Ist Apple iPad Pro M2 wirklich ein Geheimtipp? Es ist auf jeden Fall fast schon klammheimlich auf den Markt gekommen: kein großes Keynote-Event, kein ausgebufftes Marketing. Es war einfach irgendwann da. 🙂
Stattdessen wurde auf der Einführungs-Veranstaltung für das iPad 2022 – also das deutlich preiswertere Basismodell – fast schon unauffällig auch das neue iPad Pro M2 angekündigt. Eher so ganz nebenbei, ohne einen großen Fokus darauf zu lenken.
Geändert hat sich gegenüber dem Vorgängermodell – dem iPad Pro M1 – insgesamt nicht so wahnsinnig viel. Aber genug, damit Du dir das neue Modell zulegen solltest? Muss man wirklich immer die aktuellere Geräteversion haben oder reicht für deine Zwecke eigentlich auch das iPad Pro M1, analog zu der M1-Version bei den MacBook Pro Modellen? Genau mit dieser Frage beschäftigen wir uns in diesem Beitrag.
Wir verraten dir, was das iPad Pro M2 im Vergleich zum Vorgänger wirklich leistet und für wen sich ein eventueller Umstieg am ehesten lohnen könnte.
Welche Produkte schauen wir uns an?
2021 brachte Apple das iPad Pro M1 auf den Markt. Mit seinem M1 Prozessor läuft er auch heute noch bei den meisten Aufgaben flüssig und zeigt immer noch eine erstaunlich solide Performance. Das gleiche gilt übrigens für die M1-Modelle bei MacBook Pro und MacBook Air, alles grundsolide und ohne einen akuten Update-Bedarf.
Du kannst bei diesem Modell aus zwei Displaygrößen wählen: 11 Zoll oder 12,9 Zoll. Bei der größeren Version ist übrigens erstmals ein Liquid-Retina-XDR-Display mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung verbaut, das hohe Kontraste mit sehr guten Helligkeitswerten kombiniert. Die Mini-LED-Technologie ist ja nicht umsonst auch bei den Fernsehern stark im Kommen, dort soll noch viel Potenzial stecken.
Beim Arbeitsspeicher kannst Du dich entweder für 8 oder 16GB, jeweils mit 50GB/s entscheiden. Hier solltest Du idealerweise vorher genau abwägen, wie viel Du wirklich brauchst, denn Nachrüsten ist leider nicht möglich. Zudem kannst Du dich für eine Festplattengröße von 128GB bis 2TB entscheiden.
Die Akkuleistung beträgt bei allen Varianten maximal 10 Stunden, wobei diese natürlich immer von vielen Faktoren abhängt, vor allem dem Nutzerverhalten und darauf konsumierten Inhalten.
Im iPad Pro M1 sind insgesamt drei Kameras verbaut. Die Front-Kamera hat 12MP TrueDepth FaceTime und sorgt für gestochen scharfe Bilder. Die beiden Rückkameras haben jeweils 12MP wide und 10MP ultra wide Linsen. Als USB-Anschluss steht USB-C Thunderbolt/USB-4 zur Verfügung.
Das Betriebssystem ist das iPadOS 16.1. Von den Fachleuten wird allerdings immer wieder darauf hingewiesen, dass das iPad Pro M1 damit eigentlich schon eine bessere Hardware-Ausrüstung hat, als es das iPadOS 16.1 überhaupt jemals benötigen würde. Nun ja, etwas Hardware-Potenzial hat ja bekanntermaßen noch niemandem geschadet. 🙂
Nur ein Jahr später ließ Apple nun plötzlich dem iPad Pro M1 das iPad Pro M2 folgen. Das Design des iPad Pro M1 ist dabei bis hin zu den Gehäusefarben unverändert geblieben und lässt sich augenscheinlich nicht vom Vorgängermodell unterscheiden.
Das bedeutet, bereits gekauftes Zubehör fürs M1, wie Folien oder Hüllen, kannst Du praktischerweise ohne Weiteres für das M2 weiternutzen. Ein bisschen Geld lässt sich dadurch also auch an dieser Stelle sparen, natürlich die Investition für das M2-iPad außen vor. 🙂
Auch die Hardware des M2-Modells ist in weiten Teilen unverändert geblieben. So sind beispielsweise die Größe des Arbeitsspeichers und der Festplatte sowie Display, Kameras und Akkuleistung so ziemlich identisch.
Unterschiede findest Du nur beim namengebenden M2-Prozessor, der maximalen Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers (Bandbreite 100GB/s anstatt 50GB/s) und den GPU-Kernen (10 anstatt 8).
Laut öffentlich einsehbarer Benchmarks ist das iPad Pro M2 bei der CPU immerhin um rund 18% flotter und bei der GPU sogar um beachtenswerte 35%. Da hat sich also prozessorseitig durchaus etwas getan, ungeachtet der beinahe identischen Optik und Haptik der beiden Modelle.
Außerdem kommt das neue iPad Pro mit einer Hover-Funktion des Apple Pencil. Damit werden bestimmte Funktionen aktiviert, wenn der Pencil noch 12mm oder weniger vom Display entfernt ist. Für viele Nutzer ist das möglicherweise nicht mehr als eine nette Spielerei, doch software-seitig hat das Thema mit Sicherheit ein gewisses Potenzial (mehr dazu gleich).
Schließlich unterstützt das iPad Pro M2 nicht nur 5G-Handy-Konnektivität, sondern nutzt auch den neueren WiFi-6E-Standard. Das macht ihn, zumindest theoretisch, zukunftsfähiger, wobei sich dieser WLAN-Standard bis jetzt noch nicht flächendeckend durchsetzen könnte, vor allem mangels entsprechend fähiger Endgeräte.
Das sind ein paar solide Neuerungen. Aber ansonsten verändert sich nichts. Ist das iPad Pro M2 also nur ein Performance-Upgrade oder steckt noch mehr dahinter? Schauen wir uns die Unterschiede zwischen den beiden Modellen mal im Detail an.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden iPad-Versionen?
Mehr Prozessorleistung beim M2
Das iPad Pro M2 bietet einen etwas stärkeren Prozessor, dieser ist bei der Gesamtperformance angabegemäß 18% schneller als beim M1. Das merkt man insbesondere bei vielen rechenintensiven Aufgaben, die etwas flüssiger laufen als beim Vergleichsgerät.
Wesentliche Performance-Upgrades sollte man hier insgesamt jedoch nicht erwarten. Die Situation ist ähnlich wie bei den MacBook Pro Modellen, denn auch dort brachte der Umstieg von der M1- auf die M2-Generation keine auffälligen Upgrades mit sich.
Größere RAM-Bandbreite und bessere Grafik beim M2
Doch nicht nur der Prozessor wurde aufgepeppt, sondern auch beim Arbeitsspeicher setzt Apple mit 100GB/s doppelt so hohe Bandbreite, dabei ist es ganz egal, für welche RAM-Größe Du dich entscheidest.
Zu guter Letzt hat sich auch noch etwas bei der GPU, also dem Grafikprozessor getan, diese ist laut Benchmark-Tests rund 35% schneller und kann speziell bei 3D-Grafiken einen spürbaren Unterschied ausmachen.
Auch in unserem Praxiseinsatz ließ sich beobachten, dass hochleistungsfähige Software für Videoschnitt und Farbkorrektur, wie beispielsweise bei dem von uns genutzten DaVinci Resolve, auf dem neueren iPad-Modell spürbar runder läuft.
Neue Hover-Funktion des Apple Pencil beim M2
Die Hover-Funktion per se ist nichts Neues, denn diese kennen wir bereits vom iPad Pro 2022. Aber beim M2 gibt es einige wichtige und praktische Innovationen, so erkannt das iPad den sich nähernden Apple Pencil bereits etwa 1,2cm neben dem Display.
Dementsprechend reagiert das IOS dann auch, indem es beispielsweise Icons oder handschriftliche Eingaben vergrößert. Auch beim Zeichnen und Skizzieren konnten wir eine höhere Genauigkeit als beim Vorgängermodell feststellen.
Doch nicht nur hauseigene Apps von Apple unterstützen die Hover-Funktion. Immer mehr Drittanbieter-Apps greifen nämlich auf diese Technologie zurück.
WiFi-6E-Standard beim M2
Der WiFI-6E-Standard mit 6GHz-Frequenzband verbreitet sich nach und nach und löst die bestehenden Standards ab. Und genau das findest Du beim iPad Pro M2 und profitierst somit (theoretisch) von einer schnelleren WLAN-Übertragungsgeschwindigkeit und einer geringeren Latenzzeit.
Natürlich muss hierfür auch der Internet-Anschluss über ausreichend Speed verfügen, und diesbezüglich haben wir bei uns in Deutschland an vielen Stellen noch großes Potenzial.
Im Alltag sind diese Unterschiede deshalb noch marginal aber immerhin ist es eine Investition, damit dein Gerät noch viele Jahre lang up-to-date bleibt.
Das M1 ist günstiger
Apple-Geräte und insbesondere iPads sind immer recht wertstabil, also sind inzwischen noch immer keine großen Preisnachlässe drin. Die einzige Möglichkeit zum Geldsparen hast Du, wenn Du dir das iPad Pro M1 zulegst, denn hier kannst Du gegenüber dem M2-Modell derzeit nämlich rund 20% sparen.
Aktuelle Bestseller bei iPad Pro Tastaturen:
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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2 | Apple Magic Keyboard für 12.9-inch iPad Pro (3., 4., 5. und 6. Generation) - Deutsch - Schwarz | 399,00 EUR 382,13 EUR | Ansehen | ||
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Fazit: welches Tablet ist denn nun besser – iPad Pro M1 oder M2?
Tatsächlich hat Apple dem iPad Pro M2 nur einige wenige Verbesserungen gegenüber dem iPad Pro M1 mit auf den Weg gegeben. Das ist übrigens ein starker Kontrast im Gegensatz zu den MacBook Air Modellen, denn dort gab es bei dem Umstieg von der M1- auf die M2-Generation sowohl hardware- als auch softwareseitig schon wesentliche Erneuerungen, darunter eine neue Gehäuseform und ein etwas größerer Bildschirm.
Nutzt Du massives Multitasking oder planst du, dein iPad Pro möglichst viele Jahre lang einzusetzen, dann sind der M2-Prozessor und die höhere Bandbreite sicherlich ein Pluspunkt für die Zukunftsfähigkeit deines Tablets. Ob es allerdings wirklich solange durchhält, bis sich diese Potenziale realisieren, ist eine andere Frage.
Der neue WLAN-Standard sorgt dafür, dass das Gerät auch in ein paar Jahren noch auf dem neuesten Stand der Technik sein wird. Es bietet zwar zum heutigen Zeitpunkt für die meisten Nutzer nur einen überschaubaren Mehrwert, geplant ist aber, dass sich das durch entsprechende Weiterentwicklungen nachhaltig ändern wird.
Schließlich solltest Du dir die neue „Hover“-Funktion des iPad Pro M2 ansehen, wenn Du den Apple Pencil intensiv verwendest. Sie wird von immer mehr Apps unterstützt und kann bei gewissen Tätigkeiten durchaus sinnvoll sein.
Und wenn Du schließlich einfach das modernere der beiden iPads erwerben möchtest, sprechen die Spezifikationen ohnehin für sich. Für diese ausgewählten Performance-Verbesserungen zahlst Du allerdings auch einen deutlichen Mehrpreis.
Als Upgrade von seinem direkten Vorgängermodell lohnt das iPad Pro M2 in unseren Augen daher wohl nur in besonderen Fällen. Die hardware-seitigen Potenziale der M1-Version sind nämlich noch lange nicht ausgeschöpft.
Für jemanden, der sich aber ohnehin ein neues iPad Pro kaufen möchte, können die verbesserten Specs und das Upgrade an Performance des iPad Pro M2 sicherlich interessant sein.
Wenn Du hingegen in erster Linie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis suchst, ist derzeit das iPad Pro M1 in unseren Augen die eindeutig bessere Wahl.
Und solltest Du bereits ein M1-iPad besitzen, dann sehen wir derzeit nur wenige Gründe für dich, auf das neuere Modell umzusteigen. Die Unterschiede sind zwar da, aber im alltäglichen Gebrauch, einspruchsvollere Aufgaben mit eingeschlossen, doch eher von einem überschaubaren Nutzen. Uns fallen derzeit nicht allzu viele Situationen, in denen ein solcher Umstieg einen zwingenden Sinn hätte.
Wenn Du noch kein iPad hast und gerne viele Tasks gleichzeitig laufen hast, oder CPU-intensive Software nutzt, dann könnte das M2-Modell hingegen das Richtige für dich sein.
– Vorteile iPad Pro M1 –
- Du bekommst fast die gleichen Spezifikationen wie beim iPad Pro M2 für etwa 20% weniger Geld.
- Ausreichend für den Alltag, ein Umstieg lohnt sich meist nicht.
– Vorteile iPad Pro M2 –
- Leistungsstärkerer M2-Prozessor
- Schnellere CPU und GPU und höhere Arbeitsspeicher-Bandbreite
- Neue „Hover“-Funktion des Apple Pencil
- Effizienteres und flexibleres WLAN durch den WiFi-6E-Standard
Und welche iPad Pro Version ist für Dich besser: M1 oder M2?
Geräte aus dem Beitrag:
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Apple 2021 iPad Pro (12,9", Wi-Fi, 128 GB) - Silber (5. Generation) | Ansehen | |||
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Fragen unserer Leser
Wie sieht es beim M2 in Sachen Akkulaufzeit aus? Bin beruflich unterwegs und schaue im Zug gerne Filme.
Wir haben genau das auch ausprobiert und sind bei voller Bildschirmhelligkeit auf ungefähr 5,5 Stunden gekommen, genug also, um ein oder zwei Filme zu schauen. 🙂
Habt ihr Erfahrungen mit Final Cut Pro auf dem M2?
Wir haben es auf beiden iPads installiert und müssen ganz klar sagen, dass es auf dem M2 einfach besser läuft. Hinzu kommt der Apple Pencil, der durch die Hover-Funktion Aktionen wie Scrubben ungemein erleichtert.