Wir schauen heute auf zwei sehr beliebte Soundbar-Modelle aus dem oberen Preissegment, nämlich die Sonos Arc und die Sennheiser Ambeo Max.
Du wirst anmerken, dass sich diese beiden Soundbars preislich in unterschiedlichen Kategorien befinden. Da geben wir Dir völlig recht und vergleichen deshalb nicht nur die Sonos Arc alleine, sondern ergänzen sie mit dem Sonos Subwoofer und zwei Sonos One SL Regallautsprechern als Rearboxen.
In Fall eines solchen Sets kommt die Sonos Arc durchaus preislich in die ähnlichen Regionen, in denen sich die Sennheiser Ambeo Max tummelt.
Unser Ziel ist es herauszufinden, in welchen Disziplinen und Umgebungen die Sonos Arc vielleicht sogar alleine eine gute Konkurrenz zu der Sennheiser Ambeo abgibt und wie sich die Hinzunahme zusätzlicher Sonos-Systemkomponenten auf die Leistung der Arc auswirkt.
Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Soundbars?
Erst einmal ein Hinweis zu der Einordnung: bei beiden Geräten handelt es sich jeweils um das Spitzenmodell des Herstellers, das in den darunter liegenden Segmenten durch weitere Geräte in der Modellpalette ergänzt wird.
Die wichtigste Gemeinsamkeit beider Soundbar-Modelle ist die Unterstützung des Dolby Atmos Surround-Standards. Dabei handelt es sich um einen objektbasierten Surround, der die Tonsignale nicht nur von vorne, von den Seiten und von hinten auf den Zuhörer sendet, sondern auch von oben und manchmal auch von unten.
Für die Übermittlung von Tonsignalen von oben gibt es bei beiden Soundbars Lautsprecher, die nach oben gerichtet sind, so dass die Töne von der Decke reflektiert werden können, wie es der Dolby Atmos Standard auch vorsieht.
Zur Dolby Atmos Unterstützung verfügen beide Soundbars über eine HDMI eARC Schnittstelle, über die sie mit dem entsprechenden Fernsehgerät verbunden werden können.
Bei beiden Soundbars können vielfältige Steuerungsmöglichkeiten über die Hersteller-App vorgenommen werden. Zudem ist die Konnektivität mit allen gängigen Smart Home Systemkomponenten gegeben, darunter auch Airplay, Chromecast und Alexa.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Modellen?
Wir können jetzt schon sagen, dass es bei diesen beiden Soundbars deutlich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten gibt. 🙂
#1: Sennheiser Ambeo Max ist deutlich wuchtiger
Der größte Optische Unterschied ist sicherlich die Größe beider Soundbars. Mit 126 cm Länge ist die Ambeo ganze 12 cm länger als die Sonos Arc. Sie ist zudem auch wesentlich höher (13,5 vs. 8,7 cm) und fast dreimal so schwer (18,5 vs. 6,25 kg). Damit gehört sie eigentlich zu einer ganz anderen Gewichts- und Leistungsklasse (mehr dazu gleich).
Das deutlich höhere Gewicht der Ambeo hängt vor allem damit zusammen, dass größere Lautsprechertreiber eingebaut sind. Zudem ist ihr Resonanzkörper deutlich voluminöser, was dazu führt, dass sie vor allem bei tiefen Tönen deutlich besser performt (mehr dazu gleich).
Die Arc kommt mit 11 Lautsprechern, davon gibt es 8 Tiefmitteltöner und 3 Hochtöner. Die Ambeo Max hat hingegen insgesamt 13 Lautsprecher spendiert bekommen, davon 6 Tiefmitteltöner, 5 Hochtöner und 2 Fullrange-Treiber.
Ein Hinweis: beide Soundbars fallen relativ lang aus. Wenn sie unter dem Fernsehgerät platziert werden, kann es rein optisch empfehlenswert sein, eine etwas größere Bildschirmdiagonale des Fernsehers zu wählen. Der Inneneinrichter in dir wird es dir möglicherweise danken. 🙂
#2: Die Sennheiser-Soundbar hat deutlich mehr Schnittstellen
Was die Vielfalt der Schnittstellen eingeht, so ist die Sonos Arc systemtypisch relativ einfach gestaltet, denn sie verfügt lediglich über einen eARC HDMI-Eingang zur Anbindung an einen Fernseher. Dazu kommt noch eine WLAN-Schnittstelle (kein Bluetooth). Damit ist sie also vergleichsweise spartanisch ausgestattet. Kein Wunder, schließlich ist es ja auch ihr primärer Zweck, den Fernsehklang zu verbessern beziehungsweise die Smart TV Apps soundtechnisch besser auszuschöpfen.
Dadurch ist die Arc leider auch ziemlich abhängig von der Fernseh-Anbindung und den entsprechenden Inhalten. So muss das Fernsehgerät beispielsweise auch über einen eARC HDMI-Ausgang verfügen, um die Dolby Atmos Inhalte an die Sonos Soundbar übermitteln zu können. Ältere Geräte haben solche Features natürlich meist nicht an Bord.
Das Konzept der Sennheiser Ambeo sieht hingegen eine deutlich variablere Nutzung vor. Deshalb ist diese Soundbar mit einer spürbar größeren Vielfalt an aktuellen Schnittstellen ausgestattet, zu denen neben HDMI eARC auch HDMI 2.0, Cinch, Optische Schnittstelle, USB, RCA, Ethernet und kabellose Anschlussmöglichkeiten (WLAN und Bluetooth) gehören.
#3: Sonos Arc ist als Teil des Sonos-Universums beliebig erweiterbar
Das Sonos-System ist bekanntlich modular ausgestaltet. Das bedeutet, dass man die Sonos Arc auf unterschiedliche Arten und Weisen erweitern kann, und zwar sehr unkompliziert.
Dazu gehört beispielsweise die Hinzunahme von Subwoofer(n), Rear Boxen und anderen Sonos-Elementen, aber auch Schaffung eines Smart Home Systems durch Anbindung von Apps und Geräten externer Anbieter, wie zum Beispiel Onkyo, Niko und Yonomi.
Diese allumfassende Erweiterbarkeit ist für uns ein klarer Vorteil von Sonos, denn man kann mit einem überschaubaren Budget in die Sonos-Welt einsteigen und das System anschließend nach Belieben weiter aufrüsten.
Bei der Sennheiser Ambeo Max steht hingegen erfahrungsgemäß vor allem die Kompatibilität im Vordergrund und weniger die Erweiterbarkeit des Systems. Man hat jedoch natürlich auch hier die Möglichkeit, einen externen Subwoofer an die Soundbar anschließen. Von der Abstimmung her würde beispielsweise der SVS SB-2000 Pro sehr gut dazu passen. Seine Tiefendarstellung, gepaart mit immensen Leistungsreserven, suchen ihresgleichen in der 1.000-Euro-Preisklasse.
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SVS SB-2000 Pro Subwoofer, schwarzes Eschenholz | 1.149,00 EUR | Ansehen |
#4: Sennheiser Ambeo Max ist klangtechnisch überlegen
Nicht zuletzt aufgrund ihrer größeren Dimensionierung klingt die Sennheiser Soundbar in diesem Vergleich erfahrungsgemäß deutlich satter und beherrscht das Repertoire an tiefen Tönen souverän auch bei deutlich höheren Lautstärken.
Bei der Sonos Arc kann sich die Bass-Komponente nur bei geringer Lautstärke wirklich sehen (beziehungsweise hören) lassen. Ab einer etwas höheren Lautstärke werden die Tiefen nämlich systemseitig ausgebremst, um keine Verzerrungen bei der relativ geringen Treibergröße entstehen zu lassen. Das ist ja auch sehr nachvollziehbar, nur ist die Ambeo diesbezüglich natürlich trotzdem im klaren Vorteil.
Bei größeren Räumen ist also die Zuschaltung eines Subwoofers zu der Arc grundsätzlich sehr empfehlenswert, um diesem Effekt entgegenzuwirken.
Auch der Dolby Atmos Effekt ist bei der Sennheiser Ambeo erfahrungsgemäß deutlich stärker ausgeprägt, nicht zuletzt aufgrund des separaten Einmess-Mikrofons und der dezidierten Ausrichtung der einzelnen Kanäle in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut. Es ist schon durchaus beachtlich, wie “räumlich” die Atmos-Effekte dargestellt werden, ohne dass Satellitenlautsprecher physisch im Raum um die Zuhörer herum platziert werden.
Beim Thema Surround, insbesondere in größeren Räumen, empfiehlt sich bei der Sonos Arc hingegen logischerweise die Hinzunahme von zwei Rear-Lautsprechern. Das wird dann systemseitig sofort erkannt und es wird eine Rekalibrierung vorgenommen, um die Optimierung der restlichen Kanäle durchzuführen.
Durch die Erweiterung der Sonos Arc mittels eines Subwoofers und beider Rear-Lautsprecher nähert sich die Performance dieses Surround-Sets sowohl bei den Tiefen als auch bei Dolby Atmos Effekten insgesamt der Sennheiser Ambeo Max an. Auch preislich liegen wir dann in derselben Region (1.500-2.000 Euro).
Wird die Ambeo allerdings durch einen zusätzlichen Subwoofer ergänzt, entfernt sie sich leistungsmäßig wiederum sehr deutlich von dem erweiterten Sonos-Set. Die Kombination aus Ambeo Max und einem vollwertigen Subwoofer nimmt von der Soundqualität her aus unserer Sicht die Spitzenposition der aktuellen Soundbar-Modelle ein. Viel mehr Qualität ist bei den aktuellen Soundbars nicht drin, und zwar ganz unabhängig davon, in welchen Preisklasse man sich bewegt.
#5: Sennheiser Ambeo ist deutlich teurer
Während die Sennheiser Ambeo Max aktuell für knapp 2.000 Euro zu haben ist, kostet die Sonos Arc etwas weniger als die Hälfte davon. In Kombination mit dem beiden SLs und dem Sub kostet die Sonos dann als erweitertes Heimkino-Set knapp 1.700 Euro und nähert sich preislich sehr deutlich an die Ambeo an.
Auch leistungstechnisch liegen die Ambeo und das erweiterte Sonos-Set, wie gesagt, auf einem ähnlichen Niveau. Somit dürfte die Sonos-Kombi eine durchaus ausgewogene Alternative zu der wuchtigen Ambeo darstellen, die zudem auch einen physischen Surround-Effekt darstellen kann, indem die Satellitenlautsprecher um die Zuhörer herum im Raum platziert werden.
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Sonos Arc Heimkino Surround Set | enthält Arc Soundbar + Sub + 2X One SL, weiß – Elegante... | Ansehen |
Fazit: welche Soundbar ist denn nun besser – Sonos Arc oder Sennheiser Ambeo Max?
Die Ambeo Max kostet derzeit in etwa das doppelte des Konkurrenzmodells, ist aber auch leistungstechnisch der Sonos Arc deutlich überlegen. Erst wenn zu der Arc noch die Rear-Boxen und der Sub dazukommen, haben wir zwei performance-technisch ähnliche Systeme.
Die Ambeo Max entfaltet ihre Qualität am besten im größeren Räumen und bei höheren Lautstärken. Bei kleineren Räumen (unter 20 qm) dürfte hingegen in vielen Situationen die Sonos Arc erfahrungsgemäß völlig ausreichend sein.
Auch die Kombination aus Sonos Arc, den Rears und dem Sub dürfte in kleinen bis mittleren Räumen die Leistung der Ambeo Max zumindest mal erreichen wenn nicht sogar übertreffen. Bei diesem Vergleich des erweiterten Sonos-Sets mit der Ambeo Max wären wir zudem auch preislich auf einem ähnlichen Niveau.
Beide Soundbars sind darüber hinaus hochqualitativ und exzellent verarbeitet. Von der Leistung sind sie aufgrund des großen Preisunterschiedes, wie gesagt, nur schwer miteinander zu vergleichen, da sie in unterschiedlichen Segmenten beheimatet sind. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis schenken sich beide dafür umso weniger, denn der Kaufpreis ist unserer Ansicht nach in beiden Fällen gut angelegt.
Die Entscheidung zwischen Sennheiser und Sonos hängt nicht zuletzt auch von der Frage, ob man lieber zum flexiblen Sonos-Universum mit seiner beliebigen Erweiterbarkeit gehören möchte, oder stattdessen lieber ein größeres Einmal-Investment in die Ambeo Max vornimmt und sie dann höchstens mal bei Bedarf mit einem externen Sub ergänzt, falls man sich in Sachen tiefer Frequenzen noch vollwertiger aufstellen möchte.
Und welche Soundbar ist für Dich besser: Sonos oder Sennheiser?
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