Sinupret oder GeloMyrtol

Die nächste Erkältung kommt bestimmt und umso besser ist es, für den Fall der Fälle schon vorab gut gewappnet zu sein. Neben den üblichen Verdächtigen wie Pflaster und Co. kann es sich empfehlen, auch Mittel gegen Husten und Halsschmerzen im Haus zu haben.

Nicht immer muss gleich die Chemiekeule ausgepackt werden und einen Versuch sind natürliche Arzneimittel allemal wert. Darunter werden oft sogenannte “Schleimlöser” genannt, auf zwei von denen wir heute ausführlich eingehen werden.

Wir vergleichen die beiden Erkältungsmedikamente Sinupret und GeloMyrtol miteinander. In diesem Beitrag gehen wir auf die Inhaltsstoffe, erwartete Wirkung, veröffentlichte Studien sowie natürlich unsere eigenen Erfahrungen mit den beiden Produkten.

Wenn Du also erfahren möchtest, welches der beiden Mittel uns schneller wieder auf die Beine brachte, würden wir dir empfehlen, diesen Beitrag unbedingt weiterzulesen. 🙂

 

Welche Produkte schauen wir uns an?

Bei Sinupret handelt es sich um ein pflanzliches Arzneimittel, das schon seit über 80 Jahren auf dem Markt ist. Die Variante, die wir uns angeschaut haben, stellt eine Packung mit 50 Tabletten und jeweils 78mg Wirkstoff dar. Dieser setzt sich neben Hilfsstoffen zusammen aus Sauerampfer, Schlüsselblume, Enzianwurzel, Eisenkraut und Holunderblüten.

Es kann grundsätzlich Entzündungen entgegenwirken, Druckkopfschmerz reduzieren und für einen schnelleren Abfluss von Schleim sorgen. Generell richtet es sich an Beschwerden der oberen Atemwege und Nebenhöhlen. Schwellungen können gemindert werden und die Erkältung kann dadurch grundsätzlich etwas schneller abklingen.

Sinupret kann laut Hersteller unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden und eignet sich für Erwachsene und auch für Kinder ab sechs Jahren. Sicherheitshalber sollte in diesem Fall jedoch immer ein Arzt oder Apotheker zurate gezogen werden.

Wir nahmen Sinupret bei den ersten Anzeichen einer Erkältung ein und fühlten bereits nach drei Tagen, wie die Nebenhöhlen allmählich wieder freier wurden und wie uns das Atmen wieder nach und nach leichter fiel. Auch der Reizhusten konnte gut gestillt werden und wir fühlten uns allgemein fitter.

Interessant fanden wir bei Sinupret zudem auch die Tatsache, dass der Hersteller früher mit der Aussage “wirkt bei und gegen Entzündungen” geworben hat. Dazu gab es allerdings ein entsprechendes Urteil des Bundesgerichtshofs, das die Passage “wirkt gegen Entzündungen” als unzureichend belegt zurückgewiesen hat. Bis sich dich Studienlage entsprechend ändert, darf der Hersteller das Produkt also nur mit der Aussage “wirkt bei Entzündungen” bewerben.

GeloMyrtol wird oft bei chronischer Bronchitis und Entzündungen von Nasennebenhöhlen, die auch als Sinusitis bekannt sind, verwendet. Das Medikament soll insgesamt schleimlösend und entzündungshemmend wirken.

Darüber hinaus soll es auch den körpereigenen Heilungsprozess fördern, sodass Betroffene eine Erkältung oder andere vergleichbare Infektion im Idealfall schneller hinter sich lassen können.

Bei GeloMyrtol handelt es sich ebenfalls um ein pflanzliches Arzneimittel, das laut Hersteller für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren geeignet ist.

Die natürlichen Wirkstoffe werden aus Süßorangenöl, Myrtenöl, Zitronenöl und vor allem Eukalyptusöl gewonnen. Diese Kombination ist auch unter dem Namen ELOM-080 bekannt.

Eingenommen wird jeweils eine Weichkapsel mit 300mg Wirkstoff rund eine halbe Stunde vor dem Essen und das bei Bedarf bis zu dreimal täglich.

Die Wirkungsweise von GeloMyrtol soll sowohl die oberen als auch die unteren Atemwege betreffen. Auf den Innenwänden der Bronchien sind kleine Flimmerhärchen zu finden. Diese transportieren Schleim und Sekret ab, welche Viren, Bakterien oder Fremdkörper enthalten.

Somit kann es auch bei einer Bronchitis gute Ergebnisse erzielen, da es ebendiese Flimmerhärchen beim Abtransport unterstützen kann und der Körper sich wieder schneller regenerieren kann.

Es ist nämlich grundsätzlich so, dass bei entzündlichen Prozessen der Schleimhaut sich der Abtransport der Sekret-Flüssigkeit verlangsamen oder manchmal sogar komplett zum Erliegen kommen kann. Das ist deshalb nicht gut, weil dann Viren und Bakterien nicht von der entzündeten Stelle weggeschafft werden und sich dadurch relativ ungehindert vermehren können.

Als wir die ersten Symptome von Halsweh und Reizhusten verspürten, fingen wir sofort vor dem Frühstück mit der Einnahme von GeloMyrtol an. Wenige Tage später konnten wir schon erste positive Wirkungen bemerken. Das tiefe Einatmen schmerzte spürbar weniger und der störende Husten reduzierte sich deutlich.

Ob wir auch ohne GeloMyrtol so schnell gesund geworden wären, können wir an dieser Stelle allerdings nicht mit Sicherheit sagen.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Produkten?

Sinupret kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden
Pohl-Boskamp, dem Hersteller von GeloMyrtol zufolge, sollten die Kapseln immer etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden, was manchmal gar nicht so einfach umzusetzen ist. Denn mal ist man unterwegs, oder die Erkältung hat einem schlichtweg den Appetit verdorben.

Praktisch finden wir daher, dass Sinupret völlig unabhängig von Mahlzeiten, also einfach auch zwischendurch, eingenommen werden kann. Das macht den Prozess aus unserer Sicht deutlich flexibler.

GeloMyrtol wirkt zweifach
Erkältungen sind tückisch, denn es kann vorkommen, dass die oberen und auch unteren Atemwege betroffen sind und dementsprechend sogar zwei Medikamente nötig sein können.

Sinupret soll sich bei der Wirkung mehr auf den oberen Bereich, also Nasennebenhöhlen und Nasenhaupthöhle, fokussieren. Das zeigte sich bei uns bei Druckkopfschmerz als äußerst effektiv, nicht aber bei Beschwerden der Bronchien.

Hier kam uns die zweifache Wirkung von GeloMyrtol entgegen, denn sie kann auch bei Beschwerden im Bereich der unteren Atemwege helfen. Insbesondere bei Husten und Schmerzen beim Einatmen konnten wir nach ein paar Tagen eine deutliche Linderung spüren.

Sinupret kann festsitzenden Schleim gut lösen
Oft ist die Erkältung schon fast völlig abgeklungen, nur der Schleim hält sich hartnäckig und lässt sich kaum abhusten.

GeloMyrtol kam in unserem Test in dem Bereich an seine Grenzen und half uns kaum. Sinupret hingegen ließ den Schleim flüssiger werden und er verschwand nach etwa einer Woche komplett.

GeloMyrtol kann als Ergänzung zu Sinupret eingenommen werden
Da knüpfen wir direkt an den vorangegangenen Punkt an: Wenn eines der beiden Mittel womöglich nicht ausreichen sollte, spricht seitens Herstellerangaben nichts gegen eine Einnahme beider Produkte.

Durch ihre unterschiedlichen Wirkmechanismen können sie eine gute und hilfreiche Synergie bilden und können somit viele Symptome gleichzeitig lindern. Empfehlenswert ist aber hierfür eine Rücksprache in der Apotheke, speziell in Bezug auf die Dosierung, die eventuell angepasst werden muss.

GeloMyrtol lag bei Reizhusten vorne
Reizhusten nervt nicht nur die betroffene Person, sondern auch das Umfeld. 🙂 Man will ihn so schnell es geht loswerden und endlich wieder ruhig schlafen. Das gelang uns auch bei GeloMyrtol einen Tick besser als bei Sinupret.

Nach vier bis fünf Tagen regelmäßiger Einnahme wurden die Intervalle des Hustenreizes immer größer und nach einer Woche verschwand er schließlich komplett.

Ob dieser Effekt allerdings durch die Einnahme des Arzneimittels zustande kam oder dadurch beschleunigt wurde, können wir natürlich nicht mit Sicherheit sagen.

Von Sinupret gibt es eine vegane Alternative
Sehr viele überzogene Tabletten und Kapseln greifen auf Gelatine als Zutat zurück. Das ist für Vegetarier und Veganer selbstverständlich ein Ausschlusskriterium und schränkt die Auswahl bei Arzneimitteln deutlich ein.

Umso erfreulicher ist es, dass Vegetarier und Veganer bei Bionorica, dem Hersteller von Sinupret nicht leer ausgehen müssen. Die Varianten Sinupret intens, die Tropfen und Saft sind nämlich allesamt vegan.

GeloMyrtol beinhaltet den Wirkstoff ELOM-080
Elom-808 klingt ganz schön künstlich, ist es aber nicht, denn die Buchstaben stehen für „Eucalyptus, Lemon, Orange and Myrtie“. Und das sind alles bekanntermaßen natürliche Inhaltsstoffe.

Dass sie wirken können, bestätigen einige Studien. Darunter ist auch eine klinische Studie mit knapp 7.000 Patienten, die bestätigt, dass GeloMyrtol die Genesung beschleunigen kann.

Es ist nämlich demnach so, dass der darin enthaltene Wirkstoff “Myrtol” das Wachstum der im Zusammenhang mit der Entzündung der Schleimhaut von Nasennebenhöhlen häufig genannten Erreger “Streptococcus pneumoniae” und “Hämophilus influenzae” hemmt. Damit setzt er eigentlich genau an der Stelle an, die für den Ausbruch der Entzündung häufig entscheidend ist.

Sinupret ist deutlich günstiger
Eine Erkältung spürt man nicht nur körperlich, sondern mitunter auch im Geldbeutel. Schön ist es doch immer, wenn man bei den Arzneimitteln etwas sparen kann.

Sinupret kostet aktuell etwa um die Hälfte weniger als GeloMyrtol und das ist schon eine ordentliche Summe.

 

Fazit: welches Präparat ist denn nun besser – Sinupret oder GeloMyrtol?

Sowohl Sinupret als auch GeloMyrtol enthalten pflanzliche Wirkstoffe. Das soll grundsätzlich das Risiko auf Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln reduzieren und auch wir sind während der Einnahme verschont geblieben von unangenehmen Begleiterscheinungen.

Beide Medikamente werden in der Regel bei chronischer Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen, die mit einer Schleimbildung einhergehen, empfohlen. Die Wirksamkeit der relevanten Inhaltsstoffe ist zudem auch vielfach durch entsprechende Studien belegt.

Somit lässt sich nicht sagen, welches der beiden Mittel nun wirklich besser ist, da sie miteinander nicht so richtig in Konkurrenz stehen.

Sogar im Gegenteil: nicht selten raten Ärzte zu einer Kombination von Sinupret und GeloMyrtol, da beide eine etwas unterschiedliche Wirkungsweise haben sollen. Ob das die Wirkung insgesamt allerdings verstärkt, steht angabegemäß keinesfalls fest.

Denn auch wir konnten bei Sinupret eine deutliche Verbesserung bei Beschwerden der Nasennebenhöhlen bemerken und bei GeloMyrtol eher bei Reizhusten und Beschwerden der Bronchien.

Der deutlichste Unterschied beider Produkte liegt wohl derzeit im Preis, denn Sinupret ist rund um die Hälfte günstiger als GeloMyrtol. Das ist auf Dauer ein nicht zu vernachlässigender Faktor, der beim Preis-Leistungs-Vergleich natürlich die zentrale Rolle spielt.

 

– Vorteile Sinupret –

  • Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, dadurch eine grundsätzlich etwas höhere Flexibilität.
  • Kann festsitzenden Schleim gut lösen.
  • Fokus der Wirkung soll laut Hersteller auf Nasennebenhöhlen liegen.
  • Es gibt eine vegane Alternative im Produktportfolio.
  • Derzeit um etwa 50% günstiger in der Anschaffung, verglichen mit GeloMyrtol.

 

– Vorteile GeloMyrtol –

  • Zweifache Wirkung: Es soll sich sowohl auf obere als auch untere Atemwege fokussieren.
  • Beinhaltet den Wirkstoff ELOM-080, der laut Hersteller klinisch getestet worden ist.
  • Grundsätzlich nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker mit Sinupret kombinierbar, allerdings sind hierzu angagebemäß keine klinischen Studien verfügbar.
  • Lag bei Reizhusten etwas vorne und sorgte bei uns für ruhigeren Schlaf.

Und welches Heilmittel ist für Dich besser: Sinupret oder GeloMyrtol?


Welches Arzneimittel kommt für Dich am ehesten in Frage?

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Disclaimer: Was wir über Sinupret und GeloMyrtol sagen können, entspringt unseren eigenen Erfahrungen, öffentlich verfügbaren Studien und den jeweiligen Beipackzetteln. Wir können natürlich keine ärztliche Beratung ersetzen!

Produkte aus dem Beitrag:

Vorschau Produkt Bewertung Preis
Sinupret überzogene Tabletten Sinupret überzogene Tabletten Aktuell keine Bewertungen 14,61 EUR
GeloMyrtol forte Weichkapseln, 50 St. GeloMyrtol forte Weichkapseln, 50 St. Aktuell keine Bewertungen 27,99 EUR


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