Tasso oder Findefix

Wenn das geliebte Haustier ausbüchst und nicht mehr nach Hause kommt, ist die Sorge erst einmal groß. Haustierhalter versuchen daraufhin alles, um den geliebten Vierbeiner wiederzubekommen. Daher sind Tierregister eine willkommene Lösung, um das verlorengegangene Haustier wiederzufinden.

Wichtig bei einem Tierregister ist ein gutes Netzwerk. Außerdem sollte es mit weiteren Registrierstellen kooperieren, sodass die Suche Erfolg hat. Meist wird zudem eng mit Tierschutzvereinen und Tierheimen zusammengearbeitet.

In Deutschland gibt es zwei große Tierregister: Tasso und Findefix. Doch welches der beiden Register ist besser? Und worin liegen die jeweiligen Vorteile?

 

Welche Dienste schauen wir uns an?

Anbieter #1: Tasso

Tasso gibt es bereits seit 40 Jahren. Das Haustierregister gilt als das größte seiner Art in Europa. Mehr als 7,5 Millionen Menschen haben ihre insgesamt 11 Millionen Tiere angemeldet. Dies trägt zum Schutz im Verlustfall bei und hilft, Haustiere wiederzufinden, die aus irgendwelchen Gründen verlorengegangen sind.

Neben einer Online-Registrierung der Haustiere ist auch ein Online-Tierheim verfügbar. „Shelta“ nennt sich dieser Service, der Tiersuchenden eine Plattform im Internet bietet. So kann man Tieren die Chance auf ein neues Zuhause geben.

Tasso ist vollkommen kostenlos nutzbar. Der Verein finanziert sich allein durch Spenden. Durch das Engagement in vielen weiteren Bereichen gilt Tasso als besonders tierlieb. Das Wohl von Haustier und Besitzer liegt der Organisation sehr am Herzen.

 

Anbieter #2: Findefix

Eine Alternative zu Tasso ist Findefix. Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes trug früher den Namen „Deutsches Haustierregister“ und war somit der Standard für Haustierhalter in Deutschland.

Findefix ist ebenso wie Tasso gut vernetzt und kooperiert mit verschiedenen Anlaufstellen. Auch eine Online-Registrierung der Haustiere ist möglich. Über das Internet lassen sich zudem die Daten anpassen, falls sich etwas ändert.

Wie auch Tasso, bietet Findefix eine 24-Stunden-Hotline an. Da sich auch diese Organisation rein durch Spenden finanziert, ist der Service für Haustierhalter kostenlos. Wie auch Tasso, gibt es Findefix seit rund 40 Jahren.

 

Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Anbieter?

Gleiches Funktionsprinzip
Beide Dienste bieten im Grunde die gleichen Services an. Die Tierregister helfen dabei, verschwundene Tiere wieder zu finden. Beide arbeiten zudem eng mit Tierschutzvereinen und Tierheimen zusammen. Zudem fallen für Nutzer keine Kosten an. Es ist kostenlos, ein Haustier zu registrieren und auch für die Suche fallen keine Kosten an.

Unkomplizierte Registrierung
Eine Gemeinsamkeit, die uns bei beiden Websites positiv aufgefallen ist, ist die einfache und schnelle Registrierung.

Wenn Du dein Tier registrieren möchtest, ist es ratsam, ihm einen Chip einsetzen zu lassen, denn dieser bietet die besten Chancen, den Vierbeiner wiederzufinden, wenn er wegläuft. Der Chip ist nichts anderes als ein kleiner Transponder, der eingehende Signale registriert und beantwortet. Er wird vom Tierarzt mittels einer speziellen Spritze unters Fell implantiert, in den meisten Fällen in die linke Nackenhälfte des Tieres. Die Kosten dafür sind einmalig und belaufen sich je nach Tierarzt auf insgesamt etwa 50-60 Euro.

Als Nächstes musst Du für die Registrierung lediglich deine Daten angeben. Dazu gehören unter anderem die 15-stellige Identifikationsnummer (Chipnummer) deines Haustieres sowie deine Adressdaten.

Wichtig ist, dass diese Daten immer aktuell bleiben. Ziehst Du zum Beispiel um oder bekommst eine neue Handynummer, müssen die Daten bei Tasso und Findefix unbedingt aktualisiert werden. Nur so kannst Du dein Tier wiederbekommen, wenn es von jemandem gefunden wurde.

Bei der Registrierung bekommst Du zudem die Möglichkeit, für Tasso und Findefix zu spenden. Wir empfehlen dir grundsätzlich, diese Option wahrzunehmen und die Organisationen zu unterstützen, damit sie ihre Dienste langfristig anbieten können.

Angebot einer 24/7-Hotline
Was wir sehr gut und hilfreich finden, ist die 24-Stunden Hotline, die dir beide Plattformen zur Verfügung stellen. Hier kannst Du anrufen, wenn dein Haustier weggelaufen ist und Du Hinweise brauchst, wie Du jetzt vorgehen sollst.

Eine solche Situation kann erfahrungsgemäß außerordentlich belastend uns stressig sein, deswegen finden wir, dass es ein tolles Angebot der beiden Plattformen ist, direkte Hilfe zu bekommen und ein paar beruhigende Worte zu hören.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Plattformen?

Tasso ist der größere Anbieter
Tasso ist das größte Tierregister, das Du in Europa finden kannst. Zwar gibt es Findefix schon etwas länger, allerdings schätzen wir die Wahrscheinlichkeit bei Tasso aufgrund seiner Netzwerkgröße etwas besser ein, dein verlorenes Haustier zeitnah wiederzufinden.

Unterschiedliche Kooperationsnetzwerke
Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass Tasso und Findefix mit jeweils unterschiedlichen Stellen zusammenarbeiten. Alles in allem werden bei einem Verlust des Haustieres jedoch erfahrungsgemäß alle relevanten Organisationen informiert.

Damit die Suche eines Haustiers über solche Portale jedoch problemlos funktioniert, müssen Haustierhalter ihre Tiere allerdings zuvor kennzeichnen und registrieren. Die Kennzeichnung erfolgt beim Tierarzt mithilfe eines Chips oder eines Tattoos.

Die Identifikationsnummer, die sich auf dem eingepflanzten Chip befindet, kann anschließend in die Datenbank von Tasso oder Findefix eingegeben werden, um das Tier unverwechselbar zu registrieren.

Ein Gerücht, mit dem wir gerne aufräumen würden, ist dass bei beiden Diensten nur Katzen und Hunde registriert werden können. Selbst Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen kannst Du registrieren und schützen.

Tasso bietet auch eine App
Nicht jeder möchte seinem Haustier gerne einen Chip einsetzen oder mit einem Tattoo markieren. Das kommt aber auch auf das jeweilige Tier an, denn ein ganz kleines Tier, wie zum Beispiel eine Maus, kann gar nicht tätowiert werden.

Klar muss aber auch sein, dass eine Tätowierung schmerzhaft ist und auch nur unter örtlicher Betäubung erfolgen kann. Alte und gebrechliche Tiere fallen dann also ohnehin für diese Methode raus.

Zudem ist eine Tätowierung nicht fälschungssicher und kann sogar im Laufe der Jahre verblassen oder mechanisch beschädigt werden (Kratzer, Abschürfungen etc.).

Das Wichtigste jedoch ist: seit 2012 sind solche Tätowierungen bei Reisen innerhalb der europäischen Union nicht mehr zulässig.

Du merkst, vieles spricht für das Einsetzen eines Chips. Wenn allerdings auch das nicht gewünscht ist, gibt es noch eine dritte Möglichkeit, für die sich viele entscheiden, nämlich ein GPS-Halsband.

Findefix bietet derzeit leider noch keine Möglichkeit, deinen Vierbeiner zu finden, wenn er lediglich mit GPS getrackt werden kann.

Besser sind die Chancen bei Tasso. Die Organisation arbeitet nämlich auch mit einer App: die Tipp-Tapp App. Mit dieser lässt sich dein Haustier von dir oder von anderen Mitgliedern von Tasso, die bei der Suche helfen wollen, orten.

Tasso ist das sympathischere Unternehmen
Für uns spielen nicht nur die Funktionen einer Website eine Rolle, auch die Philosophie des Unternehmens, das dahintersteht, ist wichtig.

Und unserer Meinung nach liegt Tasso hier diesbezüglich vorne. Die Organisation überzeugt uns dadurch, dass ihnen das allgemeine Tierwohl offensichtlich sehr am Herzen liegt. Tasso unterstützt nämlich verschiedene Tierhilfsprojekte, obwohl sie selbst nur durch Spenden finanziert werden. Vor allem für heimatlose Tiere setzt sich Tasso erfahrungsgemäß verstärkt ein.

Tasso bietet ein Online-Tierheim
Wo wir gerade beim Thema heimatlose Tiere waren, kommen wir direkt zum nächsten Unterschied und gleichzeitig auch einem weiteren Vorteil von Tasso.

Die Website bietet nämlich nicht nur ein Portal, durch das Du dein verlorenes Haustier finden kannst, das Unternehmen leitet auch das Online-Tierheim Shelta. Hier kannst Du vorbeischauen, wenn Du ein neues Zuhause für dein Tier suchst oder selbst für einen Vierbeiner ein neues Zuhause bieten willst.

Findefix hat einen informativen Blog
Wir haben einen genaueren Blick auf die Websites der beiden Organisationen geworfen und da ist uns sofort der Blog bei Findefix positiv aufgefallen. Hier findest Du Artikel rund um das Thema Haustiere, deren Haltung, Gesundheit und Erziehung. So hilft Findefix nicht nur dabei, verlorene Haustiere wiederzufinden, sondern trägt auch zur Aufklärung und artgerechter Haltung bei.

Tasso hat einen Newsletter
Bei Tasso findest Du zwar keinen umfangreichen Blog, dafür bietet das Unternehmen ein anderes spannendes Extra: einen Newsletter. Für diesen kannst Du dich kostenlos anmelden und immer auf dem neusten Stand bleiben.

Im Newsletter findest Du unter anderem Informationen über aktuelle Projekte, die Tasso unterstützt. Außerdem wird von Erfolgsgeschichten berichtet, die dir und anderen Haustierbesitzern Mut machen, wenn der eigene Vierbeiner entlaufen ist.

Findefix ist etwas besser erreichbar
Zwar bieten dir beide Plattformen die 24-Stunden Hotline, daneben ist Findefix aber besser aufgestellt, wenn es um die Erreichbarkeit geht. Auf der Website wird dir ein Chat angeboten, durch den Du innerhalb von Sekunden Antworten auf dringende Fragen bekommst. Außerdem ist das Unternehmen auch auf Instagram vertreten und bietet einen praktischen Rückruf-Service an.


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Fazit: welcher Dienst ist denn nun besser – Tasso oder Findefix?

Tasso und Findefix unterscheiden sich kaum voneinander. Die beiden größten Tierregister Deutschlands sind den meisten Haustierhaltern gut bekannt. Allerdings reicht es in den meisten Fällen aus, das Haustier nur bei einem Register zu registrieren – immerhin arbeiten beide Organisationen eng mit Tierheimen und Tierschutzvereinen zusammen.

Bei beiden Tierregistern ist die Registrierung von Haustieren kostenlos und sehr einfach. Nötig ist nur eine Kennzeichnung des Haustieres. Experten raten zu einem Chip, doch auch das herkömmliche Tattoo ist eine gute Lösung.

Wenn also der Hund beim Gassigehen erschrickt und davonläuft oder die Katze nach einem Ausflug in die Nachbarschaft nicht mehr zurückkommt, lassen sich die Haustiere mit Hilfe von Findefix oder Tasso in vielen Fällen wiederfinden.

Somit gilt: ein deutlicher Sieger geht aus dem Vergleich von Tasso und Findefix aus unserer Sicht nicht hervor. Beide Register sind nämlich beinahe identisch konzipiert und bieten die gleichen Vorteile.

 

– Vorteile Tasso –

  • Größtes Tierregister Europas
  • Online-Tierheim „Shelta“
  • Einsatz beim Tierschutz im In- und Ausland

 

– Vorteile Findefix –

  • Früherer Standard in Deutschland
  • Vernetzung mit über 740 Tierschutzvereinen und 550 Tierheimen
  • Weltweiter Austausch mit Registrierdiensten

Und welcher Tierregister ist für Dich besser: Tasso oder Findefix?


Welcher Haustierregister kommt für Dich am ehesten in Frage?

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Fragen unserer Leser

Wie kann ich herausfinden, ob meine zugelaufene Katze bereits registriert ist?
Für diesen Fall gibt es eine Suchmaschine, die sämtliche Registrierungsstellen durchforstet, denn nicht alle gechippten Tiere haben auch eine Transpondernummer, oder aber sind diese Nummern ungültig.

Gib hier, wenn vorhanden, die Nummer an und schaue, was herauskommt. 🙂

P.S. Alternativ gibt es natürlich die Möglichkeit, in Tierheimen und bei Ärzten die Chips auslesen zu lassen.

Ich möchte künftig gerne diese Dienste mit Spenden unterstützen. Kann ich diese eigentlich von der Steuer absetzen?
Natürlich, Du erhältst eine Spendenbescheinigung, die Du bei deinem Finanzamt einreichen kannst. Das gilt zumindest für die als gemeinnützig anerkannten Dienste, wovon eigentlich bei allen größeren Plattformen auszugehen ist.

Mein Hund hat seine Tasso-Plakette verloren. Habe ich die Möglichkeit, schnell an eine neue zu kommen? Und wenn ja, wie viel kostet mich das?
Tasso schickt dir ganz schnell eine neue Plakette zu und das sogar komplett kostenfrei. Du kannst sie ganz unkompliziert online bestellen.

Wie groß sind die Transponder?
Die sind ganz klein und messen nur rund 12mm, das Einsetzen ist weitgehend schmerzfrei und erfolgt mittels Injektion flach unter der Haut des Tieres.

Ich mache mir Gedanken um die Strahlung, die von den Transpondern ausgeht. Könnt ihr mir dazu mehr sagen?
Diese Transponder sind passiv, das heißt, sie strahlen nicht permanent und ohne Grund. Sie werden erst aktiv, wenn sich ein Auslesegerät in der Nähe befindet. Darüber erhält es auch erst seine Stromversorgung.

Über eine mögliche Strahlenbelastung für dich oder dein Tier musst Du dir somit grundsätzlich keine Gedanken machen.

Kann ich über den Chip mein Tier auch orten?
Der Chip hat, wie oben beschrieben, keine Stromversorgung und strahlt nicht aktiv, daher ist es nicht möglich, sein Tier zu orten.

Ich habe für meine Katze einen GPS-Tracker gekauft. Bietet einer der beiden Dienste da etwas für mich zum Orten an?
Tasso hat die Tipp-Tapp-App, mit der Du dein Kätzchen orten kannst. Wenn Du nicht in der Nähe bist, kannst Du im Tasso-FinderNetwork anderen Menschen anzeigen lassen, wo sich das Tier befindet, damit sie es sichern können.

Übrigens nutzen erfahrungsgemäß sehr viele Tierbesitzer dieses Netzwerk und wir sind uns sicher, dass dir dort schnell und unkompliziert geholfen wird.

Bedenke aber, dass der GPS-Tracker keinen Chip ersetzt, denn Katzen sind eigenwillig und können sich auch gerne mal das Halsband abreißen und den Tracker so verlieren. Natürlich kann er auch von alleine abfallen und dann hast Du keine Möglichkeit mehr, dein Tier zu finden.

Wie reagiere ich eigentlich, wenn ich ein offensichtlich entlaufendes Tier finde?
Tagsüber meldest Du das idealerweise dem örtlichen Ordnungsamt und nachts der Polizei. Notiere dir wichtige Infos zu dem Tier und gegebenenfalls Auffälligkeiten.

Fotos sind auch immer super. Lass das Tier zudem bitte nicht alleine, ehe es gesichert worden ist. Dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen und der rechtmäßige Besitzer wird hoffentlich bald gefunden.

Was mache ich, wenn ich ein verletztes Tier finde?
Rufe am besten umgehend die 112 an, diese wird dann die Tierrettung schicken und dir weitere Anweisungen geben.

Damit Du nicht auf den Kosten sitzen bleibst, solltest Du zudem unbedingt eine Fundtieranzeige bei der Stadt oder Gemeinde erstatten.



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