Shimano GRX oder 105

Im heutigen Vergleich betrachten wir zwei Schaltgruppen zur individuellen Ausstattung deines Bikes: die alteingestammte Shimano 105 tritt gegen die später hinzugekommene Shimano GRX an.

Bei der GRX-Reihe handelt es sich um eine Gravel-Gruppe von Shimano, welche die Vorteile aus den etablierten Bereichen Mountainbike und Rennrad in sich vereint.

Untergliedern lässt sich diese Gravel-Gruppe dabei wiederum in 3 Stufen (RX 400, RX 600 und RX 800), wobei die RX 600-Stufe wohl am ehesten der Shimano 105-Reihe entspricht.

Bei der 105-Reihe von Shimano handelt es sich wiederum um eine Rennradgruppe, die preislich und qualitativ wohl am ehesten der Mittelklasse zuzuordnen ist.

In unserem nachfolgenden Vergleich betrachten wir neben den Vorteilen sowie den Features natürlich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden Schaltgruppen.

 

Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Systeme?

Nachfolgend nehmen wir erst die gemeinsamen Features der beiden Ausführungen unter die Lupe:

  • Beide Ausführungen verfügen über eine Laufrichtung der Ketten und verwenden die auf Fluor-Partikeln basierende Sil-Tec Beschichtung. Durch diese Technologie soll die Kette nicht nur leiser laufen, so dass die Fahrgeräusche um bis zu 60 % reduziert werden können, sondern auch der Verschleiß geht zurück.
  • Ein weiterer Vorteil dieses besonderen Beschichtungsverfahrens ist seine schmutzabweisende Wirkung. Dadurch wird ein häufig notwendiges Reinigen und Nachfetten der Kette reduziert, was besonders bei Offroad-Fahrten an Bedeutung gewinnt.
  • Sowohl Shimano 105 also auch die Shimano GRX haben eine mögliche Kurbelarmlänge von 170, 172,5 und 175 mm.
  • Beide Gruppen bieten eine insgesamt sehr solide Brems- und Schaltqualität.

 

Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Schaltgruppen?

Shimano 105 vs GRX Schalthebel

Die 105-Gruppe verfügt über mehr Gänge
Die Shimano 105 verfügt über eine doppelt so hohe Anzahl an schaltbaren Gängen wie die Shimano GRX (22 Gänge vs. 10-11 Gänge). Umgesetzt wird dies bei der Shimano 105 mit einer 11-fachen Kassette gekoppelt mit 2 Kettenblättern.

Die GRX-Gruppe hat mehr Auswahl bei den Schalthebeln
Im Puncto Variation der Schalthebel punktet dagegen die GRX, denn sie wird im Vergleich zur Shimano 105 entweder mit einem elektronischen Di2-Schalthebel oder mit einem mechanischen STI-Schalthebel angeboten.

Die Shimano 105 ist hingegen nur mit mechanischen Schalthebeln verfügbar. Die elektronischen Schalthebel konnten in unserem Praxiseinsatz durch ihre Kompaktheit, Präzision und zudem eine bessere Eignung für Fahrten im rauen Gelände überzeugen.

Die 105-Reihe überzeugt mit dem Schalthebel-Handling
Bezüglich der Handhabung der Schalthebel wiederum überzeugt uns die Shimano 105. Durch eine neuartige Krümmung liegt der Hebel griffiger in der Hand und erleichtert somit das Bremsen mit dem Zeigefinger.

Auch das Schalten in einen höheren Gang ist durch einen Zug am Bremshebel einfacher möglich.

In einen niedrigeren Gang lässt es sich leichtgängig durch das Betätigen eines zusätzlich angebrachten Schalthebels wechseln. Gangwechsel gehen somit insgesamt direkter und schneller von der Hand.

Die GRX punktet mit besseren Bremshebeln
Bei den Bremshebeln sehen wir die GRX-Gruppe vorne, da die Hebel der Reihe durch ihre Strukturierung auch bei nassen Händen oder Handschuhen mehr Grip bieten.

Dies erwies sich an regnerischen Tagen oder bei steilen Schotterabfahrten besonders als Vorteil. Um in solchen Situationen stets eine ausreichende Kontrolle über das Bike zu gewährleisten, hat Shimano bei der GRX-Reihe den Drehpunkt der Bremshebel zudem etwas weiter oben angesetzt.

Die 105-Gruppe hat eine größere Übersetzungs-Bandbreite
Das Schaltwerk der Shimano 105 ermöglicht durch die höhere Bandbreite der Kassette und deren Anordnung im kurzen Käfig (11-25, 11-28,11-30,11-32, 11-34 Zähne vs. 11-30,11-32 vs. 11-30,11-32,11-34 Zähne) sowie im langen Käfig (11-34 Zähne vs. 11-40, 11-42 ,11-34 Zähne) insgesamt den Schaltvorgang zwischen einer größeren Anzahl an Gängen für unterschiedliche Streckenanforderungen, als es bei der GRX der Fall ist.

Somit lassen sich vor allem bei langen Fahrten mit variierenden Streckenanforderungen flexibel leichtgängige Schaltwechsel bei gleichbleibendem Tempo durchführen, was sich in vielen Situationen als vorteilhaft erweist.

GRX verfügt über stabilisierende Komponenten
Ein vorteilhaftes Merkmal der GRX-Reihe ist das vom Mountainbike bekannte Clutch-System. Mit Hilfe eines Schaltwerk-Stabilisators auf Basis der Shadow RD+ Technologie wird so ein geräuschärmerer Antrieb und zudem ein Abspringen der Kette im Gelände auch bei holprigen Passagen verhindert.

Für Graveller ist das aus unserer Sicht fast schon ein Must-Have! 🙂

Unterschiede bei den Umwerfern

In der 105-Variante kommen ein doppelter mechanischer Umwerfer mit einer Kapazität von 16 Zähnen für ein 46-53 Kettenblatt zum Einsatz. Eine Kompatibilität mit den verbauten Scheiben- oder Felgenbremsen dieser Baureihe wird somit sichergestellt.

Zudem ermöglicht der zusätzliche Abstand von 2,5 mm die Verwendung breiterer Reifen mit einer Dicke von bis zu 42 mm.

Im Gegensatz dazu verwendet die GRX-Reihe einen elektronischen Umwerfer mit 17 Zähnen für ein 46-48 Kettenblatt, welcher sich ca. 3,5 mm weiter außen als der Umwerfer des Shimano 105 befindet.

Dadurch ermöglicht die GRX die Verwendung noch breiterer Reifen und größerer Laufräder.

Die GRX-Gruppe ist smarter
Die GRX-Reihe ist mit der E-Tube Projekt App kompatibel, worüber sich besonders bei E-bikes unter anderem die Motorstärke der Unterstützungsstufen in den drei Fahrmodi (Dynamic, Explorer und Custom) an den individuellen Fahrstil anpassen lassen.

Darüber hinaus lässt sich die Belegung des linken und rechten Schalthebels über die App beispielsweise so angleichen, dass man auch beim Trinken während der Fahrt problemlos schalten kann. Zudem ist auch ein Firmware Update über die App möglich.

Unterschiedliche Konzepte
Im Vergleich beider Gruppen wird deutlich, dass der Kurbelsatz der 105-Reihe auf eine optimale Kraftübertragung mit guter Steifigkeit ausgelegt ist. Die Reihe ist zudem mit Kettenblattoptionen bestehend aus 53/39, 52/36 und 50/34 Zähnen kompatibel.

Ein breiterer Kettenblattabstand ermöglicht besonders in steilen Auffahrten zudem einen größeren Schräglauf der Kette für die Kurbelarmlängen 160, 165, 170, 172,5 und 175 mm.

Shimano GRX vs 105 Kurbel

Im Gegensatz dazu soll der Kurbelsatz der GRX-Reihe eine optimale Übersetzung für die unterschiedlichsten Fahruntergründe und Fahrstile liefern, wodurch der Fahrrhythmus auch auf unebenem Terrain mit breiteren Reifen durch die engen Gangabstufungen beibehalten werden kann.

Kompatible Kettensätze sind 1×11, 2×11 und 2×10. Im Vergleich zur 105 sind bei Shimano GRX neben einer Kette mit 116 Gliedern zudem auch Kettenvariationen mit 128 oder 136 Gliedern passend zur Anzahl der Ritzel möglich.

Durch die sogenannte Hollowtech-Technologie unter dem Einsatz hohlgeformter Kurbelarme soll hier eine noch bessere Stabilität, Steifigkeit und Rotationseffizienz der Kurbelarme erreicht werden.

Unterschiede bei den Bremsen
Bezüglich der nutzbaren Bremsen ist bei der Shimano 105 sowohl die Verwendung von Scheiben- als auch Felgenbremsen möglich.

Die Shimano GRX verwendet dagegen hydraulische Di2-Scheibenbremsen, welche ein besseres Bremsverhalten und zudem eine bessere Kontrolle unter allen Bedingungen ermöglicht.

Besonders im holprigen Gelände macht sich dies im Vergleich zur Shimano 105-Reihe deutlich bemerkbar.

 

Fazit: was ist denn nun besser – Shimano GRX oder 105?

Preislich betrachtet ist die Shimano GRX auf einem höheren Niveau angesiedelt als die mittelklassige Shimano 105 Schaltreihe. Auch bezüglich der Funktionalität und der Features lassen sich zum Teil Unterschiede erkennen, welche letztendlich die Wahl der für dich passenden Schaltreihe entscheiden könnte.

Sofern du eher ein Einsteiger im Rennradbereich bist und/oder häufiger auf asphaltierten Straßen unterwegs bist, dann könnte die Shimano 105-Reihe für Dich die bessere Option sein.

Diese Gruppe verfügt nämlich über eine doppelt so hohe Anzahl an schaltbaren Gängen für die unterschiedlichen Streckenanforderungen. Durch den verbauten Kurbelsatz wird zudem eine effiziente Kraftübertragung und Steifigkeit der Pedale bei diesen Anforderungen gewährleistet.

Für diejenigen, die hauptsächlich Offroad-Strecken mit unebenem Terrain fahren wollen, ist hingegen die GRX-Reihe womöglich die bessere Option. Der verbaute Kurbelsatz dieser Schaltreihe soll eine optimale Übersetzung für die unterschiedlichsten Fahruntergründe und Fahrstile liefern, wodurch der Fahrrhythmus auch auf unebenem Terrain mit breiteren Reifen durch die engen Gangabstufungen beibehalten werden kann.

Zudem wird durch einen Schaltwerk-Stabilisator auf Basis der Shadow RD+ Technologie ein geräuschärmerer Antrieb ermöglicht und zudem das Risiko von Kettenabsprüngen reduziert. Hydraulische Di2-Scheibenbremsen ermöglichen ein sehr solides Bremsverhalten auch unter erschwerten Bedingungen.

Aus unserer Sicht haben beide Schaltgruppen durchaus ihre Daseinsberechtigung, sodass es im heutigen Duell keinen eindeutigen Sieger gibt. 🙂

 

– Vorteile Shimano GRX –

  • Optimale Übersetzung für unebenes Terrain zum Beibehalten des Fahrrhythmus
  • Ein insgesamt geräuschärmerer Antrieb
  • RD+ Technologie verhindert das Abspringen der Kette
  • Hydraulische Di2-Scheibenbremsen ermöglichen auch unter erschwerten Bedingungen ein gutes Bremsverhalten
  • Anpassbarkeit der Fahrmodi mit Hilfe der E-Tube Projekt App
  • Mechanischer und elektronischer Schalthebel möglich
  • Bessere Stabilität, Steifigkeit und Rotationseffizienz durch hohlgeformte Kurbelarme
  • Drei Kettenvariationen (116, 128 oder 136 Glieder) möglich

 

– Vorteile Shimano 105 –

  • Doppelt so hohe Anzahl an schaltbaren Gängen (22 vs. 10-11)
  • Etwas bessere Handhabung der Schalthebel
  • Aktuell deutlich günstiger in der Anschaffung

Und welche Schaltgruppe ist für Dich besser: GRX oder 105?


Welche Schaltgruppe kommt für Dich am ehesten in Frage?

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