Lange Zeit war LG der unangefochtene Preis-Leistungs-Sieger bei OLED-Fernsehern. Mittlerweile gibt es aber auch von diesem Hersteller ordentliche Auslaufmodelle auch schon für unter 1.000 Euro, was früher schlicht undenkbar war.
Philips hat demgegenüber kräftig aufgeholt und kommt zwar ebenfalls mit LG OLED-Panels, allerdings mit eigenen Features, die den LG-Geräten immer stärkere Konkurrenz machen.
Im heutigen Vergleich schauen wir uns die LG C2-Serie an und vergleichen sie mit der Philips 8-Reihe. Es handelt sich dabei um zwei solide Mittelklassen-Geräte, die schon seit einiger Zeit auf dem Markt sind und somit ausreichende Erfahrungswerte aufweisen, wodurch sie sich gut für unseren Vergleich eignen.
Kann Philips dem LG-OLED in Sachen Preis-Leistung das Wasser reichen? Und welches der beiden Modelle hat bessere Bildqualität und sinnvollere Features? Darum geht es in unserem Beitrag.
Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Modelle?
Die wichtige Gemeinsamkeit, die beide Geräte haben, ist logischerweise das darin verbaute OLED-Panel. In beiden Fällen kommt es interessanterweise von LG, da dieser Hersteller seine Panels auch an andere Produzenten verkauft.
Das bedeutet, dass wir bei den beiden betrachteten LG und Philips OLED-Geräten die gleiche hohe Bildqualität mit dem weiten Betrachtungswinkel, guten Kontrastwerten und einem an Perfektion grenzenden Schwarzwert haben.
Diese Eigenschaften sind darauf zurückzuführen, dass die Dioden in den OLED-Panels organisch sind und von sich aus leuchten. Das heißt, dass sie im Gegensatz zu den herkömmlichen LED-Systemen keine pauschale Hintergrundbeleuchtung mehr benötigen. Stattdessen wird jeder einzelner Pixel einzeln angesteuert, was deutlich effizienter ist und deshalb grundsätzlich auch weniger Strom benötigt, insbesondere bei der Darstellung dunkler Bilder.
Das liegt daran, dass die schwarzen Stellen am Bildschirm bei OLED-Panels wirklich tiefschwarz sind, weil sie, im Gegensatz zu der LED-Technologie, nicht mehr durch das Backlight angeleuchtet werden. Mit anderen Worten, die dunklen OLED-Stellen brauchen deutlich weniger Strom als beispielsweise die dunklen QLED-Stellen.
Das einzige größere Problem der OLED-Panels ist (oder, besser gesagt, war) die deutlich geringere Lebensdauer der organischen Dioden im Vergleich zu den anorganischen LED-Bauelementen. Das Problem haben die Hersteller allerdings in der Zwischenzeit gut in den Griff bekommen. Wie es bei den beiden Fernsehmodellen aus unserem Vergleich mit diesem Thema steht, schauen wir uns gleich im Detail an.
Beide hier verglichenen OLED-Modelle haben die gleiche 120 Hz Technik und eine Vielzahl von Schnittstellen, inklusive HDMI 2.1, wodurch sie beide 4K Inhalte mit 120 FPS darstellen können.
Mit der niedrigen Response Time sowie den geringen Input Lags und einer Vielzahl von unterstützten HDMI-Formaten eignen sich beide Fernseher gut für die Darstellung von Computerspielen.
Das ist ja ohnehin ein großer Vorteil der OLED-Technik gegenüber anderen LED-Varianten (vor allem LED und QLED), nicht zuletzt deshalb, weil hier aufgrund der Ansteuerung einzelner Pixel die Reaktionszeiten deutlich geringer sind, im Vergleich zu vielen anderen Panel-Technologien.
Durch die HDMI eARC-Schnittstelle besitzen beide Geräte zudem die Möglichkeit, Dolby Atmos Signal unkomprimiert an eine Soundbar oder ein HiFi-System zu übermitteln, wodurch bereits bei kompakten Anlagen eine Heimkino Surround-Atmosphäre aufkommt.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Modellen?
Beiden Geräte haben aufgrund des gleichen verbauten LG OLED-Panels grundsätzlich sehr viele Gemeinsamkeiten. Doch wenn man etwas genauer schaut, entdeckt man auch einige Unterschiede, in erster Linie natürlich bei den Ausstattungsmerkmalen.
Philips verfügt über Ambilight
Es gibt einen großen Unterschied zwischen LG und Philips OLED-Geräten, nämlich das 4-seitige Ambilight beim Modell von Philips. Dabei handelt es sich um eine dynamische Hintergrundbeleuchtung, die an die dahinterliegende Wand projiziert wird und das Fernsehbild noch ausdrucksvoller erscheinen lässt.
Der Mehrwert von Ambilight liegt vor allem darin, dass es eine weitere indirekte und harmonische Bildquelle im Raum darstellt. Dadurch wird das Auge entlastet, weil es weniger scharfe Lichtkontraste beim Fernsehschauen und beim Gaming verarbeiten muss. Das Fernsehbild wird zudem optisch vergrößert und besser mit der unmittelbaren Zimmerumgebung harmonisiert.
Das Ambilight gilt übrigens auch heute noch als Alleinstellungsmerkmal des niederländischen Herstellers. Wenn man unbedingt möchte, kann man eine Hintergrundbeleuchtung theoretisch auch bei allen anderen modernen Fernsehgeräten durch die Anbringung mehrfarbiger LED-Streifen an der Rückseite der Geräte nachrüsten.
Doch das Ergebnis davon ist eben oft nicht das gleiche wie das herstellerseitig verbaute Ambilight, und das ist aus unserer Sicht deshalb ein klarer Vorteil, der die damit ausgestatteten Modelle von Philips auszeichnet. Auch wenn es grundsätzlich nicht jedermanns Geschmack ist, aber darüber lässt es sich ja ohnehin nicht streiten.
Bei LG wurde KI besser eingesetzt
In beiden Fernsehern wurde mit modernen KI-Prozessoren gearbeitet, die für realistische Bilder und leuchtende Farben sorgen. Im direkten Vergleich hat uns das Bild bei LG etwas besser gefallen. Durch den Brightness Booster erscheinen helle Farben noch strahlender und die starken Schwarz-Weiß Kontraste gehören bei OLED ja ohnehin zum Programm.
Zwar ist auch das Bild beim Fernseher von Philips ausdrucksstark, trotzdem kommt es unserer Meinung nach nicht ganz gegen das Konkurrenzgerät an.
Besserer Prozessor bei LG
Das bessere Bild bei LG kommt nicht nur durch das gezielte Einsetzen von KI zustande – auch einen besseren Prozessor findest Du in dem Modell. Es wurde der LG Alpha 9 Gen5 verbaut, während bei Philips der Quad Core zu finden ist.
Auch der Quad Core-Prozessor von Philips arbeitet schnell und zuverlässig, allerdings findet bei LG beispielsweise eine bessere automatische Optimierung der Audio- und Bildqualität statt.
Gaming ist bei LG besser
Wenn es darum geht, welches Modell sich besser fürs Gamen eignet, hat das Modell von LG die Nase vorne. Beide Fernseher überzeugen mit einer sehr schnellen Reaktionszeit von unter 0,1 s. Allerdings finden wir, dass die Games bei LG noch etwas flüssiger laufen, was das Spielerlebnis erfahrungsgemäß angenehmer und aufregender macht.
Außerdem sind die Geräte von LG die ersten in der Branche, die Dolby Vision 4K Gaming mit 120 Hz unterstützen, was insgesamt auch zu einem besseren Gaming-Erlebnis beitragen kann.
Mit Philips sparst Du Strom
Beide Fernseher sind mit der Energieeffizienzklasse G ausgezeichnet, was für einen recht hohen Stromverbrauch spricht. Trotzdem schneidet das Gerät von Philips besser ab. In 1.000 Stunden werden im Durchschnitt nur 56 kWh verbraucht, während es beim Modell von LG ca. 152 kWh sind.
Der Unterschied kommt unter anderem durch die verschiedenen Modi zustande, die dir bei Philips zum Stromsparen zur Verfügung stehen. Zum Beispiel gibt es hier einen Eco-Modus und einen Sleep-Timer, der praktisch ist, wenn Du regelmäßig beim Fernsehen einschläfst.
Man merkt daran, dass Philips insgesamt auch etwas mehr auf den Stromverbrauch und damit auch auf die Nachhaltigkeit der Geräte achtet. Diesbezüglich geht von uns also ein Punkt an das Philips-Modell.
Philips hat mehr vorinstallierte Apps
Auf beiden Fernsehern kannst Du vielfältige Streaming-Dienste uns Apps nutzen. Beim Gerät von LG ist „LG Channels“ vorinstalliert – bei Philips ist dafür hingegen beispielsweise Disney+ vorhanden, weswegen Du beim Einrichten des Fernsehers weniger Zeit zum Downloaden der Apps benötigst.
Bei Philips gibt es ein eleganteres Design
Wirfst Du einen Blick auf die beiden Fernseher-Modelle, werden dir bezüglich der Optik Unterschiede bei den Standfüßen auffallen. Beide sind in einem eleganten und modernen Silber gehalten, allerdings unterscheiden sie sich in der Form.
Der Standfuß bei LG ist kürzer, dafür wirkt er unserer Meinung nach insgesamt etwas klobig. Bei Philips ist er deutlich länger und schmaler. Für uns wirkt dieser Variante eleganter und das hat auch einen positiven Einfluss auf das gesamte Erscheinungsbild des Philips-Modells, es kommt aber natürlich auf deinen persönlichen Geschmack an.
Nachhaltige Verpackung bei Philips
Positiv im Gedächtnis geblieben ist uns, dass der Fernseher von Philips in einer Verpackung aus recyceltem Karton geliefert wird. Außerdem bestehen die Anleitungen aus recyceltem Papier und die Fernbedienung, die beim Fernseher direkt mitgeliefert wird, ist mit einem Leder aus nachhaltiger Produktion überzogen.
Zwar gibt auch LG an, dass das Thema Umwelt- und Klimaschutz im Unternehmen eine Rolle spielt, nach einer transparenten Angabe zu verwendeten Materialien bei der Produktion und Verpackung haben wir aber leider vergeblich gesucht.
Auch an diesem Punkt merkt man, dass Philips insgesamt mehr Nachhaltigkeitsfokus hat.
LG ist günstiger
Das Modell von LG ist in unserem Vergleich die spürbar günstigere Wahl – bei der Wahl des Fernsehers von LG sparst Du im Vergleich zu Philips derzeit etwa 20%.
Aktuelle Bestseller bei OLED-Fernsehern:
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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1 | Samsung OLED 4K S90C 65 Zoll Fernseher (GQ65S90CATXZG, Deutsches Modell), Quantum HDR OLED, Neural... | 171 Bewertungen | 1.599,00 EUR 1.499,00 EUR | Ansehen | |
2 | Philips Ambilight TV | 55OLED708/12 | 139 cm (55 Zoll) 4K UHD OLED Fernseher | 120 Hz | HDR | Dolby... | 733 Bewertungen | 979,00 EUR | Ansehen | |
3 | LG OLED55B39LA TV 139 cm (55 Zoll) OLED Fernseher (Dolby Atmos, Filmmaker Mode, 120 Hz) [Modelljahr... | 195 Bewertungen | 999,00 EUR | Ansehen |
Fazit: welches OLED-Gerät ist denn nun besser – LG oder Philips?
Als wir beide OLED-Modelle im Einsatz hatten, wurde uns relativ schnell klar, dass sie von der Verarbeitung und Leistung her sehr nah beieinander liegen. Kein Wunder, wenn das beim Philips-Gerät verbaute OLED-Panel von LG kommt. 🙂
In unseren Augen stellt den größten Vorteil beim Gerät von Philips das verbaute Ambilight dar. Es verbindet den Fernseher optisch viel besser mit der Umgebung und kann nur begrenzt durch externe smarte LED-Lampensysteme (wie beispielsweise Hue Lightstrips) nachgebaut werden. Das Bild wird dadurch insgesamt optisch vergrößert und taucht durch das vielseitige Licht die gesamte Wand in die dazu passende Atmosphäre.
Bei der Ausstattung liegen die Unterschiede zwischen den beiden Geräten hingegen tief im Detail. Der Prozessor ist bei LG etwas fortschrittlicher und sorgt dafür, dass Bild und Ton automatisch optimiert werden. Im direkten Vergleich kam das Bild von Philips nicht ganz gegen das von LG an. Das gilt auch fürs Gamen – durch die Unterstützung von Dolby Vision 4K Gaming mit 120 Hz punktet auch hier das Gerät von LG.
Preislich liegen die beiden Geräte ein ganzes Stück auseinander. Entscheidest Du dich für das Gerät von LG, kannst Du derzeit nämlich etwa 20% sparen.
Letztendlich liegt die Entscheidung bei dir – der Fernseher von LG hat uns durch die sehr gute Bildqualität überzeugt, die für einen vergleichsweise günstigen Preis zu haben ist. Auf der anderen Seite sparst Du mit dem Modell von Philips Strom und erhältst dazu noch die Ambilight-Beleuchtung.
– Vorteile LG OLED C2 Serie –
- Bei LG wurden KI-Prozessoren besser eingesetzt, wodurch ein realistischeres und kontrastreicheres Bild entsteht.
- Der LG Alpha 9 Gen5 sorgt für eine bessere automatische Optimierung des Bilds und Tons als beim Konkurrenzgerät.
- Unserer Meinung nach eignet sich das Modell von LG besser für Gamer.
- Das Gerät ist derzeit rund 20% günstiger in der Anschaffung, verglichen mit dem Konkurrenzmodell.
– Vorteile Philips OLED 807-Reihe –
- Durch das vierseitige Ambilight wird das Bild optisch aufgewertet und vergrößert.
- Der Fernseher von Philips verbraucht deutlich weniger Strom.
- Viele Apps wie Netflix und Spotify sind bereits vorinstalliert.
- Der Hersteller benutzt recycelten Karton und Papier für Verpackungen und Anleitungen.
- Das Design des Modells von Philips und der Standfuß wirken eleganter und moderner.
Und welcher OLED-Fernseher ist für Dich besser: LG oder Philips?
Geräte aus dem Beitrag:
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Philips 55OLED807 139 cm (55 Zoll) Fernseher (4K UHD, OLED, HDR10+, 120 Hz, Dolby Vision & Atmos,... | Ansehen | |||
LG OLED55C27LA TV 139 cm (55 Zoll) OLED evo Fernseher (Cinema HDR, 120 Hz, Smart TV) [Modelljahr... | 458 Bewertungen | 1.237,40 EUR | Ansehen |