Ecovacs oder Dreame

Saug-Wischroboter haben inzwischen den Weg in viele Haushalte gefunden. Sie unterstützen uns bei der alltäglichen Arbeit und entlasten uns nachhaltig. So sollte es zumindest sein, wenn man den Herstellern Glauben schenkt.

Da wir uns aber nicht mit bloßem Marketing und Versprechungen zufriedengeben, haben wir uns für den heutigen Vergleich zwei Saug-Wischroboter der Premiumklasse herausgesucht und diese ausgiebig getestet.

“Premiumklasse” heißt in diesem Fall, dass die Modelle es durchaus mit den Geräten der Traditionshersteller wie Dyson oder Miele aufnehmen können. Interessanterweise sind die beiden nachfolgenden Modelle allerdings deutlich günstiger in der Anschaffung, was sie in der Preis-Leistungs-Perspektive zu einer vollwertigen Alternative für die “üblichen Verdächtigen” macht. Mehr dazu gleich. 🙂

Der Ecovacs Deebot X1 Omni tritt im heutigen Duell gegen den Dreame L10s Ultra an. Welcher der beiden konnte uns mehr von sich überzeugen und unserem ausgedehnten Praxiseinsatz mit vielen Herausforderungen insgesamt mehr Pluspunkte sammeln? Darum geht es in unserem heutigen Beitrag. Weiterlesen lohnt sich also definitiv! 🙂

 

Welche Geräte schauen wir uns an?

Der Deebot X1 Omni des chinesischen Herstellers Ecovacs ist ein Saug- und Wischroboter mit einer automatischen Reinigungsstation. Diese ist in die Ladestation integriert und kümmert sich um das Leeren des Staubbehälters, die Reinigung des Wassers und die Trocknung der Wischmopps.

Der Einwegstaubbeutel der Station fasst 3,2 Liter und der Wassertank 4 Liter, so müssen sie relativ selten entleert bzw. befüllt werden.

Der Sauger hat eine Saugleistung von 5.000 pA, wodurch er sich auch für Haushalte mit Tieren eignet. Die Wischfunktion erzeugt bis zu 6N und rotiert maximal 180-mal pro Minute, so dass der Roboter auf allen möglichen Hartböden gut arbeitet.

Die Akkulaufzeit beträgt höchstens 260 Minuten bei niedrigen Saug- und Wischleistungen. Im Regelbetrieb hielt der Akku bei uns im Test etwa 180 Minuten stand. Das entspricht in unseren Augen dem Standard für die Geräte dieser Leistungsklasse.

Dank KI-Rechenleistung, diverser Laser und einer weltraumfotografie-tauglichen RGB-Kamera erkennt der Deebot Menschen und Hindernisse erfahrungsgemäß ziemlich genau.

Im Praxiseinsatz reinigte der Sauger unsere präparierte Wohnung zuverlässig, selbst Staub in Ecken erreichte er problemlos und auch das Wischen konnte uns überzeugen. Hochflorteppiche haben sich allerdings nicht unbedingt als sein Fachgebiet herausgestellt, da er damit doch hier und da seine Problemchen hatte.

Auch der Dreame L10s Ultra verfügt über eine automatische Reinigungsstation, die die Wischmopps nach dem Saubermachen mittels Heißluft in etwa zwei Stunden trocknet. Mit 3 Litern ist der Staubbeutel der Station überschaubare 200ml kleiner als beim Konkurrenzmodell.

Dafür hat er aber mit 5300 pA ein bisschen mehr Power, die sich aber wiederum auf die Akkulaufzeit auswirkt: diese liegt bei 210 Minuten im leichtesten Modus und bei rund 120 Minuten im Alltagsbetrieb bei variabler Saugkraft.

Auch die 3D-Navigation des Dreame kann mit der vom Deebot mithalten, Hindernisse sind durch KI und Lichtsignale vor Kollisionen geschützt.

Im Praxiseinsatz hat sich der L10s Ultra souverän geschlagen, doch kam er bei spitzen Ecken und komplexeren Hindernissen insgesamt etwas schneller an seine Grenzen.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Saugern?

Ecovacs vs Dreame Unterschiede

Zwei Seitenbürsten beim Deebot und nur eine beim Dreame
Knüpfen wir direkt am letzten Punkt der Einleitung an: Bei Ecken und Verwinkelungen fiel es dem Dreame schwer, sämtlichen Staub herauszuziehen und einzusaugen.

Ein Blick unter die Sauger offenbart den Grund dafür. Der Deebot hat zwei Seitenbürsten, die auch schwer zugängliche Bereiche besser erreichen können, als die eine Bürste des Dreame. Dieser Punkt geht also an Deebot.

Der Dreame wischt gründlicher
Unsere Ansprüche an die beiden getesteten Modelle sind nicht gerade niedrig, denn wir hatten es bis dato hauptsächlich mit Robotern zu tun, die nur über eine vibrierende Wischplatte verfügen.

Die beiden Vergleichsgeräte aber haben jeweils zwei Wischmopps, die je bis zu 180 mal pro Minute rotieren und dabei einen ordentlichen Druck aufbauen können. Eine ganz andere Liga also und das konnten wir auch sehen.

Beide erzielten zufriedenstellende Ergebnisse und konnten selbst leicht angetrocknete Flecken noch gut entfernen. Im Gesamtergebnis lag aber der Dreame vorne, da er auch bei Holzböden keine Schlieren hinterließ.

Beim Deebot mussten wir hingegen leider hier und da nochmal per Hand nacharbeiten, damit die Streifen auf dem Boden nicht mehr sichtbar waren. Dieser Punkt geht also eindeutig an das Modell von Dreame.

Größerer Wassertank beim Deebot
Der Wassertank des Deebot hat ein Volumen von 4 Litern, was also eine seltenere Befüllung mit sich bringt. Gerade wenn Du wenig Zeit, oder auch wenig Lust hast, dich darum zu kümmern, kannst Du dich länger zurücklehnen als beim Deebot.

Dieser hat nämlich einen deutlich kleineren Tank in der Absaugstation verbaut und kommt nur auf ein Volumen von 2,5 Litern.

Mehr Power beim Dreame
Die nackten Daten sind immer mit Vorsicht zu genießen, denn man weiß nie, wie viel Kraft letzten Endes auch wirklich in den Saugern steckt. Beim Dreame erwartet dich eine Saugleistung von bis zu 5.300 pA, beim Deebot hingegen 5.000 pA.

Tatsächlich konnten wir aber auf Teppichböden eine etwas bessere Saugkraft beim L10s Ultra bemerken.

Etwas bessere Objekterkennung beim Deebot
Selbst bei höherwertigen Modellen wie den beiden hier, sind die Objekterkennungen von Saugrobotern immer noch stark ausbaufähig.

Große Objekte und auch kleinere erkennen sie zwar meistens, aber oft durch Trial and Error, also kurz Anstupsen und dann fürs nächste Mal merken. Das funktioniert aber nur, wenn man die Gegenstände in der Wohnung keinen Millimeter bewegt. Und das verkürzt nebenbei gesagt auch nicht die Dauer des Saugvorgangs. 🙂

Der Deebot konnte aber dennoch etwas besser hinderliche Objekte erkennen als der Dreame, ganz mithalten mit unserem Favoriten in dieser Disziplin, dem Roborock S7 MaxV Ultra, konnte aber auch er nicht.

Auch Langflorteppiche sind kein Problem für den Dreame
Aus unserer Erfahrung heraus sind Teppiche und insbesondere Langflorteppiche meist die Endgegner für Saugroboter. Mal ziehen sie den gesamten Teppich mit, mal verschmutzen die Wischmopps den Teppich.

Beim Dreame kann das eher nicht passieren, denn dieser kann sich automatisch anheben, sobald er Teppiche erkennt. Bis zu 7mm sind hier drin, wodurch er den Teppich saugen kann, ohne dass dieser in Kontakt mit den nassen Wischmopps kommt.

Der Deebot schwächelte auf Teppichen hingegen merklich und musste einige Male sogar von uns “auf den Boden der Tatsachen” zurückgeholt werden. 🙂 Auch hier geht der Pluspunkt also an das Gerät von Dreame.

Übersichtlichere App und angenehmere Sprachsteuerung beim Dreame
Die Apps der Roboter sind das Kernstück der Nutzererfahrung. Über sie stellt man alles wichtige ein, man legt Karten an und natürlich auch No-Go-Areas an, also Bereiche, die für die Sauger Tabu sind.

Von der Aufmachung gefiel uns die App von Dreame deutlich besser und auch die Kartenansicht ist übersichtlicher gehalten. Das ist natürlich auch irgendwo eine Geschmackssache.

Falls aber mal kein Smartphone zur Hand ist, dann bieten beide Modelle auch eine Sprachsteuerung an. Und auch diese konnte uns beim Dreame von sich überzeugen, da wir da sogar die Wahl zwischen Siri, Google Assistant und Amazon Alexa haben.

Ecovacs hingegen bietet seinen Kunden nur den hauseigenen Sprachassistenten YIKO, der zwar meist alles versteht, aber in der Handhabung doch etwas ungewohnter ist als die uns bekannten Assistenten der Vergleichsmarken. Allerdings dürfte auch er mit jedem Update etwas besser werden.

Moderneres Design beim Dreame
Klar, Geschmäcker sind verschieden, aber wir haben uns an den schnöden schwarzen oder dunkelgrauen Haushaltsgeräten sattgesehen.

Durch die Absaugstationen sind die beiden Sauger nur schwer zu verstecken, es sei denn, Du verfügst extra über einen Haushaltsraum. Wir jedenfalls nicht, also legen wir auch Wert auf die Optik. 🙂

Das cleane, helle Design des Dreame passt sich gut der Umgebung an und sticht nicht so sehr hervor wie der dunkle Deebot. Natürlich kommt es bei diesem Punkt am Ende des Tages auch auf das Design der Wohnung an. Wir können uns durchaus auch ein modernes Ambiente vorstellen, in dem ein solches Gerät einen starken Kontrast bildet und dadurch der moderne Charakter des Zimmers unterstrichen wird. Es gibt nichts, was es nicht gibt. 🙂

 

Fazit: welcher Saugroboter ist denn nun besser – Ecovacs oder Dreame?

Die Preise für die beiden betrachteten Modelle sind deutlich gefallen, von einst knapp 1.000 Euro sind sie inzwischen deutlich entfernt und liegen sogar aktuell gleichauf. Daran merkt man auch, dass es sich bei moderner Technik manchmal lohnt, sich einfach zurückzulehnen und abzuwarten, bis die stetig sinkende Preise ein attraktives Niveau erreicht haben. 🙂

Bei der Verarbeitung und Performance liegen beide Robosauger auf ungefähr gleichem Niveau. Die Saugleistung ist beinahe identisch, nur bei Teppichen lag der Dreame leicht vorne.

Ecken und schmale Bereiche konnte dafür der Deebot besser reinigen und auch das Ausweichen von Hindernissen gelang ihm etwas besser. Der merklich größere Wassertank erspart dir das häufige Warten der Station.

Im täglichen Gebrauch sehen wir aber im Endeffekt den Dreame L10s Ultra leicht vorne, da er gründlicher wischt, eine höhere Saugleistung abrufen kann und die App, sowie Sprachsteuerung das Erlebnis abrunden. Und auch optisch sieht er in unseren Augen etwas stylischer aus. 🙂

Wir finden beide Modelle grundsätzlich empfehlenswert, was nicht zuletzt auch durch anhaltende Beliebtheit erklärt. Man sieht auch ganz deutlich, dass bei der Preis-Leistung die Traditionshersteller wie Dyson, Miele und Co. mit der neu hinzukommenden, gut ausgestatteten und relativ günstigen Konkurrenz nicht immer mithalten können.

Aus langjähriger Marktbeobachtung können wir zudem festhalten, dass sich die Überarbeitungen neuer Staubsauger-Generationen in Grenzen halten. Die Features höherpreisiger Modelle werden sogar nach und nach in die “Basisgeräte” übernommen, was definitiv zu Gunsten der Verbraucher gehen dürfte. Deshalb lohnt sich in unseren Augen auch immer ein Blick auf die Auslaufmodelle bzw. Geräte älterer Generationen, da dort oft richtige Preis-Leistungs-Schnäppchen entdeckt werden können.

 

– Vorteile Ecovacs Deebot X1 Omni –

  • Er hat doppelt so vielen Seitenbürsten für die Reinigung von Ecken (2 vs. 1)
  • Der Wassertank in der Absaugstation ist fast doppelt so groß (4 vs. 2,5 Liter)
  • Er verfügt über eine etwas bessere Objekterkennung

 

– Vorteile Dreame L10s Ultra –

  • Er ist bei der Wischleistung etwas gründlicher.
  • Er hat auf dem Papier eine höhere maximale Motorleistung (5.300 vs. 5.000 pA).
  • Das Modell hat eine Anhebungsmöglichkeit für die rotierenden Wischmopps, um auch langflorige Teppiche trocken zu halten.
  • Übersichtlichere App und angenehmere Sprachsteuerung
  • Insgesamt etwas moderneres Design

Und welcher Saugroboter ist für Dich besser: Ecovacs oder Dreame?


Welcher Saug-Wischroboter kommt für Dich am ehesten in Frage?

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