Netzabdeckung versorgt werden können.

Wir schauen heute auf zwei mittelpreisige Powerline-Sets von Devolo und AVM Fritz. In unserem Vergleich tritt das Devolo Magic 2 tritt gegen die Fritz!Powerline 1260E an.

Unser Fokus liegt, wie immer, die Verarbeitung, Features und das Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden Sets.

 

Welche Produkte schauen wir uns an?

Das von uns betrachtete Devolo Magic 2 Kit besteht aus einem LAN-Adapter und einem WLAN-Repeater:

  • Beide Units werden an jeweils einer Steckdose angebracht. Beide verfügen über sogenannte Durchschleifsteckdosen und können somit auch an bereits belegten Steckdosen eingesetzt werden.
  • Gemäß der Herstellervorgabe sollte man die Units übrigens ausschließlich in Einzelsteckdosen stecken und nicht in Steckdosenleisten.
  • Der im Set enthaltene LAN-Adapter wird per Ethernet-Kabel an den Router angeschlossen und speist das Internet-Signal in das hauseigene Stromnetz ein.
  • Der WLAN-Repeater empfängt das Signal des LAN-Adapters über das Stromnetz und wandelt es in drahtloses Signal um.
  • Die WLAN-Unit stellt somit den Grundstein für das WiFi-5-Netzwerk dar. Durch die Hinzunahme weiterer solcher Repeater kann zudem ein Mesh-Netzwerk aufgebaut werden. Das heißt, die sich im Haus befindlichen Endgeräte werden dynamisch mit derjenigen Unit verbunden, von der sie aktuell das beste WLAN-Signal erhalten.
  • Darüber hinaus hat die WLAN-Unit zwei Ethernet-Schnittstellen an Bord.

Das Magic 2 Set stellt gemäß der Herstellerangabe eine Übertragungsrate von bis zu 2.400 MBit/s über die hauseigene Stromleitung dar und kommuniziert drahtlos mit bis zu 1.200 MBit/s über seine 2,4 und 5 GHz Bänder ab (entspricht dem WiFi-5-Standard).

Die realen Transferraten hängen natürlich stark von der Qualität des Stromnetzes ab. In unserem Testaufbau (20 Jahre altes Gebäude / beide Units in benachbarten Zimmern angebracht) konnten wir immerhin einen recht stabilen 500 MBit/s Durchsatz erreichen. Mit “stabil” ist gemeint, dass das Signal unterbrechungsfreier war als ein vergleichbares WLAN-Signal vom Router zum Repeater.

Die herstellerseitig angegebene Reichweite von 500 Metern für die maximal mögliche Datenrate im Stromnetz konnten wir in unserem künstlichen Testaufbau leider nicht bestätigen. Das lag daran, dass wir keinen Leitungsplan haben und somit die Entfernung zwischen den Units nicht nachmessen konnten.

Logischerweise nimmt die Übertragungsgeschwindigkeit mit zunehmender Entfernung zwischen den Units ab. Es könnte also je nach Zimmeranordnung sinnvoll sein, entlegene Räume mittels Ethernet-Kabeln mit dem Netzwerk zu verbinden.

Das Powerline-Set ist praktischerweise zu allen Geräten der Devolo Magic Serie kompatibel. Für uns ist das ein großer Pluspunkt. Natürlich sollte man bedenken, dass ältere Devolo Powerline Generationen in der Regel auch niedrigere Transferraten haben.

Das Fritz!Powerline 1260E Set ist ähnlich aufgebaut – es gibt eine LAN-Units zum Einspeisen des Signals in das Stromnetz und eine Repeater-Unit mit WLAN-Funktionalität zum Aufstellen des drahtlosen Netzwerks.

Die Datenrate über das Stromnetz beträgt laut Herstellerangabe 1.200 MBit/s. Wie auch schon beim Devolo-Set, wurde auch dieser Wert in unserer künstlichen Testumgebung deutlich verfehlt. Wir kamen auf durchschnittlich 400 MBit/s, das Signal war ähnlich stabil wie beim Konkurrenzprodukt.

Die maximale Reichweite des Internetsignals im Stromnetz beträgt gemäß Herstellerangabe 400 Meter (also 100 Meter weniger als beim Vergleichsset) und das Gerät ist zudem für das WLAN-Mesh-System der Fritz!Box vorbereitet.

Das Fritz!Powerline System unterstützt den WiFi-4-Standard und verliert auch in diesem Punkt gegen das Konkurrenzset (mehr dazu gleich).

Der LAN-Adapter verfügt über zwei LAN-Ports und eine Durchschleifsteckdose, während der WLAN-Repeater nur eine LAN-Schnittstelle an Bord hat und die Steckdose vollständig belegt.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Powerline-Sets?

Devolo bringt eine bessere Performance

Devolo vs Fritz Powerline Netzabdeckung

Zunächst einmal der Vergleich von theoretischen Herstellerangaben:

  • Dank des WiFi-5-Standards sendet und empfängt das System von Devolo Daten über das Stromnetz mit bis zu 2,4 Gbit/s.
  • Der Extender von AVM Fritz unterstützt dagegen nur den WiFi-4-Standard, und liefert Daten nur mit etwa der halben Datenrate aus.
  • Zudem ist die maximale Reichweite im Stromnetz bei Devolo rund 25% größer als die des Fritz Starterkits.

In der Praxis konnten wir die Angaben zu der Reichweite im Stromnetz, wie gesagt nicht überprüfen. Bei der real erreichten Übertragungsgeschwindigkeit war das Devolo-Set dafür rund 25% schneller (500 vs. 400 MBit/s).

Devolo ist vielseitiger einsetzbar
Wenn Du kabelgebundene Geräte in dein Heimnetzwerk integrieren willst, erlaubt der WLAN-Repeater von Devolo den Anschluss von zwei Geräten. Die WLAN-Unit von AVM besitzt hingegen nur eine LAN-Schnittstelle.

Beide Units des Devolo Sets verfügen über je eine Durchschleifsteckdose, sodass Du zwei Verbraucher einstecken kannst. Beim AVM System besitzt nur einer der Adapter eine solche Möglichkeit, sodass die WLAN-Unit dieses Sets die Steckdose vollständig besetzen wird.

Zudem ist Devolo problemlos kompatibel mit den Vorgängersystemen. So eindeutig ist die Kompatibilität bei Fritz Powerline leider nicht gegeben, denn hier kommt es oft auf das jeweilige Set an.

Devolo ist günstiger
Das betrachtete Devolo-Set kostet derzeit rund 25% weniger als das Fritz-System.


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Fazit: was ist denn nun besser – Devolo Magic 2 oder Fritz!Powerline 1260E?

Das Magic 2 WLAN-System von Devolo schlägt das von AVM bei der Datenübertragungsrate im Stromnetz um etwa ein Viertel. Auch überragt es das AVM-Produkt bei der theoretisch maximal möglichen Signallänge im Stromnetz um rund ein Viertel.

Beides sind Vorteile, die besonders in größeren Wohnungen schnell zum Tragen kommen können.

Zudem bekommst Du auch einen LAN-Port und eine Schuko‑Steckdose mehr als beim Gerät von AVM. Des Weiteren gibt Devolo ein Jahr länger Garantie auf die Fehlerfreiheit seines Produkts als sein Mitbewerber.

Ansonsten handelt es sich bei beiden Produkten um ausgereiften Sets, die in der Lage sind, selbst in komplexeren Wohnsituationen das Internetsignal zuverlässig über das Stromnetz zu übertragen.

 

– Vorteile Devolo Magic 2 –

  • Das Set erzielt im Stromnetz eine theoretisch mögliche Datenrate von bis zu 2.400 MBit/s. Das Konkurrenzprodukt von AVM kommt nur auf die Hälfte.
  • In unserem Testaufbau konnte das Set immerhin eine um rund 25% höhere Transferrate über das Stromnetz erreichen (500 vs. 400 MBit/s).

  • Der modernere WiFi-5 Standard wird unterstützt, während sich Fritz!Powerline nur mit dem WiFi-4 begnügen muss. Das kann durchaus Auswirkungen auf die WLAN-Transferraten und Netzstabilität haben, vor allem in dicht besiedelten Wohngebieten.
  • Das System von Devolo schlägt den Mitbewerber in der maximal möglichen Reichweite des Signals in der Stromleitung um 25% (500 vs. 400 Meter).
  • Die WLAN-Units besitzen je einen LAN-Anschluss mehr und können daher mit der doppelten Anzahl kabelgebundener Endgeräte zurechtkommen.
  • Das Gerät hat eine um ein Jahr längere Garantiezeit.
  • Das 2er-Set ist aktuell rund 25% günstiger in der Anschaffung.

 

– Vorteile Fritz!Powerline 1260E –

  • Diese Powerline-Lösung ermöglicht die einfache Erweiterung und Einbindung eines bereits bestehenden Mesh-Systems von AVM.
  • Die LAN-Units besitzen je einen LAN-Anschluss mehr und können daher sowohl mit dem Router als auch direkt mit einem Ethernet-Abnehmer verbunden werden. Auch wenn der Vorteil nicht allzu stark ins Gewicht fallen dürfte, da sie sich räumlich ohnehin in der Nähe des Routers befinden und deshalb kann das kabelgebundene Endgerät ja auch direkt an den Router angeschlossen werden.

Und welches Powerline-Set ist für Dich besser: Devolo oder Fritz?


Welches Powerline-System kommt für Dich am ehesten in Frage?

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