Kaspersky oder McAfee

Egal, ob es um Spam, Phishing oder heimtückische Scams geht. Verlässlicher Schutz vor Onlinebetrug ist fundamental wichtig. Neugeräte sind genauso gefährdet, wie bereits in die Tage gekommene PCs und Laptops.

Im Gleichklang dazu wächst auch das Angebot an Antiviren-Diensten immer weiter. Man kann dieses Segment durchaus als „sehr umkämpft“ bezeichnen. 🙂

Kaspersky und McAfee gehören mit jeweils mehr als 400 Millionen Nutzern zu den Stammanbietern in diesem Bereich und sind, wie wir gleich sehen werden, leistungsmäßig bei vielen Parametern auf Augenhöhe.

In unserem heutigen Beitrag vergleichen wir zwei Antivirus-Jahrespakete der beiden Anbieter und finden dabei heraus, welche Software im Praxiseinsatz mehr Risiken abdeckt und insgesamt mehr Pluspunkte sammeln kann.

 

Welche Antivirus-Pakete schauen wir uns an?

Das Angebot der beiden Hersteller beinhaltet verschiedene Programme bzw. Pakete, abhängig von der Anzahl zu schützender Geräte und der gewählten Version.

Regelmäßige Rabattangebote ermöglichen eine vergleichsweise preiswerte Verlängerung oder Erweiterung der Lizenz und zudem gewähren beide Anbieter auch noch eine Geld-Zurück-Garantie.

Zusätzlich hat Kaspersky sogar ein kostenfreies Basis-Produkt im Angebot.

Zur besseren Vergleichbarkeit schauen wir uns die folgenden Programme an, die jeweils einem Gerät für ein Jahr Schutz bieten:

  • Kaspersky Internet Security kostet normalerweise knapp 30 Euro, wird im Netz allerdings oft für weniger als die Hälfte angeboten. Es bietet neben dem obligatorischen Schutz vor Viren und Malware auch Webcam und Online-Banking Schutz an.
  • McAfee Total Protection liegt preislich bei fast 60 Euro, wird im Netz allerdings ebenfalls meist stark reduziert angeboten. McAfee wirbt mit grundlegender Gerätesicherheit, standardmäßigem VPN und Identitätsschutz.

Der Vergleich konzentriert sich auf die Effektivität beim Schutz gegen Viren und Malware, den Einfluss auf die Leistung deines PCs sowie die Handhabung des jeweiligen Produkts.

 

Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Aniviren-Programme?

Beide Produkte sind mit allen gängigen Systemen wie Windows, Mac, Android kompatibel und haben hervorragende Features, zu denen natürlich der Schutz vor Viren, Spy- und Ransomware sowie Spam und Phishing gehört.

Darüber hinaus beinhalten die Premiumversionen aber auch eine Firewall, einen Passwort-Manager und eine VPN-Verbindung.

Die Installation erfolgt über einen Aktivierungslink, der dir direkt nach dem Kauf per E-Mail zugeschickt wird. Danach brauchst Du ungefähr 10 Minuten, um die Programme einfach und schnell einzurichten und den ersten Scan zu starten.

Ob dein PC geschützt ist, erkennst Du am grün leuchtenden Systemstatussymbol auf dem übersichtlichen Startbildschirm, der außerdem Verknüpfungen zu den wichtigsten Features des jeweiligen Produkts anzeigt.

Sowohl Kaspersky als auch McAfee schnitten bei uns im Geschwindigkeits-Test überdurchschnittlich gut ab und absolvierten einen vollen System-Scan in etwas mehr als 220 Minuten. Die CPU-Auslastung, Speicher- und Festplattennutzung lagen dabei ebenfalls im vergleichbaren Rahmen.

Doch nun zur wichtigsten Frage: wie sieht es mit dem Virenschutz aus?

Es ist am Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen – beide Produkte erzielten mit 0 Fehlalarmen eine 100%-ige Erfolgsquote bei der Erkennung etablierter und bekannter Viren und Online-Bedrohungen, was wir schon sehr beeindruckend fanden.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Programmen?

Kaspersky oder McAfee Unterschiede

Gibt es denn dann überhaupt einen Unterschied zwischen Kaspersky und McAfee? 🙂

Ja, die gibt es, aber man muss schon etwas genauer hinschauen. Wir gehen jetzt auf die wichtigsten Punkte ein und erläutern die Unterschiede in der Ausstattung, Performance und Bedienung.

McAfee ist flexibler bei Online-Risiken
So sind zum Beispiel die nicht blockierten Online-Bedrohungen bei McAfee (ca. 0,02%) benutzerabhängig, d.h. Du hast als Benutzer die Wahl, die Bedrohung zuzulassen oder zu blockieren.

Kaspersky bietet diese Option nicht, was bei den 0,01% der nicht erkannten Gefahren zur Schädigung des Rechners führen kann. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings sehr gering.

Kaspersky ist ressourcenintensiver, dafür aber auch etwas schneller
Unterschiede zeigen sich auch bei der Auswirkung auf die PC-Performance, vor allem wenn kein vollständiger, sondern nur ein Schnell-Scan durchgeführt wird.

Hier ist die CPU-Auslastung bei Kaspersky wesentlich höher, was sich negativ auf die Computer-Leistung auswirkt. Das kann also bedeuten, dass Du während des Scans deinen PC nicht in vollem Umfang bzw. mit hoher Rechenleistung nutzen kannst.

Allerdings muss auch hier relativierend gesagt werden, dass McAfee mit ca. 600 Sekunden mehr als doppelt so lange für den Schnell-Scan benötigt wie Kaspersky.

McAfee ist etwas einfacher zu installieren
Bei der Einrichtung des Programms verliert Kaspersky gegenüber McAfee durch seine Datenschutzrichtlinien und die erforderlichen persönlichen Daten sowie durch die Notwendigkeit eines Online-Accounts, um den Aktivierungscode eingeben zu können.

Gleichstand bei Add-on-Features
Während McAfee einige interessante Zusatz-Features bietet, wie zum Beispiel ID-Schutz (nur bei einer Abonnement-Lizenz vollständig nutzbar) und einen Aktenvernichter, punktet Kaspersky durch alltagstaugliche Tools wie Webcam-Schutz, Foto-Backup und sicheres Banking.

Kaspersky schützt auch Mailprogramme
Spam- und Phishingmails sind inzwischen so täuschend echt aussehend, dass selbst Profis sich teils unsicher sind, ob die besagte Mail wirklich von der Hausbank, oder doch von Betrügern sein könnte.

Kaspersky punktet hier mit einer Kompatibilität mit den gängigen E-Mail-Programmen, wie beispielsweise Microsoft Mail / Outlook. Im Kaspersky Security Center kannst Du dein Mailprogramm einfach aus einer Liste auswählen und bist dann auch auf diesem Wege vor Betrug geschützt.

McAfee verbraucht weniger RAM
Der Arbeitsspeicher eines jeden PCs ist ein essentieller Faktor in Sachen Performance und Schnelligkeit. Wir haben den Verbrauch beider Programme genau unter die Lupe genommen und haben festgestellt, dass McAfee sich mit weniger Arbeitsspeicher zufrieden gibt und der Computer im allgemeinen so runder lief.

Auch im Hintergrund, als nur die Firewall aktiv war, lagen wir bei der RAM-Auslastung teilweise bis zu 500 MB unter den Werten von Kaspersky.

 

Fazit: was ist denn nun besser – Kaspersky oder McAfee?

Wir tun uns etwas schwer, in unserem Vergleich einen eindeutigen Gewinner auszumachen. Beide Produkte bieten einen fast vollständigen Schutz vor Viren und Malware bei geringer Belastung der PC-Leistung und relativ einfacher Installation.

McAfee hat bei der Handhabung, Kaspersky bei der Ausstattung minimal die Nase vorn. Am Ende wird entscheidend sein, wie und wofür Du deine Geräte benutzt und welche Eigenschaften der Programme dir persönlich am wichtigsten sind.

Wie viele Geräte Du schützen willst, kann ebenfalls eine Rolle spielen, da sich die Kosten der Lizenzen für mehrere Geräte oder auch für eine längere Laufzeit durchaus unterscheiden.

Für welches Produkt Du dich auch entscheidest: das sichere Arbeiten und Surfen am Computer oder Handy sollte bei beiden Premium-Antivirusprogrammen gewährleistet sein. 🙂

 

– Vorteile Kaspersky Internet Security –

  • Kostenfreier Basis-Schutz
  • Weniger Zeitaufwand für den Schnellscan erforderlich
  • Etwas mehr Vielfalt bei den Add-on-Features
  • Kompatibel mit vielen E-Mail-Programmen wie Microsoft Outlook

 

– Vorteile McAfee Total Protection –

  • Geringfügig bessere Malware-Abwehr
  • Beansprucht weniger Arbeitsspeicher als das Konkurrenzprodukt

Und welches Antivirusprogramm ist für Dich besser: Kaspersky oder McAfee?


Welche Antivirus-Software kommt für Dich am ehesten in Frage?

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Software-Produkte aus dem Beitrag:


Fragen unserer Leser

Ich habe so viele negative Dinge über Kaspersky gehört, ist das Programm überhaupt seriös und sicher? Auch mit Blick auf den Datenschutz und meine persönlichen Dokumente mache ich mir da meine Gedanken.
Wir wissen, dass Kaspersky schon öfter in der Kritik stand und auch das BSI vor der Nutzung warnte.

Es ist allerdings bloß so gewesen, dass es eine Schwachstelle im Programm gab, die inzwischen geschlossen worden ist. Immer wieder musste sich auch das Unternehmen gegen Vorwürfe bezüglich Manipulation und Spionage rechtfertigen. Aber das ging vielen Anbietern von Antiviren-Software so.

De facto ist es so, dass es keinerlei Beweise gibt, dass die Nutzung von Kasperskys Software mit einem Risiko verbunden ist.

Jetzt, wo ich die Frage von meinem Vorredner lese, erinnere ich mich daran, dass es doch auch eine Kontroverse um McAfee gab?
Genau das meinten wir damit, dass es vielen Herstellern so geht wie Kaspersky. Allerdings drehte sich die Kontroverse bei McAfee um den Gründer, John, der privat nicht immer gesetzeskonform gelebt hat. 🙂

Welches Programm bietet mir einen schnelleren VPN?
In unserem Praxiseinsatz waren beide VPNs ausreichend schnell, einen großen Geschwindigkeitsverlust gab es nicht. Das Abspielen von Filmen in HD war ohne Verzögerungen möglich. 🙂

Verlangsamen die Programme das Hochfahren des Computers?
Minimal ja, aber das ist bei allen Programmen so, die direkt beim Start des Betriebssystems laufen. Wir reden hier aber um wenige Sekunden und nicht immer brauchte der PC die gleiche Zeit, zum Hochfahren, manchmal ging es auch schneller.

Kann ich den Windows-Defender ausschalten, wenn ich eins der beiden Programme nutze?
Wenn Du eine Premiumversion, die wir übrigens empfehlen, hast, dann ja. Die integrierten Firewalls machen das Doppel mit dem Windows Defender überflüssig. Zudem können sich manche Programme auch gegenseitig behindern, daher raten wir dazu, immer nur eine Firewall zu nutzen.

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