Oral-B oder Sonicare

Heute geht es um den Vergleich zweier absoluter Marktführer im Segment der elektrischen Zahnbürsten – Philips Sonicare und Braun Oral-B. Wir schauen uns die beiden Premium-Zahnbürstenmodelle an, die kaufpreistechnisch deutlich über 250 Euro liegen: Braun Oral-B iO Serie 10 und Philips Sonicare Prestige 9900.

Wir wollen heute herausfinden, welches der beiden Modelle bei den Features, Bedienbarkeit und dem Preis-Leistungs-Verhältnis die Nase vorn hat.

Wir gehen dabei nicht so sehr auf die technischen Standard-Details ein, denn Du kannst sie jederzeit selbst nachlesen.

Es geht uns vielmehr um den persönlichen Eindruck aus der Nutzung, den Unterschied in den Technologien und die Frage, inwieweit sich der Aufpreis für die smarten Features wirklich lohnt.

 

Oral-B vs. Sonycare – was putzt die Zähne besser?

Philips oder Braun Zahnbürste was ist besser

Der größte Unterschied zwischen den beiden Modellen in unserem heutigen Vergleich ist das Funktionsprinzip:

  • Braun Oral-B ist eine rotierend-oszillierende Zahnbürste
  • Philips Sonicare ist eine Schallzahnbürste

Natürlich behaupten beide Hersteller, dass ihr jeweiliges System das Beste ist, was der Markt gerade zu bieten hat, aber es lohnt sich dennoch, einen genaueren Blick auf die beiden Funktionstypen zu werfen.

Der Unterschied zwischen den beiden Systemen liegt vor allem im Schwingungsverhalten der Bürstenköpfe.

Eine rotierend-oszillierende Zahnbürste (also die Oral-B) hat einen runden Bürstenkopf, der sich ganz schnell hin- und her dreht, und zwar mit bis zu 48.000 Drehbewegungen pro Minute.

Durch den kleinen Bürstenkopf kann immer nur ein Zahn gleichzeitig erfasst werden, das heißt, man geht bei dem Putzvorgang von Zahn zu Zahn.

Dabei werden die einzelnen Zähne richtig intensiv „bearbeitet“ und es ist keine Seltenheit, dass man dabei zu fest andrückt und dann möglicherweise das Zahnfleisch verletzt.

Eine einzelne mikroskopische Verletzung wäre an sich vielleicht nicht so schimm, aber wenn sich das regelmäßig wiederholt, dann macht man definitiv etwas falsch beim Zähneputzen mit der Rotationszahnbürste.

Dieses Problem hat man bei einer Schallzahnbürste (also der Sonicare) so gut wie gar nicht:

  • Durch den länglichen Bürstenkopf werden direkt mehrere Zähne erfasst.
  • Durch die größere Kontaktfläche mit den Zähnen verliert der richtige Andruck etwas an Bedeutung, weil selbst bei etwas zu festem Drücken ist die Wahrscheinlichkeit einer Zahnfleisch-Verletzung bei der Sonicare deutlich geringer als bei der Oral-B Zahnbürste.

Von der Intensität her ist die Sonicare auch nicht von schlechten Eltern – sie schwingt ganz ordentlich mit ihren Borsten, und zwar bis zu 68.000 Schwingungen pro Minute.

Bei beiden Funktionstypen von elektrischen Zahnbürsten bildet sich durch die hochfrequente oszillierende bzw. schwingende Bewegung ein Gemisch aus Wasser, Zahnpasta und Speichel, der in die Zahnzwischenräume gepresst wird. Somit kommt es dorthin, wo eine herkömmliche Handzahnbürste im Regelfall keine Chance hat.

Man kann also mit beiden Funktionstypen sehr gründlich die Zähne putzen. Doch mit der Oral-B ist das Risiko etwas höher, bei falscher Putztechnik unerwünschte Nebenwirkungen wie Zahnfleisch-Rötungen oder gar -Entzündungen zu bekommen, als es bei einer Sonicare der Fall ist.


Aktuelle Bestseller bei elektrischen Zahnbürsten:


 

Oral-B vs. Sonycare – welche Zahnbürste ist anwenderfreundlicher?

Oral-B iO Series 10: Meisterin der Konnektivität

Die Oral-B Zahnbürste präsentiert sich im tollen Design und verfügt über die für die Rotationsbürsten absolut notwendige Andruckkontrolle. Das Gerät ist sehr leistungsstark, so dass wir ohnehin empfehlen würden, die Bürste anfangs nur im Sensitivmodus zu betreiben, um etwaige Zahnfleischverletzungen zu vermeiden.

Dabei ist die Series 10 aufgrund des magnetischen Antriebssystems deutlich leiser als die Vorgängermodelle. Eigentlich waren die Oral-B Zahnbürsten in der Vergangenheit stets deutlich lauter als die Philips Sonicare Konkurrenzmodelle, doch aufgrund des neuartigen Antriebs hat sich hier in Sachen Lautstärke ziemlich viel getan.

Die Oral-B Series 10 hat einen großen Vorteil gegenüber dem Vorgängermodell, und zwar den smarten iO Sense Charger. Er ist de facto ein sich stets im Blickfeld befindliche „Sparringpartner“, der nicht nur deutlich zuverlässiger die Positionierung der Zahnbürste anzeigt, sondern dem Nutzer auch anderweitig hilft, die Putztechnik zu verbessern.

Zu diesem Zweck sind um die Ladefläche herum LEDs installiert, die das Gebiss symbolisieren sollen. Während des Zahnputz-Vorgangs wird über diese LEDs angezeigt, welche Mundbereiche bereits geputzt wurden und wo man vielleicht noch etwas mehr nachputzen sollte.

Außerdem kann man über die App genau einstellen, welche Infos das Display die smarte Ladeschale anzeigen soll.

Der iO Sense Charger erübrigt im Grunde die Notwendigkeit, stets das Smartphone in der Hand oder am Badezimmerspiegel zu haben, um zu sehen, was gerade zahnputztechnisch passiert. 🙂

Die Andruckkontrolle lässt sich bei den Oral-B Modellen leider nicht justieren. Ich bekomme zum Beispiel oft das Gefühl, dass die Warnleuchte vor einem zu starken Andruck einen Tick zu spät angeht.

Es wäre sehr praktisch, wenn man die Schwellen für die Andruckkontrolle individuell einstellen könnte. Das ist wie gesagt noch nicht möglich – und zwar weder bei Oral-B noch bei Sonicare.

 

Philips Sonycare Prestige 9900: bessere Hardware, gleiche Putzleistung

Die Stiftung Warentest Siegerin präsentiert sich in einem neuen Design: der Bürstenkopf fällt etwas kleiner aus und die Spaltmaße sind so gut wie gar nicht mehr da. Optisch macht das Modell richtig etwas her.

Auch das tolle Reise-Etui aus Kunstleder setzt sicherlich Maßstäbe bei den elektrischen Zahnbürsten. Selbst im Vergleich zu den Modellen der letzten Jahre ist das schon ein spürbarer Qualitätssprung.

Die Schalltechnologie ist hingegen dieselbe geblieben und arbeitet mit den gleichen 62.000 Bewegungen pro Minute wie die Sonicare ProtectiveClean, die nur rund 75 Euro und damit etwa nur ein Drittel der Sonicare Prestige kostet.

Vorschau Produkt Bewertung Preis
Philips Sonicare ProtectiveClean 4500 Elektrische Schallzahnbürste (Modell HX6830/53) Philips Sonicare ProtectiveClean 4500 Elektrische Schallzahnbürste (Modell HX6830/53) 16.568 Bewertungen 109,99 EUR 86,42 EUR

Die hochgelobte Software bietet eigentlich auch keinen großen Mehrwert. Die Nutzung der App ist Pflicht, wenn man den Putzmodus ändern möchte. Bluetooth klappt jedoch bei weitem nicht immer, was zu regelmäßigen Verbindungsabbrüchen führt.

Die intelligente Erkennung der aktuell zu putzenden Stelle ist leider nicht zuverlässig. Die Position der Zahnbürste wird lediglich durch einen Kippsensor gemessen.

Auch der Rest ist nicht wirklich mehrwert-bringend, da die Bürste nicht wirklich die Position im Mund anzeigt, sondern einem eher vorgibt, wo man zu putzen hat. Mit der angepriesenen künstlichen Intelligenz und dem Lernen vom individuellen Putzverhalten hat es nicht wirklich viel zu tun.

Von einer DiamondClean unterscheidet sich die Sonicare Prestige also wirklich nur durch den etwas anderen Bürstenkopf und das Reise-Etui. Ob das wirklich den Aufpreis wert ist, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Der Umstieg von einer günstigeren Sonicare sollte aufgrund der gleichen Schalltechnologie ohnehin gut überlegt werden.

 

Fazit: was ist denn nun besser – Oral-B oder Sonicare?

Mit der richtigen Putztechnik kann man sowohl mit der Oral-B als auch mit der Sonicare hervorragende Putzergebnisse erzielen. In jedem Fall deutlich über das hinaus, was man mit einer herkömmlichen Zahnbürste erreicht.

Beide Modelle sind mit deutlich über 250 Euro recht teuer. Dafür ist die Sonicare 9900 aktuell etwa 50 Euro günstiger als die Oral-B. Immerhin. 🙂

Die gute Nachricht ist: es gibt deutlich günstigere Zahnbürsten von beiden Herstellern im mittleren Segment, die ebenfalls über eine ähnliche, wenn nicht sogar absolut gleiche, Antriebstechnologie verfügen wie die hochpreisigen Modelle.

Leider sind auch die Folgekosten von den beiden „Premium-Modellen“ deutlich höher, weil sie speziell auf sie zugeschnittene, teurere Bürstenköpfe haben.

Die App-Konnektivität hat in unserem Fall mit der Oral-B viel besser und zuverlässiger geklappt als mit der Sonicare.

Auch die intelligente Ortung des Bürstenposition im Mund scheint bei der Oral-B Bürste besser zu funktionieren.

Dafür scheint die Sonicare eine effektivere Andruckkontrolle zu haben. Wobei man mit einem zu hohen Andruck bei Schallzahnbürsten ohnehin nicht ganz so viel falsch machen kann wie bei Rotationsbürsten.

Die smarten Features der beiden Modelle sind zwar nett und stellenweise auch nützlich, aber ob sich der Aufpreis dafür lohnt, würden wir gerne zumindest mal in Frage stellen.

Ob man jetzt grundsätzlich lieber eine Schallzahnbürste als eine Rotationszahnbürste verwendet, ist ja ohnehin eine „Glaubensfrage“ und bedarf einer separaten Abwägung. 🙂

Und welche elektrische Zahnbürste ist für Dich besser: Oral-B oder Sonicare?


Welche elektrische Zahnbürste kommt für Dich am ehesten in Frage?

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6 Kommentare zu Oral-B iO 10 oder Sonicare 9900? (elektrische Zahnbürsten)

    • Hallo Robert,

      zurückgehendes Zahnfleisch geht oft mit Schmerzen einher, was das tägliche Putzen der Zähne zu einem nötigen Übel werden lässt. Jedoch um dem Zahnfleischproblem entgegenzuwirken ist es sehr wichtig, dass die Mundhygiene, darunter eben auch die Zahnhygiene, stimmt. Sind die Zähne auf schonende Weise geputzt, so profitiert auch das Zahnfleisch davon und kann nach und nach mithilfe der richtigen Pflege genesen.

      Deswegen empfehlen wir dir, zunächst einmal unbedingt auf eine Schallzahnbürste umzusteigen. Die hier betrachtete Sonicare Prestige 9900 ist dabei grundsätzlich eine gute Wahl, denn sie ist schonend für das Zahnfleisch, weil hier mit dem Prinzip von Schallwellen geputzt wird.

      Im Vergleich zum Putzen von Hand wird viel weniger Druck ausgeübt, was hier bei zurückgehendem Zahnfleisch besonders wichtig ist. Denn jegliche Irritation durch Rotation oder auch zu viel Druck auf das Zahnfleisch kann Schmerzen verursachen.

      Was Du darüber hinaus beachten solltest, um dem zurückgehenden Zahnfleisch entgegen zu wirken: Du solltest eine sensitive Zahnpasta aussuchen. Im Idealfall enthält sich auch entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Kamille oder Salbei.

      Hingegen solltest Du die üblichen auf dem Markt erhältlichen Zahnpasten, zu denen normalerweise schnell gegriffen wird, vermeiden, weil die meisten minzölhaltige Inhaltsstoffe haben, was für dich beim Putzen nicht nur unangenehm ist, sondern auch dein ohnehin sensibles Zahnfleisch reizen kann.

      Möchtest Du Zahnseide verwenden, solltest Du auch damit sehr behutsam vorgehen, um deinem Zahnfleisch nicht noch weitere Verletzungen zuzufügen.
      Was ebenfalls helfen kann, ist über den Tag hinweg immer wieder deinem Mund mit Wasser oder beispielsweise Kamillentee auszuspülen. Das entfernt nicht nur Essensreste, sondern lindert auch eventuelle Entzündungen und hilft beim Heilungsprozess.

      Viele Grüße
      Dein Was-Ist-Besser Team

    • Hallo Melanie,

      wer schon einmal eine Zahnspange tragen musste, weiß, dass das Putzen der Zähne hier viel aufwendiger ist. Die Schwierigkeit besteht darin, in die Zwischenräume zu gelangen und um die Brackets herum zu putzen, ohne eine Stelle auszulassen. Zudem ist das Zahnfleisch auch meist beanspruchter als ohne Zahnspange.

      Deswegen eigenen sich nicht alle elektrischen Zahnbürsten gleichermaßen. Denn reguläre elektrische Zahnbürsten mit einem sich rotierenden Bürstenkopf erscheinen uns als weniger praktisch. Du läufst nämlich damit Gefahr, den Bürstenkopf an die Brackets anzustoßen, was für dich unangenehm sein könnte. Außerdem benötigst Du eine Zahnbürste, die auch das sensiblere Zahnfleisch schont.

      Uns gefallen deswegen besonders gut die Schallzahnbürsten, weil hiermit vor allem die Zwischenräume gut gereinigt werden können. Die Bürstenköpfe bewegen sich, rotieren aber nicht.

      Deswegen empfehlen wir dir ganz klar die Sonicare Prestige 9900, denn die Anwendung dieser Zahnbürste soll besonders schonend für das beanspruchte Zahnfleisch sein, vor allem auch deswegen, weil sie in Echtzeit Rückmeldung darüber gibt, wenn zu viel Druck ausgeübt wird oder wenn zu viel an einer Stelle geschrubbt wird.

      Durch die Schallwellen und die immens schnellen Bewegungen des Bürstenkopfes dringt die Mundflüssigkeit, eine Mischung aus Speichel und Zahnpasta, in die allerkleinsten Zwischenräume zwischen den Zähnen, aber auch rund um Brackets und Drähte. So wird an sonst schwer erreichbaren Stellen der Schmutz einfach weggespült. Diese Art der Reinigung ist bei Zahnspangen besonders effektiv.

      Fällt deine Wahl auf diese elektrische Zahnbürste von Sonicare, so putzt Du nicht nur gründlicher als es von Hand möglich wäre, sondern Du kommst auch in die engsten Zahnzwischenräume, wo es doch etwas normalerweise schwieriger ist, und putzt auch diese zuverlässig blitzeblank.

      Viele Grüße
      Dein Was-Ist-Besser Team

    • Hallo Clara,

      Sowohl Oral B, als auch Sonicare bieten in ihrem Sortiment mittlerweile auch einige Zahnbürsten für Kinder an.

      Wie bereits im Artikel erwähnt, reinigt die Sonicare mit Schallwellen und ist daher mit seinen Schwingungen besonders schonend. Du kennst dein Kind am besten. Ist es ein kleiner Draufgänger, der eventuell die Zahnbürste mit viel Druck verwendet, so könnte diese Zahnbürste genau die richtige sein, damit das Zahnfleisch deines Kindes geschont wird.

      Es gibt aber auch von den anderen Anbietern ansprechende Zahnbürste an, wie zum Beispiel die Playbrush Smart Sonic für Kinder ab 3 Jahren, die empfehlenswert ist.

      Mit ihren bunten Farben ist sie in der Tat ansprechend für kleine Kinder. Sie hat zwei Putzprogramme und beinhaltet eine interaktive Spiele-App, denn mithilfe von Bluetooth können die Putzbewegungen aufs Handy oder Tablet übertragen werden.

      In Form eines Spiels putzt das Kind dann und kämpft dadurch gegen kleine, süß aussehende Monster an. Zudem enthält sie einen „Zahnputz-Coach“ mit Illustrationen, welche zeigen, wo und wie geputzt werden soll.

      Gereinigt wird auch hier übrigens mit Schallbewegungen. Damit dein Kind nicht zu stark auf die Zähne und das Zahnfleisch aufdrückt und dadurch kein Schaden entsteht, gibt es eine Andruckkontrolle und weiche Bürstenköpfe. Zudem ist hier ebenfalls ein Timer integriert.

      Fakt ist, ziehst Du für dein Kind eine elektrische Zahnbürste in Betracht, so wird sich dein Kind so oder so riesig darüber freuen. Alles, was automatisch ist, finden Kinder schon mal toll, vor allem mit Apps und Spielen.

      In unserem Fall ersetzt die elektrische Zahnbürste das monotone Auf und Ab bzw. das manuelle „Schrubben“ mit der Hand. Wie genial. Dein Kind wird auf jeden Fall begeistert sein.

      Mit der Playbrush Smart Sonic bist Du also auf der sicheren Seite. Sie wird nicht nur dir, sondern sicherlich auch deinem Kind gut gefallen. 🙂

      Viele Grüße
      Dein Was-Ist-Besser Team

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