Hast Du einen Tennisarm? Verspannungen am Handgelenk oder im Schulter-Nacken-Bereich? Oder einfach Spaß daran, mit deiner Maus neue Wege zu gehen? Dann bist Du vielleicht ein Kandidat für eine vertikale Maus.
Eine zu dir passende vertikale Maus ist grundsätzlich ergonomischer und kann auf Dauer Muskeln und Gelenke entlasten. Und keine Sorge, falls Du es noch nicht ausprobiert hast: Eine gute vertikale Maus braucht je nach Nutzer erfahrungsgemäß keine oder nur kurze Eingewöhnungszeit. Und entlastet dann zuverlässig dauerhaft deinen Körper, was will man mehr? 🙂
Bei der großen Auswahl den Überblick zu behalten, ist schwer. Daher haben wir uns zwei Mäuse des beliebten Schweizer Unternehmens Logitech herausgesucht. Wir vergleichen die Lift mit der MX Vertical und schauen dabei auf die technischen Details, Features, Erkenntnisse aus der Nutzung und natürlich auch auf das Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden Modelle.
Welche Modelle schauen wir uns an?
Die Logitech MX Vertical gehört zu den beliebtesten Produkten im Segment der ergonomischen vertikalen Computermäuse, die der Markt gerade zu bieten hat.
Ihr größter Trumpf ist die Ergonomie. Mit dem um 57 Grad aufgestellten Gehäuse versetzt sie die Hand samt des Unterarms in eine natürliche Haltung, wobei der Hersteller von der „natürlichen Händedruck-Position“ spricht.
Spannungen werden dabei deshalb reduziert, weil in dieser Position sich Elle und Speiche fast parallel zueinander befinden. Das ist deutlich natürlicher als bei einer herkömmlichen Computermaus.
Die MX Vertical findet gerade unter Nutzern mit mittelgroßen und großen Händen viele Anhänger. Mit ihrer Auflösung von maximal von 4.000 dpi, also Messpunkten pro Zoll eignet sie sich für die allermeisten Tätigkeiten am PC, außer dem Zocken.
Die Maus verfügt über ein Präzisionsmodus, das über die DPI-Sondertaste mit dem Daumen aktiviert werden kann. Dabei wird die Zeigergeschwindigkeit auf ein Minimum heruntergefahren, so dass eine hohe Genauigkeit beim Arbeiten ermöglicht wird.
Die schnurlose Maus verbindet sich mit dem Rechner über Bluetooth oder über WLAN mit der markeneigenen USB-Schnittstelle „Unifying Receiver“. Den Unifying Receiver steckst Du einfach auf einen USB-Anschluss.
Einer reicht übrigens für mehrere Geräte, also z.B. für Maus und Logitech-Tastatur. So kannst Du also sichergehen, dass nicht alle USB-Ports belegt sind. Du kannst die Maus natürlich auch ganz “oldschool” mit dem mitgelieferten Kabel nutzen.
Die MX Vertical kommt ohne Batterien aus. Sie verwendet einen 240 mAh starken Akku, der über ein USB-Kabel aufgeladen wird. Der soll mindestens sechs bis acht Wochen halten, Logitech spricht sogar von bis zu vier Monaten. Diesen Zeitraum konnten wir in unserem Praxiseinsatz jedoch nicht erreichen, realistisch waren hingegen durchschnittlich rund sieben Wochen. Das kommt natürlich auch stark auf die Nutzungsintensität und -verhalten an.
Ist der Akku leer, kannst Du die MX Vertical während des Ladens mit dem Ladekabel verwenden wie eine herkömmliche Kabel-Maus. Aber dazu kommst Du kaum: Eine Minute Ladezeit reicht nämlich schon für eine Nutzungszeit von rund drei Stunden.
Es gibt beim Akku jedoch einen Wermutstropfen: um den Akku wechseln zu können, muss die geklebte Gleitfläche entfernt werden, weil man nur so an die sich unten am Gehäuse befindlichen Schrauben herankommt. Das ist recht umständlich und wenn man bedenkt, dass der Akku oft als erstes ausfällt, auch etwas ärgerlich. Eine leichtere Akkuwechsel-Möglichkeit wäre hier aus unserer Sicht angebrachter.
Die MX Vertical ist, wie gesagt, relativ groß. Dank ihrer strukturierten Gummioberfläche ist sie trotzdem sehr griffig und lässt sich auch gut mit der Maushand anheben. Das könntest Du zu schätzen wissen, wenn Du mit mehreren Bildschirmen an begrenzter Tischfläche arbeitest.
Wenn Du die Maus dann bis zum Rand der Fläche bewegt hast, mit deinem Cursor aber noch nicht den Bildschirmrand erreicht hast – dann kannst Du mit einem kurzen Anheben die Maus an eine andere Stelle deines Tisches setzen. Und hast wieder Platz in alle Richtungen, um den Cursor weiterzubewegen.
Die Logitech Lift ist die jüngere Schwester der MX Vertical. Es gibt sie in drei Farbvarianten – grau, rosa und gebrochenem weiß. Auch sie hat eine 57 Grad-Neigung – das ergibt in etwa eine Haltung, als würdest Du entspannt die Hände in den Schoß legen.
In Sachen DPI weist dieses Modell die gleichen Werte wie das Vergleichsmodell auf und diese lassen sich zusätzlich auch noch bei beiden Mäusen individuell einstellen. Und zwar von 400 bis 4000 dpi in Hunderter-Schritten einstellbar. Da sollte für jeden etwas dabei sein. 🙂
Rein äußerlich fällt auf: die Logitech Lift ist in erster Linie für kleine bis mittelgroße Hände konzipiert. Die graue Variante gibt es praktischerweise auch in einer Ausführung für Linkshänder.
Zudem ist das Tastengeräusch sehr leise und angenehm leichtgängig. Man gewöhnt sich schnell daran und dann kommen einem viele andere Modelle erschreckend laut vor. 🙂
Ihre Verbindung zum Rechner hält die schnurlose Logitech Lift über Bluetooth oder über WLAN mittels Bolt Receiver. Was wir beim Bolt Receiver übrigens attraktiv finden: Es gibt wenig Hochfrequenz-Interferenzen, also wenig Störungen oder Ausfälle.
Obwohl sie in vieler Hinsicht eine Weiterentwicklung ist, bezieht die Logitech Lift ihren Strom leider wieder aus einer AA-Einwegbatterie. Die soll nach der Planung von Logitech zwar möglichst zwei Jahre lang halten, aber so gänzlich up-to-date ist das eigentlich nicht.
Warum aber ein Qualitätsunternehmen im 21. Jahrhundert auf umweltschädliche Einwegbatterien zurückrüstet? Wir wissen es natürlich auch nicht. Ist aber in unseren Augen nicht gerade ein Pluspunkt von diesem Modell.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Modellen?
Die Lift eignet sich besser für kleine und mittelgroße Hände
Eine Maus muss unbedingt zu dir und deiner Hand passen, damit sie dich optimal unterstützen und deine Muskeln entlasten kann. Schließich geht die Bedienung oft über mehrere Stunden am Stück, da sollte die Ergonomie schon stimmen.
Wenn die Maus zu dir passt, dann liegen deine Finger entspannt auf den Tasten und sollten problemlos das Scrollrad erreichen können. Der kleine Finger sollte in einer völlig entspannten Position an der Seite liegen, gerne auch auf dem Tisch, so stellst Du sicher, dass die Maus zu dir passt.
In unserem Praxiseinsatz haben wir beide Mäuse an unterschiedlich großen Händen getestet und wir können die Empfehlungen des Herstellers nur unterschreiben. Bei kleinen bis mittleren Händen eignet sich die Logitech Lift besser, während bei größeren Hände die MX Vertical ihre Stärken eher ausspielen dürfte.
Die MX Vertical lässt sich auch per USB-Kabel nutzen
Die Ausfallraten beider Mäuse sind äußerst gering. Doch falls Du öfter in einer für Störungen anfälligen Umgebung mit vielen Geräten arbeitest, dann kannst Du im Notfall noch auf das USB-Kabel der MX Vertical zurückgreifen und so sicher arbeiten.
Bei der Lift gibt es diese Option nicht, denn dieses Modell funktioniert ausschließlich mittels Bluetooth oder WLAN. Auch wenn dieses Szenario nicht allzu wahrscheinlich ist, bekommt die MX Vertical ein Pluspünktchen dafür.
Die Lift gibt es auch für Linkshänder
Linkshänder haben es im Alltag oft nicht leicht, das fängt bei Stiften und Scheren an und geht natürlich auch bis hin zum Thema Mäuse. Die gute Nachricht dabei ist: die Lift ist auch in einer Ausführung für Linkshänder verfügbar.
Mehr Grip bei der MX Vertical
Die MX Vertical wiegt zwar 10 Gramm mehr als ihre Konkurrentin, doch das zeigte sich in unserem Test nicht unbedingt als Nachteil. Wir empfanden sie als griffiger und bei großen Mausbewegungen lag sie zudem insgesamt etwas besser und fester in der Hand. Auch das Anheben fiel uns leichter als bei der Lift, die uns manchmal beinahe aus der Hand rutschte.
Leise Tastengeräusche bei der Lift
Wir sagen nur „Albtraum Großraumbüro“. Jeder, der schon einmal in einem Büro mit mehreren Menschen und Computern saß, weiß, wie belastend die Dauerbeschallung von Tastatur und Mausklicks sein kann.
Umso erfreuter waren wir, als wir merkten, dass die Lift deutlich leiser beim Klicken ist. Die Bürokollegen werden es definitiv zu schätzen wissen! 🙂
Nachhaltiger Akku bei der MX Vertical
Wir staunten nicht schlecht, als wir gesehen haben, dass die Lift mit einer herkömmlichen AA-Batterie betrieben wird. Das ist weder modern, noch nachhaltig und für uns ehrlich gesagt auch nicht erklärbar.
Wenn man mal keine Batterie im Haus hat, ist der Ärger natürlich groß, denn wie oben schon erwähnt, kann die Maus leider nicht per Kabel betrieben werden.
Die MX Vertical funktioniert hingegen mittels Akku, der sich auch sehr schnell wieder für mehrere Stunden aufladen lässt.
Allerdings lässt sich der Akku, wie gesagt, nicht ganz so einfach wechseln, falls er mit der Zeit man deutlich an Kapazität einbüßen sollte. Für den Wechsel muss eine angeklebte Leiste entfernt werden, was wir unnötig kompliziert finden, zumal ein Akku oft als erstes Bauteil den Geist aufgibt.
Die Lift ist günstiger
Klar, beide getesteten Mäuse sind nicht gerade günstig, aber dafür bieten sie vergleichsweise viel Qualität und Komfort. Dennoch ist die Lift im Anschaffungspreis derzeit etwa 20% günstiger, was höchstwahrscheinlich auch an dem fehlenden Akku und dem Verzicht aufs USB-Kabel liegt.
Fazit: welche Computermaus ist denn nun besser – Logitech Lift oder MX Vertical?
Beide Modelle sind hochwertig verarbeitet, ergonomisch und zuverlässig. Darüber hinaus haben beide eigene Vorteile. Es gibt deshalb nicht die eine, pauschal bessere vertikale Computermaus.
Wenn Du umweltbewusst bist, große Hände hast oder dir Griffigkeit wichtig ist, wirst Du vermutlich die MX Vertical vorziehen.
Wenn Du hingegen Linkshänder bist, kleine Hände hast oder geräuschempfindlich bist, dürfte die Lift womöglich die bessere vertikale Maus für dich sein.
Auch ein Arbeitsplatz mit vielen Hochfrequenz-Interferenzen spricht übrigens für die Logitech Lift, die dafür weniger störanfällig ist. Mit diesem Modell profitierst Du zudem, wie gesagt, auch noch von einem spürbar geringeren Preis.
Und Du darfst zudem eins nicht vergessen: auch wenn es anfangs eher wie ein Rentner-Gimmick aussieht, gewöhnt man sich ziemlich schnell an die Bequemlichkeit von vertikalen Computermäusen. Danach macht man in der Regel einen großen Bogen um die herkömmlichen Mausmodelle. Es gibt also in der Regel keinen Weg zurück! 🙂
– Vorteile Logitech Lift –
- Besser geeignet für kleine und mittelgroße Hände
- Günstiger als die Logitech MX Vertical, wenn auch im Vergleich zur Konkurrenz kein Schnäppchen
- Etwas leisere Tastengeräusche
- Nutzt Logitech Bolt: weniger Hochfrequenz-Interferenzen, sprich weniger Störungen oder Ausfälle
- Auch für Linkshänder erhältlich (allerdings nur in grau; für Rechtshänder gibt‘s hingegen noch die Farbvarianten rosa und alt-weiß)
– Vorteile Logitech MX Vertical –
- Eignet sich etwas besser für mittelgroße und große Hände
- Umweltfreundlicher: keine Batterien, sondern wiederaufladbarer Akku
- Lässt sich problemlos mit einer Hand greifen und versetzen – z.B. wichtig, wenn Du mit mehreren Monitoren arbeitest, aber nur eine begrenzte Schreibtisch-Fläche für die Maus hast. Ansonsten kannst Du schwer deinen kompletten Desktop nutzen.
- Ist länger am Markt und verfügt somit über mehr Erfahrungen
Und welche Logitech-Computermaus ist für Dich besser: Lift oder MX Vertical?
Produkte aus dem Beitrag:
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
---|---|---|---|---|
Logitech Lift Vertikale Ergonomische Maus, Kabellos, Bluetooth oder Logi Bolt USB-Empfänger, Leise... | 79,99 EUR 56,00 EUR | Ansehen | ||
Logitech MX Vertical, Ergonomische Kabellose Maus, Bluetooth und 2.4 GHz Verbindung via Unifying... | 9.822 Bewertungen | 75,90 EUR | Ansehen |