Schmerzen in Muskeln oder Gelenken bremsen uns aus, sie schränken uns ein und beeinträchtigen unser gesamtes Wohlbefinden. Für schnelle Linderung setzen viele auf die Schmerzsalben Kytta und Voltaren.
Aber was steckt eigentlich hinter diesen vermeintlichen Wundermitteln und vor allem: in welchen Fällen können sie wirklich hilfreich sein? Wir werfen in diesem Beitrag einen Blick auf die Inhaltsstoffe und berichten dir von unseren Erfahrungen mit diesen beiden Präparaten.
Welche Produkte schauen wir uns an?
Die Kytta-Salbe hilft gegen Muskel- und Gelenkschmerzen. Der Wirkstoff, welcher dafür verantwortlich ist, ist Beinwellwurzel-Fluidextrakt.
In einer 100 g-Tube sind 350 mg des Wirkstoffs enthalten. Beinwell ist eine Heilpflanze, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken kann und deshalb bereits im Mittelalter gegen Knochenbrüche und offene Wunden eingesetzt wurde. Diese heimische Pflanze ist übrigens meist an Flussufern oder Mooswiesen zu finden, denn sie mag dauerhaft feuchte Untergründe.
Kytta eignet sich ausschließlich für die Anwendung auf intakter und gesunder Haut. Das liegt daran, dass der Beinwell-Extrakt in gewissen Mengen giftige Alkaloide enthält. So schützt sich die Pflanze gegen Krankheiten und Parasiten. Gegen eine äußerliche Anwendung auf gesunder Haut ist jedoch grundsätzlich nichts einzuwenden.
Experten raten übrigens davon ab, selbst Umschläge oder Salben aus Beinwell zuzubereiten, da in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Konzentration von Alkaloiden nicht über zulässigen Schwellenwerten liegt. In pharmazeutisch hergestellten Produkten werden die eingesetzte Extrakte hingegen streng auf die Einhaltung dieser Vorschriften überprüft.
Der Inhaltsstoff, dem die schmerzlindernde Wirkung nachgesagt wird, ist Allantoin. Allantoin soll durchblutungsfördernd und entzündungshemmend wirken und die Regeneration der Zellen ankurbeln können. Zudem gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass dieser Stoff grundsätzlich auch im Anfangsstadium von Arthrose helfen kann und sogar das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern kann.
Übrigens wird Allantoin aufgrund seines breiten Wirkungsgebiets auch in Shampoos eingesetzt, vor allem bei fettiger oder schuppiger Kopfhaut. Er kann nämlich die Hornhaut weicher machen, wodurch Talg besser abfließen kann, was wiederum zu einer Reduktion von Hautschüppchen führen kann.
https://www.navigator-medizin.de/medikamente/beinwell.html
Die Salbe von Kytta kann also für verschiedene Arten von Schmerzen verwendet werden. Beliebt ist sie besonders bei Sportverletzungen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen sowie bei Verstauchungen und Prellungen. Auch Schwellungen sollen durch die Verwendung abklingen.
Die Anwendung ist sehr einfach. Je nach Größe des Körperbereichs, den man mit Kytta behandeln will, sollte ein Salbenstrang von etwa 4-18 Zentimetern aufgetragen werden. Dies entspricht 1,2-6 Gramm. Die Kytta-Salbe sollte zwei- bis viermal täglich angewendet und gründlich einmassiert werden.
Nebenwirkungen sind durch die natürlichen Inhaltsstoffe grundsätzlich sehr selten und meist nicht stark ausgeprägt. Im schlimmsten Falle ist also bloß von Rötungen, Kontaktdermatitis oder Juckreiz auszugehen. In unserem Praxiseinsatz trat keine unerwünschte Wirkung auf.
Der Wirkstoff, welcher dem Schmerzgel von Voltaren zugrunde liegt, ist Diclofenac. Wahrscheinlich kommt dir dieser auch bekannt vor, denn er ist auch in vielen Schmerzmitteln in Tablettenform enthalten.
Bei 1g Schmerzgel kommen 11,6mg Diethylaminsalz zum Einsatz, was 10mg Diclofenac-Natrium entspricht.
Voltaren wird, genauso wie die Kytta-Salbe, bei Entzündungen, Prellungen, Schmerzen und Schwellungen eingesetzt.
Diclofenac ist ein Antiphlogistikum. Das bedeutet, dass das Mittel antientzündlich ist.
Und jetzt kommt der Vollständigkeit halber ein bisschen Fachchinesisch. Es blockiert körpereigene Enzyme, COX genannt. Dadurch ist die Bildung von Prostaglandinen nicht mehr möglich. Sie gehören zu sogenannten Botenstoffen, die dafür sorgen, dass wir bei Entzündungen Schmerzen fühlen oder dass der Körper auf bestimmte Signale mit Fieber reagiert.
Da es sich bei Diclofenac nicht um einen natürlichen Wirkstoff wie Beinwell handelt, können in einzelnen Fällen grundsätzlich etwas stärkere Nebenwirkungen auftreten. Bei äußerlicher Anwendung umfasst die Bandbreite möglicher Nebenwirkungen neben Hautrötungen und juckenden Stellen auch Hautausschlag.
Daher ist die richtige Dosierung unabdingbar und auch das stetige Beobachten der behandelten Areale sollte oberste Priorität haben. Das gilt insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme weiterer Medikamente, da sich die Wirkungen der Präparate unter Umständen gegenseitig beeinträchtigen können.
Die etwaigen Nebenwirkungen können übrigens durch den gleichzeitigen Alkoholkonsum verstärkt werden. Auf Alkohol sollte daher während der Anwendung von Voltaren möglichst vollständig verzichtet werden.
Es gibt leider keinerlei Studien für die Anwendung bei Kindern unter 18 Jahren, daher empfiehlt sich die Anwendung bei Kindern unter 14 überhaupt nicht und bei älteren Kindern angabegemäß nur unter ärztlicher Kontrolle.
https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/wirkstoffe/diclofenac-wirkung-anwendung-nebenwirkungen-718715.html
Voltaren stillt Schmerzen, hat eine kühlende Wirkung und kann bei korrekter Anwendung Entzündungen und sogar Fieber senken. Dabei zieht die Salbe schnell ein und pflegt die Haut. Die Wirkung von Diclofenac entfaltet sich in der Regel relativ schnell, sodass Beschwerden meist in Kürze gelindert werden.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Mitteln?
Natürliche Inhaltsstoffe bei Kytta
Wer greift nicht lieber auf natürliche Inhaltsstoffe zurück, wenn diese nachgewiesen mindestens genauso gut wie synthetische Stoffe helfen können? Zumindest geht es uns so und hatten bei der Zutatenliste von Kytta ein besseres Gefühl.
Bei Voltaren kommen hingegen einige künstlich hergestellte Inhaltsstoffe zum Einsatz, die leider auch unter Umständen dafür sorgen können, dass Nebenwirkungen insgesamt etwas wahrscheinlicher sind.
Schnelle Schmerzlinderung bei Voltaren
Schmerzen sind immer relativ und sehr individuell, doch wirkte Voltaren im Test bei Rückenschmerzen etwas schneller als die Kytta-Salbe. Insbesondere bei Schmerzen zwischen den Schulterblättern war eine deutliche Minderung der Schmerzen nach etwas weniger als einer Stunde zu bemerken.
Kytta half uns diesbezüglich auch sehr gut, aber hier hatten wir das Gefühl, einige Male nachcremen zu müssen, bis wir dann nach etwas über einer Stunde einen deutlichen Effekt spüren konnten.
In diesem speziellen Fall half uns Voltaren also etwas schneller als das Vergleichsprodukt. Das gibt uns natürlich trotzdem keinen Anlass, pauschale Aussagen über die zu erwartende Wirkungsgeschwindigkeit der beiden Präparate treffen zu können.
Kytta eignet sich angabegemäß auch bei Kindern ab drei Jahren
Wenn es den Kleinen nicht gut geht, möchten wir ihnen so gut es geht helfen. Das ist mit der Salbe von Kytta möglich, da sie durch ihre natürlichen Inhaltsstoffe laut der Herstellerangabe bereits für Kinder ab drei Jahren geeignet ist.
Voltaren eignet sich hingehen angabegemäß erst ab 18 Jahren bzw. für Kinder über 14 nur unter ärztlicher Beobachtung.
Bei etwaigen Unklarheiten oder Fragen über die geeignete Anwendung empfiehlt sich zudem stets eine Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker.
Voltaren ist einfach anzuwenden
Das Gel von Voltaren lässt sich angenehm leicht auf der Haut verteilen, zieht relativ schnell ein und hinterlässt keinen schmierigen oder gar klebrigen Film.
Bei der Salbe von Kytta bildet sich hingegen ein dünner Fettfilm auf der Haut, so dass man darauf achten sollte, dass die behandelten Hautbereiche unmittelbar nach den Anwendung nicht in Kontakt mit empfindlichen Textilien kommen.
Kytta hat keine festgelegte Dosierungsgrenze
Wahrscheinlich kennst Du das: Du hast Schmerzen und schon so viel Schmerzmittel genommen, dass Du an die Obergrenze der Dosierungsempfehlung kommst und nichts mehr einnehmen darfst.
Bei Voltaren liegt diese Grenze bei 16 Gramm Gel, was etwa viermaligem Eincremen entspricht. Das kann in einigen Fällen über einen ganzen Tag verteilt jedoch möglicherweise nicht ausreichend sein.
Kytta hat für seine Schmerzsalbe keine Dosierungsgrenze und Du kannst sie grundsätzlich angabegemäß so oft und so viel anwenden, wie Du möchtest. Aber übertreiben solltest Du natürlich dennoch nicht. 🙂
Voltaren hat einen kühlenden Effekt
Speziell bei Schwellungen oder Prellungen tut Kälte einfach unglaublich gut. Das Gel von Voltaren bietet im Regelfall einen angenehm kühlenden Effekt, der sich nicht nur gut anfühlt, sondern bei Entzündungsprozessen auch helfen kann. Durch die Kälte werden nämlich die Blutgefäße verengt und auf dieser Art und Weise können auch Entzündungsprozesse möglicherweise reduziert werden.
Kytta hilft nachhaltiger
Nach unserem Empfinden wirkte die Salbe von Kytta zwar etwas später, dafür aber nachhaltiger. Wir hatten nämlich das Gefühl, die Schmerzen, in unserem konkreten Fall, Knieschmerzen, wurden länger vermindert.
Bei Voltaren konnten wir einen ähnlichen Effekt erst nach einer höheren Menge, und zwar etwa 14 Gramm des Gels, vernehmen. Das hat allerdings schon fast an der empfohlenen täglichen Dosierungsgrenze für dieses Präparat in Höhe von 16 Gramm gekratzt.
Voltaren ist günstiger
Die Preise schwanken natürlich immer, doch ist das Schmerzgel von Voltaren oftmals deutlich preisgünstiger als die Kytta-Salbe. Beim Kauf von Voltaren kannst Du derzeit nämlich etwa 45% sparen.
Aktuelle Bestseller bei Schmerzsalben:
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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1 | KYTTA Schmerzsalbe 50 g, gegen Schmerzen, Schwellungen, Entzündungen | 7,11 EUR | Ansehen | ||
2 | DICLO-ADGC® Schmerzgel forte 180g - effektive Schmerzlinderung - Behandlung von leichten bis... | 13,21 EUR | Ansehen | ||
3 | Kytta Schmerzsalbe, 100 g | 752 Bewertungen | 18,21 EUR | Ansehen |
Fazit: was ist denn nun besser – Kytta oder Voltaren?
Sowohl Kytta als auch Voltaren werden gerne bei Beschwerden verschiedenster Art eingesetzt. Während Kytta mit natürlichem Beinwell arbeitet, setzt Voltaren auf den synthetischen Inhaltsstoff Diclofenac.
Wer daher auf der Suche nach einem eher pflanzlichen Mittel ist, ist mit Kytta-Salbe möglicherweise besser beraten. Zwar ist es teurer, aber die Inhaltsstoffe rechtfertigen grundsätzlich den Aufpreis.
Zudem soll das Risiko von Nebenwirkungen bei Kytta weitaus geringer sein als bei Voltaren. Auch die Verwendung von Kytta bei Kindern ist gemäß der Herstellerangabe grundsätzlich möglich, während es bei Voltaren bislang noch zu wenig aussagekräftige Daten gibt. Daher sollte auf eine Anwendung von Voltaren bei Kindern angabegemäß generell verzichtet werden. Bei etwaigen Unklarheiten oder Zweifeln ist eine fachliche Beratung ohnehin unabdingbar.
Insgesamt würden wir die Schmerzsalbe von Kytta als insgesamt etwas empfehlenswerter ansehen, obwohl sie ohne kühlenden Effekt auskommt. Das Produkt ist nämlich grundsätzlich flexibler und risikofreier einsetzbar und kann in manchen Fällen sogar die Wirkung sowie die Wirkdauer von Voltaren übertreffen.
Das ist jedoch unser persönlicher Eindruck, der auf Erkenntnissen aus der Anwendung beider Präparate basiert, und sollte daher weder zu pauschalen Annahmen führen oder eine grundsätzliche Empfehlung darstellen.
– Vorteile Kytta –
- Pflanzlicher Wirkstoff und damit insgesamt besser verträglich
- Auch für Kinder ab 3 Jahren geeignet
- Pflanzlicher Wirkstoff und damit insgesamt besser verträglich
- Keine Dosierungsgrenze bei Erwachsenen
- Nachhaltigere Wirkung
– Vorteile Voltaren –
- Schnelle Linderung
- Einfache Anwendung
- Kühlender Effekt
- Aktuell deutlich günstigerer Preis
Und welche Schmerzsalbe ist für Dich besser: Kytta oder Voltaren?
Produkte aus dem Beitrag:
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Kytta Schmerzsalbe, 100 g | 752 Bewertungen | 18,21 EUR | Ansehen | |
Voltaren Schmerzgel 11,6 mg/g Schmerzgel bei Muskelschmerzen, Nackenschmerzen, Gelenkschmerzen und... | 15,58 EUR | Ansehen |
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-16-2015/muskel-und-gelenkschmerz