Heute schauen wir uns zwei Smartwatches des finnischen Herstellers Polar genauer an. Es treten die Pacer Pro und die Ignite 3 gegeneinander an. Beide Modelle sind Mittelklasse-Uhren, die sowohl Gelegenheits- als auch Profisportler ansprechen und sich durch ihr puristisches, schnörkelloses Design auszeichnen.
Wir vergleichen die Features, die Verarbeitung und natürlich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden Smartwatches.
Welche Smartwatch-Modelle schauen wir uns an?
Die Pacer Pro kam Mitte April 2022 auf den Markt. Sie ist trotz der Bezeichnung nicht nur zum Laufen gedacht, aber durchaus überwiegend darauf fokussiert.
Optisch macht sie einen modernen Eindruck, ihr rundes MIP-Display misst 1,2 Zoll und lässt sich durchweg gut ablesen. Die Struktur der angezeigten Statistiken ist schnörkellos angeordnet, ohne eine Überfrachtung mit Untermenüs und weiteren nebensächlichen Infos.
Sie ist trotz eines immerhin 45 mm großen Displays und gebürsteten Alu-Rahmens mit 41 Gramm ein Leichtgewicht. Drei Bedienknöpfe runden das pragmatische und funktionale Konzept der Pacer Pro ab.
Anfang November 2022 legte der Hersteller die 3. Generation der Ignite auf. Sie wirkt durch ihr abgerundetes, 1,28 Zoll großes Display noch moderner als ihre Konkurrentin und wiegt dabei trotzdem nur erstaunliche 35 Gramm.
Ihr AMOLED-Bildschirm lässt sich recht gut ablesen, allerdings nicht so gut wie bei der Pacer Pro, insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung. An der linken Seite befindet sich ihr einziger Bedienknopf, der durch einen Touch-Bildschirm ergänzt wird.
Wie auch bei der Pacer Pro, liegt der Hauptfokus der Ignite 3 auf Sportfunktionen und dafür etwas weniger auf smarten Features.
Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Modelle?
Bezüglich der Funktionen teilen sich die beiden Uhren unseres Vergleichs einige Punkte. Zum Beispiel kannst Du beide Modelle nutzen, um deine körperliche Aktivität zu messen. Dazu gehören unter anderem der Schrittzähler und das Dokumentieren deiner Herzfrequenz.
Auch bezüglich des Trainings gibt es einige Features, die beide Modelle bieten. Du kannst dir wöchentliche Zusammenfassungen anschauen, um deine Fortschritte im Blick zu behalten. Darüber hinaus gibt es Laufprogramme, Saisonplaner und Möglichkeiten, deine Ziele festzuhalten.
Zu den Unterschieden der Features – und wir sagen dir schon jetzt, dass es einige gibt – kommen wir gleich!
Vorher noch kurz zur Verarbeitung: Beide Uhren von Polar haben ein Gehäuse aus Plastik und ein Display aus robustem Gorilla Glass. Nur in dem Lünettenmaterial unterscheiden sie sich: Die Pacer Pro ist aus Aerospace Aluminium gefertigt und die Ignite 3 aus Stainless Steel.
Wir finden, dass beide Modelle hochwertig und gut verarbeitet sind und in diesem Punkt keine nennenswerten Unterschiede in unserem Praxiseinsatz gezeigt haben.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Modellen?
Ignite 3 hat einen Touchscreen
Wie wir es bereits von der Pacer-Reihe kennen, hat auch die Pacer Pro keinen Touchscreen, sie lässt sich ausschließlich über die drei seitlichen Tasten steuern. Diese sind aber durchaus griffig und rutschfest, selbst wenn Du Handschuhe trägst, oder das Wetter mal schlechter ist.
Die Ignite 3 kannst Du hingegen sowohl über die links angebrachte Taste, als auch über das 1,28 Zoll große Touch-Display bedienen.
Pacer Pro hat eine längere Akkulaufzeit
Ganze zwei Tage mehr Power bietet dir der Lithium-Polymer-Akku der Pacer Pro, mit nur fünf Tagen müsstest Du Dich bei der Ignite 3 zufriedengeben.
Für das komplette Aufladen des Akkus braucht die Pacer Pro rund 2-2,5 Stunden, während die Ignite 3 etwa eine Stunde länger zum Vollaufladen benötigt.
Ignite 3 verfügt über Sprachsteuerung
Mit verbundenem Headset lässt sich die Ignite 3 per Sprachbefehl steuern, eine praktische Sache mitten im Workout.
Direktes Steuern per Sprache oder sogar Telefonie sind hingegen aufgrund des fehlenden Mikrofons nicht möglich.
Ignite 3 hat spürbar mehr Arbeitsspeicher
In Sachen Performance begeistert uns der satte 27 MB größere Arbeitsspeicher der Ignite 3, der dafür sorgt, dass die Uhr sich sehr flüssig und ruckelfrei bedienen lässt.
Animationen laufen rund und ohne Aussetzer ab, auch die Eingaben werden ohne merkliche Verzögerung sofort übertragen.
Die CPUs der beiden Sportuhren befinden mit 192 MHz bzw. 200 MHz Taktung in der gleichen Leistungsklasse, so dass sich im laufenden Betrieb lediglich der größere Arbeitsspeicher wirklich bemerkbar macht.
Mehr Leistungstests bei der Pacer Pro
Beide Fitness-Uhren bieten dir die Möglichkeit, dein persönliches Leistungsniveau zu ermitteln. Dabei stehen dir der Walking-, der Lauf- und der Fitness-Test zur Verfügung.
Bei der Pacer Pro kannst Du zusätzlich einen Rad-Test absolvieren, wenn Du in dieser Disziplin stärker bist oder sie dir einfach mehr Spaß macht. So erhältst Du ein noch umfassenderes Bild deines persönliches Fitness-Levels auf verschiedenen Ebenen.
Ignite hat eine bessere Displayauflösung
Durch die bessere Displayauflösung werden dir bei der Ignite 3 schärfere Bilder und Grafiken angezeigt. Das können wir nach unseren Tests und dem vermehrten Benutzen beider Uhren bestätigen – das ist kein Wunder, denn die Ignite 3 hat eine Auflösung von 416×416, während es bei der Pacer Pro nur 240×240 ist.
Die Pacer Pro ist besser für Taucher
Beide Fitness-Uhren unseres Vergleichs sind wasserfest, da Du sie auch beim Schwimmen benutzen kannst. Allerdings eignet sich die Pacer Pro besser, wenn Du echter Hobbytaucher bist und dich auch in tieferen Gewässern sportlich betätigst.
Die Ignite 3 hat eine Wasserresistenz bis zu 30 Meter, während Du die Pacer Pro auch bei einer Tiefe bis zu 50 Metern nutzen kannst.
Die Pacer Pro ist bei Outdoor-Aktivitäten besser aufgestellt
Wenn es ums Laufen in der freien Natur geht, kannst Du deine Fortschritte und Ergebnisse bei der Pacer Pro besser aufzeichnen und analysieren lassen.
Die Uhr verfügt zum Beispiel über die Funktion “Hill Splitter” – hier werden deine Geschwindigkeiten und Streckenlängen auf unterschiedlichen Höhen sowie bergauf und bergab aufgezeichnet.
Außerdem lassen sich bei der Routenführung absolvierte Strecken speichern oder Du kannst von den Anbietern Komoot und Strava Routen downloaden und dich bei der Trainingseinheit führen lassen.
Ignite 3 hat insgesamt bessere Features
Zunächst sieht es so aus, als ob dir beide Uhren ähnliche, wenn nicht sogar gleiche Trackingfunktionen und Sportmodi bieten würden.
Bei genauerem Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass die Auswahl bei der Ignite 3 doch um einiges größer ist, vor allen Dingen beispielsweise im Schwimm-Modus.
Dort liegt für uns auch eine ihrer Stärken, denn sie erkennt eigenhändig, in welchem Stil Du schwimmst, misst automatisch die Distanz und trackt dazu noch deine Schwimmpausen.
Umständlicher sieht das bei der Pacer Pro aus, denn hier muss man alles manuell angeben, selbst die Größe des Schwimmbeckens. 🙂
Hinzu kommt, dass man den Timer selbst an- und ausschalten muss, was sich doch eher umständlich in der Praxis mit nassen Händen darstellt.
Die Sportarten, die Du bei beiden Modellen automatisiert tracken lassen kannst, sind die Gewohnten, darunter Radfahren, Joggen und eine große Auswahl an Freestyle-Sportarten.
Solltest Du keine passende Option für Dich unter den über 130 Sportarten finden, so kannst Du eine fehlende Sportart immer noch manuell hinzufügen.
Ignite 3 hat „SleepWise“ an Bord
Mit SleepWise hast du bei der Ignite 3 eine tolle Möglichkeit, deine Schlafqualität zu ermitteln und sie bietet dir bei Bedarf hilfreiche Tipps, um diese zu verbessern.
Sie erkennt beispielsweise auch, wie dein Schlaf das Aufmerksamkeitsniveau und die Leistung beeinflusst und liefert dir ganz automatisch eine Prognose deiner voraussichtlichen Tages-Performance.
Bei der Ignite 3 gibt es mehr Farbauswahl
Die Ignite 3 ist in den Farben Schwarz, Braun, Sand und Lila erhältlich, wobei Letzteres zum Beispiel eine ansprechende Variante für Frauen und Teenagerinnen ist.
Das Konkurrenzprodukt gibt es hingegen in den schlichten Varianten Weiß, Schwarz und Beige, wobei für uns leider keine Farbe ein besonderes Highlight darstellt.
Die Ignite 3 hat einen Umgebungslichtsensor
Durch den integrierten Sensor, der das Licht misst, passt sich die Displayhelligkeit der Ignite 3 automatisch an deine Umgebung an. So wirst Du im Dunkeln nicht geblendet und kannst bei hoher Sonneneinstrahlung trotzdem alles erkennen.
Dieser Sensor ist bei dem Vergleichsmodell hingegen leider nicht zu finden. Im Gegenteil: Die Polar Pacer Pro verfügt über ein Display, das immer angeschaltet ist und die Helligkeit nicht verändert. Das Display der Ignite 3 ändert dafür nicht nur automatisch die Helligkeit, sondern lässt sich auch ganz abschalten, um den Akku zu schonen.
Die Pacer Pro erleichtert die Orientierung
In unserem ausgiebigen Praxiseinsatz fanden wir es hilfreich, dass die Polar Pacer Pro ein Barometer und einen Kompass bietet. Das ist vielleicht nicht bei jeder Sportart wichtig, allerdings kann es zu einer großen Hilfe werden, wenn Du gerne draußen unterwegs bist.
Hier kommt übrigens ein weiterer Vorteil hinzu: durch die Pacer Pro kannst Du Platz sparen, der beim Wandern und Joggen meistens sehr begrenzt ist. Du brauchst nämlich keinen separaten Kompass und auch dein Handy, das Du sonst für die Orientierung benutzt, kannst Du Zuhause lassen.
Die Ignite 3 bietet dir hingegen leider weder einen Kompass noch ein Barometer zur Messung des Luftdrucks.
Die Ignite 3 bietet eine große Sprachauswahl
Während Du bei der Pacer Pro keine Wahl zwischen verschiedenen Sprachen hast, wird dir bei der anderen Uhr eine ganze Liste an Sprachen zur Verfügung gestellt. Du kannst unter anderem zwischen Englisch, Deutsch und Französisch, aber auch unter weniger viel gesprochenen Sprachen wie Ungarisch und Slowenisch wählen.
Die Ignite 3 ist günstiger
Aktuell kostet die Ignite 3 etwa 10% weniger als das Vergleichsmodell.
Fazit: welche Polar-Smartwatch ist denn nun besser – Pacer Pro oder Ignite 3?
Zusammenfassend können wir sagen, dass der Hersteller mit diesen beiden Modellen zwei wirklich grundsolide Fitnessuhren ohne viel Schnickschnack auf den Markt gebracht hat.
Aufgrund von vielen Vorteilen und auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis würden wir der Ignite 3 in diesem Duell den Vorzug geben.
Ihr Touchdisplay und die flüssige Performance dank des größeren Arbeitsspeichers haben uns im Praxiseinsatz überzeugt.
Der gute Eindruck wurde durch den praktischen Schwimm-Modus und SleepWise Schlaftracking abgerundet.
Es sollte dir aber wirklich klar sein, dass Du mit der Ignite 3 keine „Allround-Smartwatch“ vor dir hast, mit der Du direkt telefonieren oder texten könntest.
Den aktuellen Aufpreis von rund 10% für die Ignite 3 halten wir angesichts ihrer Vorteile insgesamt für gerechtfertigt.
– Vorteile Polar Pacer Pro –
- Höhere Akkulaufzeit (7 versus 5 Tage)
- Sie hat mehr Leistungstests an Bord
- Das Modell ist besser für Taucher geeignet
- Aktuell etwa 20% günstiger in der Anschaffung
- Ein um 10% geringeres Gewicht (41 versus 45,5 Gramm)
– Vorteile Polar Ignite 3 –
- Deutlich mehr Arbeitsspeicher (32 MB versus 5 MB)
- Verfügt über einen Touchscreen
- Etwas größeres Display (1,28 Zoll versus 1,2 Zoll)
- Die Display-Auflösung ist spürbar besser
- Automatischer Schwimm-Modus versus manuelle Eingabe
- „SleepWise“-Funktion zum Analysieren des Schlafs
- Praktische Sprachsteuerung über Headset möglich
- Die verfügbare Farbauswahl ist größer
Und welche Polar-Smartwatch ist für Dich besser: Pacer Pro oder Ignite 3?
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